Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Nacht der Museen in Vils

Kunst und Kultur an drei Standorten

Bei der diesjährigen „Nacht der Museen“ im Außerfern hatten interessierte Besucher in der „Kleinen Stadt mit großer Geschichte – Vils“ mit der Hammerschmiede/Kohleschuppen, dem Riepphaus und dem „Schlössle“ die Gelegenheit, drei interessante Objekte zu besuchen, die vom Kulturverein „VilsArt“ organisiert worden waren.
11. Oktober 2021 | von Uwe Claus
Die Werke der einheimischen Künstlerin Sylvia Natterer und über 60 Bilder von Tiroler Künstlern konnten im „Schlössle“ begutachtet werden. RS-Fotos: Claus
Von Uwe Claus.
„Wir haben da fast immer bei den regionalen Aktionen und auch bei der österreichweiten Veranstaltung mitgemacht“, sagte Reinhold Schrettl, stellvertretender Obmann von VilsArt.

Eine Waffenschmiede mit Geschichte.
In der „Hammerschmiede“ gab es Informationen über Ausgrabungsfunde in Vils, die Entwicklungsgeschichte der Waffenherstellung sowie schriftliche Belege über die Besuche der bayerischen Königsfamilie mit Königin Marie an der Spitze. Der Ursprung der Schmiede geht bis ins Mittelalter zurück, sie war die Waffenschmiede der Herren von Hohenegg und ist in ihrer Art eine Rarität im Land Tirol. Mit einer Benefizausstellung zugunsten der Weiterentwicklung rund um die Hammerschmiede wurden im daneben liegenden Kohleschuppen Bilder unter anderem von Leo Lechenbauer und Magnus Roth zum Verkauf angeboten.

 
Nacht der Museen in Vils
Mit viel Liebe zum Detail wurde in den vergangenen Jahren die „Hammerschmiede“ – mit ihren Werkzeugen und einer inte-grierten Ausstellung regionaler Geschichte – für den Besucher sichtbar gemacht.
Das „Riepp-Haus.
Immer wieder hochinteressant ist ein Besuch des „Riepp-Hauses“ am Stadtplatz, das auch in diesem Jahr wieder für einen Rundgang durch die verschiedenen Räumlichkeiten geöffnet wurde. Schon alleine die Krippen von Norbert Roth sind mit ihren diffizilen Schnitzereien eine Augenweide. Abgerundet wurde die Tour durch das denkmalgeschützte Haus mit Bildern von Balthasar Riepp (1703–1764), einem der größten Söhne der Stadt. Von ihm sind etwa 350 Werke, hauptsächlich in Kirchen, überliefert.

Zwei Ausstellungen im „Schlössle“.
Als drittes Objekt konnte dem sogenannten „Schlössle“ bei einem Rundgang durch Vils ein Besuch abgestattet werden. Ein Schloss im herkömmlichen Sinn war das sogenannte „Schlössle“ in Vils nie. Es diente als „Amtshaus“ (Verwaltung) der Herren von Hohenegg, die seit 1671 ausgestorben und in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt begraben sind. Hier gab es an diesem Abend zwei Ausstellungen: zum einen von der einheimischen Künstlerin Sylvia Natterer, die bereits vor kurzer Zeit eine größere Ausstellung zugunsten der „Schlössle“-Renovierung veranstaltet hatte und dabei 4000 Euro für die Erhaltung beigesteuert hatte. Des Weiteren wurden Bilder von Tiroler Künstlern aus den letzten 40 Jahren ausgestellt und zum Verkauf angeboten. Aus dem Erlös sollen Schulprojekte in Burkina Faso sowie die Aktion „Gegen Kinderheirat in Indien“ gefördert werden.
Nacht der Museen in Vils
Im „Riepp-Haus“ konnten neben imposanten Krippen von Norbert Roth Bilder des bekannten Malers Balthasar Riepp begutachtet werden, wie hier „Hl. Joseph als Fürbitter“ (1745).

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