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Abschied mit Vision

Reinhard Gratl verlässt PLAION & will neues unternehmerisches Kapitel aufschlagen

Nach fast drei Jahrzehnten als prägende Führungspersönlichkeit der PLAION Gruppe zieht sich Reinhard Gratl mit Juni 2025 zurück. Der gebürtige Heiterwanger, der das Unternehmen geprägt hat, verlässt ein wirtschaftlich stark aufgestelltes Unternehmen und startet beruflich neu durch.
26. Mai 2025 | von Johannes Pirchner
Abschied mit Vision
Reinhard Gratl verlässt Plaion. Foto: Plaion
Reinhard Gratl war über 28 Jahre lang das Rückgrat der PLAION Gruppe. Seit den Anfangsjahren als erster Mitarbeiter in Höfen entwickelte sich das Unternehmen, ehemals Koch Media, unter seiner Mitführung zu einem Global Player der Unterhaltungsindustrie. Heute zählt die Gruppe weltweit 2.236 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon allein 232 am Tiroler Stammsitz in Höfen. „Wir sind international. 19 Nationalitäten arbeiten in Höfen.“ Mit den Worten „Ich bin dankbar und gehe, richtig“, sagte Gratl am vergangenen Freitag. Und er geht nicht etwa in schwierigen Zeiten, ganz im Gegenteil: Das Unternehmen stehe wirtschaftlich bombig da, „wie nie“. Die Zahlen sprechen für sich: Ein konsolidierter Umsatz von knapp 700 Millionen Euro, eine stabile Eigenkapitalquote von über 50 Prozent, jährliches Umsatzwachstum von durchschnittlich 13,7 Prozent in den vergangenen fünf Jahren. Ein solides Fundament für die Zukunft.

ERFOLGE. In seiner Amtszeit hat Gratl nicht nur die internationale Expansion, sondern auch eine strategische Diversifikation des Unternehmens wesentlich mitgeprägt und aktiv gestaltet. Neben dem erfolgreichen Gaming-Geschäft mit international gefeierten Titeln wie „Kingdom Come: Delive-rance II“ – über 3 Millionen verkaufte Einheiten seit Februar – wurde auch das Film- und zuletzt das Merchandise-Segment massiv ausgebaut. Besonders bemerkenswert: Die Exportquote beträgt inzwischen 99 Prozent. „Ich will etwas Positives hinterlassen. Umsatz ist wichtig, aber mir war immer auch das Soziale ein Anliegen“, betonte Gratl. Dass rund zehn Beschäftigte in Höfen über die Lebenshilfe Tirol eingebunden sind, zeigt die soziale Verantwortung, die in seiner Führungszeit gelebte Praxis war.

NEUE WEGE. Seine Entscheidung sei gut überlegt und im besten Einvernehmen mit dem Mutterkonzern, der Embracer Group getroffen worden. Trotz auch vereinzelter strategischer Differenzen, insbesondere in Bezug auf globale Restrukturierungspläne des Konzerns, habe sein Abschied nichts mit Differenzen zu tun. „Ich habe ein gutes Gefühl für PLAION: Ich kann es sauber sortiert, mit einer starken Vergangenheit und zukunfsfähig übergeben“, so Gratl. Ein Lob gab Gratl auch an seine Mitarbeiter und sein Team: „Ich will, dass mein Team auch in Zukunft in Höfen bleibt, sie können das.“ Eine Empfehlung für die Nachfolge hat Gratl intern abgegeben, Namen will und kann er nicht nennen – nicht mehr seine Entscheidung und Verantwortung. Gratl wird bis Ende Juni im Unternehmen bleiben.

NOCHMAL DURCHSTARTEN.Stillstehen will Gratl aber nicht. Mit der neu gegründeten RG Innovations GmbH will er künftig als selbstständiger Unternehmer in verschiedensten Bereichen tätig sein, etwa in der Beratung. Das Unternehmen mit Sitz in Reutte versteht er selbstironisch noch als „Wald- und Wiesenfirma“. Er sieht aber viel Potenzial. Thematisch will er sich vorerst nicht festlegen: „Ich bin für vieles offen.“ Sein unternehmerischer Mut bleibt somit dem Außerfern erhalten – genauso wie sein Engagement für die Region. Die Entwicklung einer global agierenden Gaming-Firma aus dem Tiroler Außerfern sei Beweis dafür, dass internationale Erfolgsgeschichten auch in allen Regionen entstehen können. „Glaubt an Euch und Ihr seid mir alle wichtig!“, appellierte Gratl zum Abschied an seine Belegschaft und die Menschen im Außerfern.

ZUSAMMENGEFASST. Mit Reinhard Gratl verabschiedet sich eine Führungspersönlichkeit, die das Außerfern wirtschaftlich geprägt hat. Sein Wirken hat der PLAION Gruppe eine international anerkannte Position gesichert – und dem Standort Höfen Zukunftsperspektiven eröffnet. Der Schritt in die Selbstständigkeit zeugt nicht nur von persönlicher Entschlusskraft, sondern auch von unternehmerischem Weitblick. Die Region darf gespannt sein, wohin Gratl seine nächsten Schritte führen.

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