Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Sehenswert

Werner Kimmerle stellt in der Zeillergalerie aus

Welch großartige Kunstwerke ein Könner „nur“ mit Bunt- und Bleistiften schaffen kann, zeigt eine Ausstellung des Künstlers Werner Kimmerle aus dem Allgäu/schwäbischen Isny unter dem Titel „Am Anfang stand eine Idee“. Mit seinen Zeichnungen und Radierungen in der Zeillergalerie in Reutte, organisiert vom Galerieverein, verblüfft er die Betrachter vom ersten bis zum letzten Bild.
8. Mai 2023 | von Von Uwe Claus
Werner Kimmerle – ein Wanderer zwischen Fantasie und Wirklichkeit.
Von Uwe Claus.
Teilweise skurril, mit filigraner, ja mikroskopischer Hingabe schafft Kimmerle Kreationen bis ins kleinste Detail – unter der Lupe wird die Technik deutlich, mit der der Künstler seinen Werken eine besondere Note verleiht. Zum Teil lassen sie den Betrachter ein bisschen ratlos zurück – beim Versuch, die Gedanken des Zeichners  zu hinterfragen. Einige seiner 33 ausgestellten Objekte strahlen auch eine gewisse Koketterie aus – wie Stilettos in vielerlei Kompositionen und Farben, der „Traum auf See“ oder der „Glückskäfer“, der in unmittelbarer Nähe neben dem „Zebraschweif“ hängt. Als Realist und Fantast zugleich sammelt Kimmerle zum Teil alltägliche Dinge, die uns umgeben. Auf dem Siegerpodest recken stolze, surreale Vogelgestalten den Kopf hoch empor und wissen vor lauter Eitelkeit nicht, wie die sich drehen sollen – eine Parodie auf unsere Leistungsgesellschaft, die auch den Satiriker Kimmerle in manchen Werken aufblitzen lässt. Er hält der Gesellschaft auch ein wenig den Spiegel vor. Ganz anders seine fantastischen Meeresgeschöpfe, die den Horizont bevölkern oder die Zeppeline, die er abheben lässt. Fazit: Fantasie, gepaart mit Perfektion, prägt die Zeichnungen – das scharfe Auge des Zeichners verblüfft ein ums andere Mal! Es lohnt sich für die Betrachter auf jeden Fall, sich von den surrealen Bildern einfangen zu lassen, wobei den eigenen Gedanken dazu keine Grenzen gesetzt sind. Robert Pacher als Vertreter der Marktgemeinde stellte in seiner Laudatio fest, dass vielen Geschöpfen aus der Natur – wie Hunden, Katzen, Pferden oder Fischen in den Bildern Ausdruck verliehen werden. „Aber diese Naturwesen erhalten Ergänzungen durch Formen der Technik, und die Ergebnisse seien in seinen Augen nicht nur bizarr, sondern auch ironisch und auf jeden Fall spannend.“ Und er fügte hinzu: „Geduld, Konzentration und Präzision im Zeichnerischen wie im Druck sind notwendig, um diese Qualität zu schaffen.“ Die Ausstellung ist bis 27. Mai 2023 jeweils von 15 bis 18 Uhr von Dienstag bis Samstag zu besichtigen.
Sehenswert
Jede Menge „Stilettos“ – ein Traum vieler Frauen. RS-Fotos: Claus

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