Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Nicht alle Stürme erschüttern

Marianne Hengl und Co-Autorin Brigitte Gogl erzählen von „Stehaufmenschen“

„Nicht alle Stürme kommen, um dein Leben zu erschüttern – manche kommen, um dir den Weg freizumachen.“ Diese Worte stehen im Vorwort des Buchs mit dem Titel „Stehaufmenschen“, das Marianne Hengl zusammen mit der Journalistin Brigitte Gogl als Co-Autorin zu Papier gebracht hat.
19. Oktober 2020 | von Uwe Claus
Nicht alle Stürme erschüttern
Margit und Toni Knittel bereicherten den Abend mit Marianne Hengl durch ihren musikalischen Auftritt.
Von Uwe Claus
Darin erzählen die beiden Geschichten von Menschen, die trotz Behinderungen durch Unfall, Krankheit oder andere Schicksalsschläge nicht aufgegeben haben, ihr Leben angenommen haben. Co-Autorin Marianne Hengl selbst ist der „Prototyp eines Stehaufmenschen“: die Obfrau des Vereins RollOn Austria wurde 1964 mit einer Gelenkversteifung an allen vier Gliedmaßen geboren, ist an den Rollstuhl gebunden und weiß somit aus eigener Erfahrung, dass das Leben tagtäglich eine große Herausforderung darstellt.

Kraftquelle Zuneigung.
In einem Interview mit Dekan Franz Neuner, mit dem Hengl eine jahrzehntelange Freundschaft verbindet, erzählte sie im Veranstaltungszentrum Breitenwang ihre nicht immer einfach verlaufene Lebensgeschichte. Nach dem Geheimnis ihrer Lebensfreude gefragt, stellte sie fest, dass sie Kraft und Energie aus der Zuneigung der Menschen um sie herum, die ihr ja auch das Leben erleichtern, schöpft. „Jeder, dem es gut geht, sollte jemanden an der Hand nehmen, dem es nicht so gut geht“, war einer der Kernsätze, mit dem sie an alle Menschen den Appell richtete, Behinderung nicht als Krankheit, sondern als Bereicherung zu sehen. Und sie findet dazu auch klare Worte: „Menschen mit Behinderung haben keinen Grund, sich zu verstecken.“ Aufmerksam verfolgten die Besucher ihre Worte, wie sie trotz schwerer Behinderung ein erfülltes und erfolgreiches Leben führt und dieses mit Ehrgeiz und Fleiß in die Tat umsetzt. 
 
Nicht alle Stürme erschüttern
Dekan Franz Neuner führte das Interview mit Marianne Hengl. RS-Fotos: Claus
RollOn Austria.
Die im Pinzgau Geborene gibt Menschen mit Behinderung seit über 30 Jahren mit RollOn Austria eine Bühne. Nach dem Motto „Wer aufgibt, hat schon verloren“, ist sie die treibende Kraft hinter der stärksten Lobbygruppe für Menschen mit Beeinträchtigung in Österreich. Sie selbst ist Inspiration für Menschen mit, aber auch ohne Behinderung. „Es gibt viele Menschen, die trotz Behinderung so vieles leisten, durch ihre Energie Kraft und Zuversicht vermitteln und die eine Stärke ausstrahlen, dass sie so manch gesunden Menschen erblassen lassen“, stellte Frau Hengl, als Paradebeispiel eines Stehaufmenschen, trotz aller Höhen und Tiefen auch in ihrem Leben, an diesem für alle Besucher bewegenden Abend fest.
 

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