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Ver-locken-der Kulturherbst im Außerfern

Der Kulturverein Huanza stellte das heurige Herbstprogramm offiziell vor

Am Montag, dem 05.08., wurde das Programm der heurigen 35. Kulturzeit des Vereins Huanza der Presse vorgestellt. Die Location – der Friseursalon „Modern Hair“ im Obermarkt – schien eigenwillig, war aber alles andere als zufällig gewählt: Der diesjährige Huanza-Kulturherbst steht nämlich unter dem Motto „Locken-Wickeln“ und bietet vom 01. 09. – 05.10. neunzehn verschiedene, hochkarätige Veranstaltungen an zehn verschiedenen Außerferner Standorten an.
19. August 2024 | von M. Färber
Ver-locken-der Kulturherbst im Außerfern
Das Huanza-Team präsentierte das heurige Kulturprogramm in der Farbe Grün, der Farbe der Hoffnung. RS-Foto: M. Färber
LOCKEN – WICKELN. Diese beiden Begriffe lassen zahlreiche Wortspiele zu: an-locken, ver-locken, froh-locken, ein-wickeln, um-wickeln, ver-wickeln. „Und ewig lockt die Kultur“ wandelt die Obfrau des Huanza, Veronika Kunz-Radolf, den Titel eines Filmklassikers mit Brigitte Bardot („Und immer lockt das Weib“) ab und wünscht sich einen rundum verlockenden Kulturherbst, der Wellen schlägt, niemals glatt und beliebig ist und möglichst viele in möglichst spannende Diskussionen ver-wickeln soll. Wobei wir wieder bei der ungewöhnlichen Location wären, wo die inzwischen eingetroffenen Vereinsmitglieder des Huanza von Christiane Guppenberger, der Inhaberin des Friseursalons eifrig mit Lockenwicklern und Strähnen auf die offizielle Vorstellung des Kulturherbstes vorbereitet wurden. Dabei dominierte die Farbe Grün. „Grün ist die Hoffnung“, stellte die Obfrau, die seit mittlerweile 15 Jahren den Kulturverein Huanza führt, mit dem ihr eigenen trockenen Humor fest. Sie hoffe auf reges Interesse und große Anteilnahme der Außerferner Bevölkerung, die die enorme Vorbereitungsarbeit rechtfertigen.

19 HOCHKARÄTIGE KULTUR-LOCKEN-WICKLER. Was erwartet nun das kulturinteressierte Außerferner Publikum im heurigen Herbst? Jedenfalls ein variantenreiches und anspruchsvolles Programm, das nicht nur Musikfreaks erfreuen wird. So führt Jürgen Gerrmanns spannende Lesung von St. Petersburg im Jahr 1944 in die Ukraine im Jahr 2004. Musikalisch begleitet wird diese Zeitreise von Stephan Wetzel mit seinen Saxophonimprovisationen. Das Thema Klimawandel wird von der Außerferner Künstlerin Christine Bichler zusammen mit dem Frauenchor Chorisma in einer Performance thematisiert. In Ehrwald wartet das MOJA (Mobile Jugendarbeit Ehrwald-Lermoos-Biberwier) mit einem von sechs Jugendlichen gestalteten Bilder- und Skulpturenweg zum Thema „Locken und Wickler“ auf. Unter der Leitung des Theaterpädagogen Thomas Kramer haben Interessierte beim Workshop „Verlocken und Entwickeln“ die Gelegenheit, eigene Standpunkte zu den ausufernden Medienberichten unserer Tage zu entwickeln und diese kritisch zu hinterfragen. Die „Letzte Runde der Menschheit“ bietet in Ehrwald Einblicke in die bitterbösen Bar-Gespräche des preisgekrönten Grazer Kabarettisten Thomas Gasser. In der Zeillergalerie erwartet Kinder ab drei Jahren mit „Tubilak“ eine zauberhafte Wichtel-Geschichte, während Hildegard Reitberger, ihres Zeichens Obfrau des Stadttheaters Kufstein, mit dem berührenden Einpersonenstück „Shirley Valentine“ Erwachsene auf eine hochamüsante Reise mitnimmt. Musikbegeisterte entführt die Band „Ausgfuxt“ in den heurigen Kulturherbst. Mit „HI5 – Minimal Jazz Chamber Music“ auf der Kleinkunstbühne Reutte sowie dem Jazz-Quintett „Südlich von Helsinki“ in Weißenbach erwarten Musikbegeisterte ganz besondere Erlebnisse. Das Südtiroler und Vorarlberger Quintett „Opas Diandl“ begeistert mit traditionellen und experimentellen Melodien. „SMESCH“ (Stephan Wetzel mit ehemaligen Schülern) bietet sechs motivierten Saxophonistinnen und Saxophonisten eine Bühne für ein sehr variantenreiches Programm aus verschiedensten Musikepochen und Stilrichtungen. Italo-Feeling pur erlebt man bei einem Abend mit der Band „Viva Italia“ in Weißenbach. Das Saraswati String Quartett bezaubert in der Pfarrkirche Wängle bei einer Matinée mit einer Mischung aus exotischen und wohlbekannten Klängen. Unter dem Titel „Wechselklänge“ präsentieren Walter Tolloy und seine Kollegen eine Fusion aus Melodien und literarischen Perspektiven. Auf die Fans der bildenden Künste warten in diesem Kulturherbst drei sehr unterschiedliche Ausstellungen: Die Allgäuer Künstlerin Brigitte Guggemos lädt in der Galerie „Augenblick“ in Tannheim zu einem Zusammenspiel von Innen und Außen, dessen sanfte Farben und Reduziertheit einen fast surrealen Ausdruck trägt. Ab 19. 09. präsentiert die Reuttener Malerin Christine Schneider, selbst Huanza-Mitglied, ihre Werke in der Wirtschaftskammer. Sie thematisiert das heurige Kulturzeitthema VER-LOCKEN. In der langen Nacht der Kultur stellt Simon Hafele, der seit 2015 als „Vision Scientist“ tätig ist, seine riesigen Deckendesigns in der Zeillergalerie aus. Mit „Stelzhamma“, der Band um Charly Schmid, schließt sich der Reigen des diesjährigen Reuttener Kulturherbstes. Tradition mit ironischem Augenzwinkern zeichnen nicht nur diese Musikgruppe, sondern auch alle Veranstaltungen aus. Das vollständige Programm ist natürlich digital abrufbar (www.huanza.at) sowie überall als Folder erhältlich.
Dem Verein Huanza gebührt an dieser Stelle größter Dank für sein Engagement und das tolle Kulturangebot, das auch in weit größeren Gemeinden sicher seinesgleichen sucht.
Ver-locken-der Kulturherbst im Außerfern
Obfrau Veronika Kunz-Radolf leitet seit mittlerweile 15 Jahren erfolgreich die Kulturinitiative Huanza. RS-Foto: M. Färber

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