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(Gem)einsamer Alltag?

Der Sozial- und Gesundheitssprengel Außerfern bietet künftig flächendeckend Senioren-Tagesbetreuung an.

Der SGS erweitert sein Angebot der Tagespflege durch die vierte Senioren-Tagespflegeeinrichtung Vils-Pinswang-Musau. Somit verfügen alle Talschaften des Bezirks Reutte über dieses wichtige Angebot. Vergangenen Samstag fand nicht nur die offizielle Eröffnung, sondern auch der Tag der offenen Tür statt.
19. Mai 2025 | von Bruno Dengg
(Gem)einsamer Alltag?
Aus dem ehemaligen Stadtcafé in Vils wurde eine Tagesbetreuungsstätte des SGS. Feierliche Eröffnung und Einweihung fanden am vergangenen Samstag statt. RS-Foto: Dengg

Durch die immer älter werdende Gesellschaft sowie die Berufstätigkeit der pflegenden Angehörigen bedarf es leistbarer Tagesbetreuungsstätten für Seniorinnen und Senioren, um mit viel Flexibilität einen oft einsamen Alltag zu einem gemeinsamen Erlebnis werden zu lassen. Ziel des SGS ist es, die älteren und pflegebedürftigen Personen bestmöglich zu unterstützen, so lange wie möglich in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung zu belassen und gleichzeitig die pflegenden Angehörigen zu unterstützen und während des Tages zu entlasten. Der Sozial- und Gesundheitssprengel Außerfern erweiterte sein Angebot der mobilen Pflege 2018 durch die Implementierung der ersten erfolgreichen Tagespflegeeinrichtung in Ehrwald, der dann 2020 jene im Lechtal (Elbigenlap) und Tannheimer Tal (Grän) folgten und seit April 2025 nun auch in Vils vertreten ist.

FEIERLICHE ERÖFFNUNG Frau Birgit Aldrian-Holzner, Geschäftsführerin des SGS Außerfern moderierte mit sehr viel Empathie die Eröffnungsfeier und konnte vergangenen Samstagvormittag viele Ehrengäste, zahlreiche Klientinnen und Klienten sowie ihr Team, das mit viel Engagement, Zeitaufwand und persönlichem Einsatz tagtäglich Wertvolles leistet, begrüßen. Neben der hohen Geistlichkeit (Pfarrer Joemon Varghese und Diakon Roth), LTP Ledl-Rossmann, LR Hagele, Bgm. Winkler (Verbandsobmann), Bgm. Wagner (BKH), Standortbgm. Strigl-Petz nahmen auch Bgm. der Nachbargemeinden, die Herren Strigl und Kaiser (Vilser Immobilien GmbH), Vertreterinnen und Vertreter der ausführenden Unternehmen, der Liederkranz Vils sowie Frau Anneliese Hörker (ehemalige Besitzerin der Immobilie) an der Eröffnung teil. Langzeitobmann des SGS Matthias König hob in seiner Ansprache die Erfolgsgeschichte des SGS hervor, der innerhalb von zehn Jahren von 21 auf derzeit über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von 170 auf 330 Klientinnen und Klienten pro Monat angewachsen ist und täglich 125 Personen in der mobilen Pflege sowie 104 Personen in der Tagespflege betreut. Der SGS, so betonte König, möchte im Bezirk seinen Beitrag leisten und da sein, wenn Hilfe benötigt wird. Pfarrer Joemon Varghese, der zusammen mit Diakon Roth die neue Betreuungseinrichtung segnete, war es wichtig, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Schützen und begleiten, aus- und durchhalten, Freuden und Sorgen teilen seien wichtige Eckpfeiler für ein gutes Miteinander. Der Liederkranz Vils umrahmte musikalisch die Eröffnung und trug wesentlich zur würdigen Feier bei. Standortbürgermeisterin Strigl-Petz ließ in ihrer Rede das gelungene Projekt, das ehemalige Stadtcafé und Treffpunkt in Vils einer anderen Widmung zuzuführen, Revue passieren. Ihr Dank galt der Vilser Immobilien GmbH, dem SGS als Betreiber, dem Land Tirol für die Förderung und den Nachbargemeinden, die das Projekt mitgetragen haben. Es entstand ein Ort, der Freude, Begegnung und Wohlfühlen bietet. Als Geschenk der Gemeinde überbrachte sie ein Bild des Vilser Künstlers Josef Stich.  LR Cornelia Hagele erklärte in ihren Grußworten, dass ambulante Pflege der stationären vorzuziehen sei und für das Land Tirol der Ausbau der Tagespflege hohe Priorität darstelle, da in unserem Bundesland rund 80 % der zu pflegenden Personen zu Hause betreut werden. LTP Ledl-Rossmann freute sich, dass nun die letzte Lücke im Bezirk geschlossen wurde und betonte die Wichtigkeit, Systempartner zur Seite zu haben, denn die Pflege sei nur durch Zusammenhelfen und ein Miteinander bewältigbar.

WAS BIETET DER SGS IN VILS? Die Räume der Tagespflege mit aktuell 12 geförderten Plätzen befinden sich im ehemaligen Stadtcafé  und sind barrierefrei zugängig. Den Klientinnen und Klienten stehen derzeit von Montag bis Mittwoch 215 m2 Wohnnutzfläche und 30 m2 Terrasse zur Verfügung (bei steigender Nachfrage flexibel erweiterbar). Die Räumlichkeiten sind modernst ausgestattet und 15 Relaxsessel laden zur Auszeit und Erholung ein. Die Klientinnen und Klienten werden von einem Fahrdienst von zu Hause abgeholt und wieder zurückgebracht. Es erwartet sie ein strukturierter Tagesablauf unter Berücksichtigung der jahreszeitlichen Gegebenheiten und der persönlichen Möglichkeiten. Pflegerische und therapeutische Maßnahmen fördern die Fein- und Grobmotorik. Das Knüpfen sozialer Kontakte ist besonders wichtig und so stehen Musizieren, Spielerunden, Gedächtnistraining, Bewegung sowie weitere Aktivitäten auf dem Programm. Der Tag beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück, zu Mittag gibt es immer eine frisch gekochte Mahlzeit. Zwei Mitarbeiterinnen sowie ehrenamtlich Tätige „schaukeln“ die Tagesbetreuung. Sehr beruhigend ist, dass die Tagespflege durch das Land Tirol gefördert wird, wodurch der sozial l gestaffelte Tarif leistbar ist. Eine Pensionistin bzw. ein Pensionist mit max. EUR 1.200 monatlichem Nettoeinkommen hat einen Selbstbehalt pro Tag von EUR 7,30 bei der Halbtagesbetreuung bzw. EUR 12,70 bei Ganztagesbetreuung incl. Verpflegung zu leisten, sofern die Voraussetzungen für die Landesförderung gegeben sind. Begleitung, Menschlichkeit, Unterstützung, Mitgefühl, Vermittlung von Wohlbefinden – all das bietet der SGS in seiner Tagespflege. Wohl keine Frage: Ein gemeinsamer statt einsamer Alltag bereichert und bietet Lebensqualität.

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