Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Weichenstellung in der Musikszene

Die großen Events Marktfest und Bundesmusikfest sollen in Zukunft zusammen stattfinden

„Endlich konnten wir uns wieder treffen und gemeinsam musizieren. Frühjahrs- und Platzkonzerte konnten abgehalten werden. Wir konnten im abgelaufenen Jahr unsere Jubilare gebührend feiern und mit dem 71. Bundesmusikfest in Reutte ein großartiges Fest der Kameradschaft feiern“, meinte der Obmann des Außerferner Musikbundes Horst Pürstl bei der Generalversammlung in VZ Breitenwang.
16. Jänner 2023 | von Hans Nikolussi
Weichenstellung in der Musikszene
Zu runden Geburtstagen vor den Vorhang: die Ehrenzeichenträger und Ehrenmitglieder Richard Wasle und Paul Kaiser flankiert von (v.l.) Landesobmann Elmar Juen, Bezirksobmann Horst Pürstl und Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann. RS-Fotos: Nikolussi
Von Hans Nikolussi.
Und mit der Erwähnung des Musikfestes im Bezirkshauptort war man schon bei einem Kernthema, das die Musikanten landauf landab umtreibt: Die für die Kapellen kaum mehr zu schaffende Ausrichtung des Bundesmusikfestes. Nachdem sich für das Event 2023 kein Bewerber fand,  wurden vom Musikbund neue Wege und Synergien gesucht, um eine Durchführung trotz aller widrigen Umstände zu ermöglichen. Pürstl bei der Versammlung: „Mit dem Verein „Reutte gestalten“, der Marktgemeinde und der Bürgermusikkapelle Reutte wurde und wird ein Konzept erarbeitet, Marktfest und Musikfest verbindet und neue Wege der Durchführung eines Musikfestes aufzeigt und eröffnet.“ Gemeinsam Synergien zu nutzen stand im Vordergrund der Überlegungen, der Nachhaltigkeits-aspekt hatte einen hohen Stellenwert. In der Führung des Außerferner Musikbundes sieht man darin eine große Chance für Veränderungen in vielen Bereichen bei Veranstaltungen und im musikalischen Wirken. „In der heutigen Zeit müssen wir darauf achten, dass wir uns alle im Sinne der Musik wieder zu neuen Projekten versammeln, uns zusammenfinden und mit Vorsicht und Umsicht für uns und unsere Gemeinschaft tätig werden“, formulierte der Obmann und sah darin die Richtung in die Zukunft. Das heurige Marktfest wird also vom traditionellen Augusttermin auf den 16. Juli vorrücken.

Zahlen, Daten, Fakten.
Erfreuliches gab es von der Ausbildungsfront zu berichten.  Im Vereinsjahr 2022 haben 90 Jungmusikanten und Musikanten die Leistungsabzeichen-Prüfung erfolgreich abgelegt. 34 Musikschüler legten erfolgreich die Prüfung für das Juniorleistungsabzeichen ab. Die Anzahl der aktiven Musiker ging ganz leicht zurück, mit 1.876 aktiven Musikanten in einem so kleinen Bezirk gehört man aber tirol- ja, österreichweit zu den ganz Großen.  Der Damenanteil in den Kapellen liegt bei durchschnittlich 44,67 %, in Berwang (63 %), Tannheim (56 %), Bach, Lermoos und Lähn (mit jeweils 53 %) liegt man schon über der Hälfte.
Im Jahr 2022 absolvierten die 36 Kapellen 724 Gesamtproben (ohne Registerproben) und wirkten 658 Mal als musikalische Botschafter ihrer Gemeinden. Aufgrund der 1.382 Ausrückungen und Gesamtproben war jede unserer Kapellen im Durchschnitt 41 Mal aktiv unterwegs.
Im abgelaufenen Vereinsjahr unterstützten die Kommunen die Klangkörper mit 110.940 Euro, im gleichen Zeitraum wurde von den Musikkapellen ein Betrag in der Höhe von  464.890 Euro selbst erwirtschaftet. Diese Gelder flossen zum größten Teil in den Instrumentenkauf, wurden für Trachten, Reparaturen, Notenkauf und Aus- und Fortbildungen verwendet. Für die runden Geburtstage von 70 und 75 Jahren wurden die beiden Ehrenmitglieder Richard Wasle und Paul Kaiser vor den Vorhang gebeten. Eine Auszeichnung erfuhr auch Bürgermeister Hans-Peter Wagner als Hausherr des Veranstaltungszentrums für die laufenden Unterstützung der Blaskapellen des Bezirks.
Der Reuttener Bürgermeister Günter Salchner, der dem Musikbund für die kulturellen Leistungen dankte, meinte bei der Versammlung zu den neuen Voraussetzungen: „Reutte kann auch klein.“ Ein Bezirk ohne Bundesmusikfeste sei einfach nicht vorstellbar. Ein Lob für den Verband kam auch aus Innsbruck. Landesverbandsobmann Elmar Juen, zollte in Anwesenheit von Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf den Funktionären und vor allem den Musikanten und Musikantinnen den verdienten Respekt. Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann hielt es mit Platon und zitierte den großen Philosophen: „Musik und Rhythmus finden den Weg zu den geheimsten Plätzen der Seele.“ Und zeigte damit die ungebrochene  Zuneigung zu den Außerferner Kapellen, die ihr immer ein großes Anliegen seien.
Weichenstellung in der Musikszene
LTP Sonja Ledl-Rossmann überreicht BM Hans-Peter Wagner die Urkunde im Beisein von BH Katharina Rumpf und Landesobmann Elmar Juen.

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben