Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Was ist das für eine Maschine?

Handwerkszeug aus vergangener Zeit

Aktuell kann man im Museum im Grünes Haus eine Ausstellung besichtigen, die sich mit verschiedensten Handwerksgegenständen und Techniken befasst. Ergänzend zum Gezeigten werden in einem Quiz – nicht nur für Kinder – die interessanten Objekte nähergebracht.
1. März 2021 | von Maria Kofelenz
Bei diesem Ausstellungsobjekt mit den vielen mechanischen Teilen stellt sich für viele Besucher die Frage, was damit gemacht wurde. Die Antwort darauf erhält man beim Besuch der Ausstellung über alte Handwerkskunst. RS-Foto: M. Kofelenz
Von Maria Kofelenz.
Um das Thema Handwerk dreht sich alles in der aktuellen Ausstellung im Museum im Grünen Haus. Bereits in der ersten Vitrine befinden sich Dinge, von denen man beim Konzipieren der Ausstellung erst nicht recht wusste, was genau und wofür diese Gegenstände waren, erklärt Museumsleiter Mag. Ulrich Kößler bei einem exklusiven Rundgang für die RUNDSCHAU.

Haushalts- und Arbeitshilfen. 
So findet man neben einer Zange, die von Friseuren früher verwendet wurde, um Locken zu machen, auch eine Gerätschaft, mit der Metallnägel gezogen wurden. An den Wänden des Treppenhauses verteilt bieten Schautafeln Erklärungen, wie verschiedene Werkzeuge entwickelt wurden. 

Entstehung von Werkzeug. 
Generell kann man sagen, dass Werkzeuge erfunden wurden, um Arbeiten zu erleichtern und zu verbessern. Mit Hilfe der entwickelten Werkzeuge war es nun möglich, genauer zu arbeiten und auch Materialien zu verarbeiten, die härter als z. B. die Fingernägel waren. Besonders bedeutend bei der Werkzeugherstellung war die Verwendung von Eisen, welches das Material Bronze abgelöst hat. Kommt man im ersten Stock an, begibt man sich in die bäuerliche Welt mit ihren speziellen Werkzeugen. Ausgestellt ist ein kompletter Pflug, der so in dieser Form bereits schon im Mittelalter verwendet wurde. Der nächste Bereich befasst sich mit diversen Handarbeitstechniken, die heute noch so praktiziert werden. Auch eine Nähmaschine, die vollkommen ohne Strom auskommt, ist zu sehen. 

Prunkstück der Ausstellung.
Das ist ganz sicher der große Webstuhl, der von den Museumsmitarbeitern in akribischer Kleinarbeit wieder zum Laufen gebracht wurde. Er ist umgeben von allen benötigten Geräten, die notwendig waren, um Stoff herzustellen. Wie kommt man vom Ausgangsmaterial Flachs zu einem Faden? – Die Antwort darauf finden die Besucher in der liebevoll gestalteten Ausstellung. Vorgeführt wird auch, wie aus dünnen Schnüren dickere Seile gemacht wurden. Die Ausstellung umfasst verschiedene Messinstrumente, darunter auch eine sogenannte Münzwaage, mit der überprüft wurde, ob von den Münzen, die damals noch aus Edelmetall bestanden, niemand etwas abgekratzt hatte, um aus den Spänen weitere Münzen zu fertigen.
Werkzeuge der Lederverarbeitung, des Schmiedewesens, der Holzverarbeitung und der Produktion von Rädern und anderen runden Gegenständen sind ebenso wie einige Küchengeräte ausgestellt. 

Industrialisierung.
Abgelöst wurden diese Handwerke durch die Industrie, die keine Arbeiter brauchte, die alle Schritte beherrschten, sondern viele Personen, die jeweils nur einen Schritt durchführten. Als Beispiel dazu wird das Textilwerk Reutte genannt. Heutzutage sind handwerklich hergestellte Artikel oftmals Luxusware. 
 

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