Von Marlen Perl.
ZUR PERSON.
Der ursprünglich aus Innsbruck stammende Künstler Manu Delago ist bereits seit frühen Kindheitstagen mit der Musik verbunden. Nach den ersten Erfahrungen an der Ziehharmonika, dem Klavier und Marimbaphon, entdeckte er bereits als Jugendlicher seine Liebe zum Schlagwerk. Diese Leidenschaft vertiefte er, nach dem Besuch des Musikgymnasiums, durch ein entsprechendes Studium am Tiroler Landeskonservatorium bzw. an der Universität Mozarteum Salzburg (Department Innsbruck). Mit dem ständigen Bestreben sich weiterzuentwickeln, zog es den Künstler nach London, wo er Jazz-Schlagzeug an der Guildhall School of Music & Drama studierte. Mittlerweile ist der Virtuose vor allem durch seine Darbietungen am Musikinstrument „Hang“ bekannt. Diese melodisch-perkussiven Klänge präsentiert der 37-Jährige nicht nur mehreren tausend Musikbegeisterten auf der Online-Plattform YouTube, sondern konzertierte – in verschiedenen Konstellationen – bislang in mehr als zwanzig Ländern und vergangenen Sonntag auch im Bschlabertal.
DAS HANG.
Das neuartige Musikinstrument, das um die Jahrtausendwende in Bern entwickelt wurde, besteht aus zwei an den Rändern miteinander verbundenen Stahlblechprofilen in Halbkugelform. Auf der Rückseite des Hang befindet sich ein nach innen ausgerichtetes Resonanzloch. Anders als das Instrument „Steel Pan“ – zu deutsch Stahltrommel –, das bereits Mitte des vergangenen Jahrhunderts in Trinidad (Karibik) dessen Ursprung fand und als Vorgänger des Hang gilt, wird Letzteres meist flach auf dem Oberschenkel platziert und mit bloßen Händen und Fingern bespielt.
DAS KONZERT.
Bei der musikalischen Darbietung in der Wallfahrtskirche „Maria Schnee“ in Bschlabs kamen die schwingenden Töne der Handtrommel wirkungsvoll zur Geltung. Neben Delago gestalteten auch die Sängerinnen Heidi Erler, Mimi Schmid und Anna Widauer aus dem Raum Innsbruck des Trios „Mad about Lemon“ sowie Clemens Rofner an der Bassgeige den Konzertabend mit. Bereits seit Anfang des Jahres arbeiten die Künstler und Künstlerinnen zusammen und waren besonders in den letzten Tagen in Pfafflar, abgeschieden von jeglichen Medien, produktiv tätig. In einem etwa einstündigen Konzert wurde dem zahlreich erschienenen Publikum ein abwechslungsreiches Programm aus alten und „neuen, fast noch warmen Stücken“ geboten, wie Delago betonte. Neben bis zu drei Hanghang, die Manu Delago gleichzeitig bespielte, sorgten auch verschiedene Klangwerkzeuge, wie Ocean Drums oder Sound Pipes für wohltönende, rhythmische Abwechslung. Als Zugabe präsentierten die studierten Musiker und Musikerinnen den „Pfafflar-Track“, der – wie der Titel bereits erahnen lässt – maßgeblich von ihrem Aufenthalt im Bschlabertal beeinflusst wurde. Im Anschluss an das Konzert fand unter den Musikinteressierten ein reger Austausch bei abendlicher Sonne und kühlen Getränken am Dorfplatz statt.