Von Uwe Claus.
In wochenweiser Kleinarbeit hat Museumsleiter Ulrich Kößler mit seinem Team rund 40 Projektgruppen in Vitrinen zusammengestellt, um in beeindruckender Art und Weise zu zeigen, was früher so alles unter dem Weihnachtsbaum lag. Das sogenannte „Blechspielzeug“ bestand eben aus Blech, aber im Inneren verstecken sich Schwungräder, Kettentriebe und sogar Uhrwerke. Das Karussell wird mit einem Hebel in Bewegung gesetzt, während ein Springfrosch – bevor er loshüpft, mit einem Schlüssel aufgezogen werden muss – Nostalgie pur! Besonders die mit bunten Emaille-Farben bemalten und bedruckten Oberflächen erinnern daran, welche Freude sie einst in die Kinderzimmer und die Herzen der Kinder gebracht hatten. Einen besonderen Platz bei der Ausstellung nimmt die Kategorie „Dampfmaschinen“ ein: „Spielzeug“ sind sie eigentlich nur, weil sie kleiner als ihre großen Pendants und Vorbilder sind. Um zu funktionieren bestehen sie aus einer Reihe von präzise gefertigten Zylindern, Lagern, Ventilen und vielen weiteren Einzelteilen. Es ist erstaunlich, mit wie viel Liebe zum Detail diese Maschinen im „Zwergerl-Format“ damals hergestellt wurden. Mit etwas Wasser und Brennspiritus in Betrieb gesetzt, konnten diese Dampfmaschinen ihre Kraft entwickeln und auch weitere Modelle über Treibriemen antreiben. „Es war toll, dass uns einige private Sammler ihre Exponate für die Ausstellung zur Verfügung gestellt haben und somit einen repräsentativen Querschnitt durch die Spielzeugwelt aus früheren Zeiten neben unseren eigenen Archivexemplaren komplettiert haben“, so Museumsleiter Ulrich Kößler. Interessant übrigens auch, dass mit vergrößerten Auszügen aus Spielzeugkatalogen der Umfang und die Vielfalt der damaligen Angebote gezeigt wird.
Info.
Diese wohl einmalige Ausstellung ist bis Anfang April 2022 jeweils von Dienstag bis Samstag von 13 bis 17 Uhr zu besichtigen – es lohnt sich! Weitere Informationen unter +43 (0) 5672/72304. Eventuelle Anfragen unter info@museum-reutte.at.