VERGLEICH DER GEMEINDEN. Sofern wir unseren Müll nicht illegal entsorgen, landet er meistens bei einem Recyclinghof in der Nähe. Der Bezirk Reutte zählt insgesamt ungefähr 30 Müllplätze für seine 37 Gemeinden. Die Stadtgemeinde Reutte bietet äußerst angenehme Öffnungszeiten. Besonders hervorzuheben ist die Vorgehensweise des Recyclinghofs der Gemeinde Elbigenalp: Dort hat man sich zur Aufgabe gemacht, krebskranken Kindern zu helfen, indem man Druckerpatronen für die Kinderkrebshilfe sammelt. Die Mitarbeiter erhalten für ihre anstrengende Arbeit ebenfalls mehr Lohn, als im Kollektivvertrag festgelegt ist. Die Gemeinde Lechaschau belohnt ihre Arbeiter zusätzlich mit einer Zulage.
DER WEG DES MÜLLS. Was passiert mit dem Müll, nachdem er beim Müllplatz entleert wurde? Kartoncontainer werden im Bezirk Reutte von der Firma Peter Lechner GmbH abgeholt und zur Energie AG nach Ötztal-Bahnhof gebracht. Verpackungen aus Metall holt die Firma Anton Specht und bringt sie zur Firma Höpperger nach Pfaffenhofen oder zur Firma Loacker in Vorarlberg. Verpackungsgläser werden zur Firma Swarco in Wattens gebracht und dort weiterverarbeitet. Kunststoff wird zu einem Recyclinghof in Pfaffenhofen gebracht.
MÜLL VERMEIDEN. Noch besser als Müll zu recyceln ist es, ihn von Anfang an zu vermeiden. Das ist möglich, indem man seine Gegenstände möglichst lange und gut pflegt. Falls man sich dennoch von einem Gegenstand trennen möchte, gibt es verschiedene Second-Hand-Shops, die gut erhaltene Ware zu günstigen Preisen weiterverkaufen.
Im Bezirk Reutte haben wir ISSBA, Kleidung und Möbel in gutem Zustand werden angenommen und weiterverkauft. Dabei geht es um mehr als nur Wiederverwertung: ISSBA arbeitet mit dem AMS zusammen und bietet benachteiligten Personen des Arbeitsmarkts Beschäftigungsverhältnisse. Durch stetige Schulungen sollen die Dienstleistungen verbessert werden. Es gibt auch verschiedene Online-Plattformen, auf denen man seine Sachen weiterverkaufen kann, wie beispielsweise willhaben, eBay oder auch WIDADO.
Die ökologischen Vorteile von Second-Hand-Ware liegen klar auf der Hand. Die Kreislaufwirtschaft wird gefördert, bei lokalen Shops ist die Umweltbelastung meist geringer, da der Weg von der Spende in den Shop kürzer ist als das Bestellen im Internet. Nicht recycelbare Kleidung wird nicht einfach weggeschmissen, sie kann zu Putzlappen oder für das Faserrecycling weiterverwendet werden. Ein Weg, um das Wegwerfen von Lebensmitteln zu begrenzen, sind Sozialmärkte. Im Bezirk Reutte gibt es den Paulusladen, der Grundnahrungsmittel zu einem sehr geringen Preis anbietet, indem er Nahrung mit Schönheitsfehlern oder kurz vor dem Ablaufdatum erhält und weiterverkauft. Gerne nehmen sie auch Warenspenden an. Bevor man das nächste Mal etwas unachtsam entsorgen möchte, lohnt es sich, über Alternativen nachzudenken: Kann ich es selbst in einer anderen Funktion weiterverwenden – wie z. B. aus T-Shirts Putzlappen machen oder die Nudeln von gestern nochmal aufwärmen? Oder kann ich es an eine (wohltätige) Einrichtung spenden beziehungsweise selbst weiterverkaufen?
Wenn jeder Einzelne einen kleinen positiven Beitrag leistet, kann der Bezirk Reutte am Ende ein stolzes Ergebnis vorweisen.