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Passion fürs Kochen und Schreiben

Der Außerferner Eduard-Florian Reisigl verbindet beides miteinander

Koch und Autor aus Leidenschaft – das ist der gebürtige Außerferner Eduard Florian Reisigl. Und bei beidem spürt man, mit welcher Begeisterung er dabei zu Werke geht. Vor Kurzem ist sein neues Buch erschienen. Das fünfte insgesamt. Und das Konzept für die beiden nächsten hat er auch schon fertig.
5. September 2022 | von Jürgen Gerrmann
Passion fürs Kochen und Schreiben
Die Gemütlichkeit, die Romantik in den alten Dörfern und natürlich auch das gute Essen und Trinken: Der Außerferner Eduard-Florian Reisigl fühlt sich im Elsass wohl. Foto: privat
Von Jürgen Gerrmann.
In seinen ersten drei Thrillern hatte sich Reisigl in die Welt des alten Ägypten und der Archäologen hineinbegeben. Unter dem Motto „Blut der Pharaonen“ ging es zunächst um den „Verfluchten Hunger nach Gold“, dann suchte man nach dem „Elixier des Lebens“ und schließlich feierten er und seine Fans die „Auferstehung des Wissens“. Wie schon der Titel der Reihe ahnen lässt, ging es dabei zuweilen durchaus blutig zu. Doch dann wechselte der Autor Schauplatz und Stil: „Ich wollte weg von den Handlungen mit Brutalität und Gewalt“, sagt er. Ganz ohne Leiche geht es zwar auch in seinen zwei Elsass-Krimis nicht, doch es geht weitaus gesitteter zu. Und während Reisigl seine Leser im ersten Roman dieser Art in eine „Mörderische Idylle“ entführte, verrät er ihnen am aktuellen Nachfolgeband ein „Rezept zum Mord“. Einen Blick hinein kann man auch bei seiner Lesung am Freitag, 16. September, in der Reuttener Bücherei werfen.

BEGEISTERT VOM ELSASS.
Der „rote Faden“, der sich auch durch diese Geschichte zieht, ist Reisigls Passion für die Kulinarik und seine neue Heimat. Was begeistert ihn denn am Dorf Nordhouse, das etw 30 Kilometer von Straßburg entfernt auf der linken Rheinseite  praktisch genau gegenüber Offenburg liegt? „Die Kombination der Berge, die ich so sehr liebe mit der Weite und Offenheit der Rheinebene. Ich kann hier durch die Weinberge wandern und dabei auch so manchen edlen Tropfen genießen oder ganz entspannt radeln.“
Auf diesen Touren durch die „wunderschöne Gegend voller alter Dörfer mit lebendigen Traditionen wie Krautfesten oder der Keramikproduktion“ hat er sich auch Inspirationen für seinen neuen Krimi geholt. Der Held der Geschichte ist dabei derselbe geblieben: Christof Weinkeiler, ein Tiroler Spitzenkoch, der sich im Elsass niedergelassen und eine Kochschule gegründet hat, in der Männer lernen können, ihre Liebsten mit allerlei Delikatessen aus regionalen Produkten zu verwöhnen. Wobei durchaus thematisiert wird, was man in Zeiten des Klimawandels noch unter „regional“ verstehen kann: „Bei uns und auf der anderen Rheinseite wachsen mittlerweile schon Mini-Bananen sowie Honig- und Wassermelonen.“
Der gute Weinkeiler hat indes Pech, doch immer wieder über eine Leiche zu stolpern – diesmal bei der Bärlauchsuche im frühlingshaften Wald. Und weil die dann plötzlich verschwunden ist, gerät er mit seinem Freund, dem Commissaire Léon, mit dem ihn eine Hassliebe verbindet, gehörig aneinander. Bis der Fall geklärt ist, braucht es natürlich noch eine Menge Irrungen und Wirrungen.
Es wird übrigens nicht der letzte Kriminalfall sein, in den Weinkeiler da hineintappt. Die Konzepte für die nächsten beiden hat sein Erfinder schon im Kopf: „Es geht sicher spannend weiter. Und auch kulinarisch.“ Schließlich ist Eduard-Florian Reisigl ausgebildeter Koch, Kellner, Restaurantleiter und Rezeptionist: „Das lebt in meinen Bücher und auch in meinem Leben weiter. Kochen ist meine Leidenschaft, die mir geblieben ist“, sagt der Außerferner, der nun als Softwareentwickler arbeitet.
Passion fürs Kochen und Schreiben
Eduard-Florian Reisigl liest am 16. September um 19.00 Uhr in der Bücherei Reutte

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