„Veränderung braucht viele“
Michaela Atzenhofer spricht über ihre Ziele und warum sie sich für Klima- und Gleichberechtigungsthemen starkmacht
22. April 2025 | von
Johannes Pirchner

Michaela Atzenhofer wurde in den Vorstand JG der SPÖ gewählt. Foto: JGT
RUNDSCHAU: Liebe Michaela, du wurdest in den Landesvorstand der Jungen Generation in der SPÖ Tirol gewählt. Was ist die Junge Generation genau und was sind eure Ziele?
Michaela Atzenhofer: Die Junge Generation ist das Jugendreferat der SPÖ. Wir engagieren uns für leistbares Wohnen, starke Öffis, Umweltschutz, Gleichberechtigung, faire Arbeitsbedingungen und die Mitbestimmung junger Menschen.
RUNDSCHAU: Was hat dich motiviert, dich politisch zu engagieren? Gab es ein bestimmtes Ereignis oder eine Person, die dich inspiriert hat?
Michaela Atzenhofer: Die Entscheidung fiel vor einigen Jahren gemeinsam mit einer Freundin. Wir sprachen darüber, wie unsicher wir mit Blick auf unsere Zukunft sind. Also beschlossen wir, aktiv zu werden.
RUNDSCHAU: Welche Themen sind aus deiner Sicht für junge Menschen derzeit am gravierendsten?
Michaela Atzenhofer: Viele junge Leute haben große Angst davor, sich ihr Leben nicht mehr leisten zu können. Besonders Wohnen, Bildung und Arbeit sind zentrale Themen. Gleichzeitig beschäftigen uns globale Probleme: Kriege, soziale Ungleichheit, die Klimakrise. Gerade in Tirol ist es wichtig, Räume zu schaffen, in denen junge Menschen zusammenkommen können, ohne Geld ausgeben zu müssen. Viele können sich das nicht leis-ten – und ohne passende Angebote werden sie aus der Gesellschaft ausgeschlossen.
RUNDSCHAU: Für welche politischen Schwerpunkte möchtest du dich im Vorstand der JG besonders einsetzen? Gibt es bestimmte Projekte oder Initiativen, die du anstoßen möchtest?
Michaela Atzenhofer: Ein großes Anliegen ist die Mobilität. Jeder Mensch sollte sich leistbar und nachhaltig fortbewegen können, unabhängig von Wohnort, Einkommen und körperlichen Voraussetzungen. Auch Gleichberechtigung beschäftigt mich stark. Frauen beispielsweise verdienen deutlich weniger als Männer. Care-Arbeit – Haushalt, Betreuung und Pflege – wird überwiegend von Frauen geleistet und nicht oder schlecht bezahlt. Wir brauchen klare Maßnahmen, um echte Chancengleichheit zu garantieren. Leistbares Wohnen ist mir ebenfalls ein zentrales Anliegen. Die Mietpreise in Tirol explodieren, während Löhne stagnieren. Viele junge Menschen können sich schwer eine eigene Wohnung leisten. Deshalb müssen Leerstände aktiviert, Spekulationen verhindert, günstige Starterwohnungen geschaffen werden.
RUNDSCHAU: Du warst zuvor bei Fridays for Future aktiv. Was hat dich dazu bewegt, bei dieser Initiative mitzumachen? Und für welche umweltpolitischen Maßnahmen möchtest du dich nun in der JG besonders stark- machen?
Michaela Atzenhofer: Ich bin in Ehrwald aufgewachsen und erinnere mich, dass es in meiner Kindheit im Winter oft meterhoch Schnee gab, dieser über die Jahre aber immer weniger wurde. Erst später verstand ich, dass der Grund dafür die Klimakrise ist. Also begann ich, mein eigenes Verhalten zu ändern. Doch weil Veränderung viele braucht, habe ich mich bei Fridays for Future engagiert, um gemeinsam politischen Druck aufzubauen. Ich setze mich für Gletscherschutz und gegen Bodenversiegelung ein. Wir brauchen nachhaltige Raumplanung und müssen Naturflächen schützen.
RUNDSCHAU: Du setzt dich besonders für Verkehrsthemen ein. Welche Maßnahmen sollte die Politik in diesem Bereich setzen – vielleicht auch speziell im Hinblick auf den Bezirk Reutte?
Michaela Atzenhofer: Der öffentliche Verkehr in Tirol muss weiter ausgebaut werden – mit besserer Taktung, längeren Betriebszeiten und umweltfreundlichen Fahrzeugen. Nur so entsteht echte Wahlfreiheit zwischen Auto und Öffis. Besonders im ländlichen Raum braucht es bessere Anbindungen, damit der Umstieg attraktiv wird. Wichtig ist dabei, dass Lenker/innen fair entlohnt werden und gute Arbeitsbedingungen haben. Auch die „letzte Meile“ muss mitgedacht werden: Sichere, durchgängige Radwege und gute Abstellmöglichkeiten – vor allem in ländlichen Regionen – machen das Fahrrad erst zur Alternative.
RUNDSCHAU: Der Bezirk Reutte ist besonders schlecht angebunden. Die neuen Expressbusse nach Innsbruck sind ein Fortschritt, aber Staus am Fernpass bleiben ein Problem. Auch die Bahn ist oft unzuverlässig – das muss sich dringend ändern.
Michaela Atzenhofer: Der Transitverkehr im Außerfern hat ein Ausmaß erreicht, das den Alltag der Menschen stark belastet. Ich finde es richtig, dass nun investiert wird, aber der Scheiteltunnel greift zu kurz. In der Diskussion fehlt der notwendige Weitblick – bessere Straßen führen zu mehr Verkehr und die geplante Maut ist eine zusätzliche finanzielle Belastung für die Außerferner Bevölkerung. Ein Bahntunnel vom Inntal ins Außerfern und eine gute Anbindung weiter nach Deutschland sind zentral für nachhaltige Mobilität. Diese Bahnanbindung würde sowohl den Güter- als auch den Personenverkehr deutlich verbessern. Im ÖBB-Zielnetz 2040 fehlt dieses Projekt jedoch. Ich setze mich dafür ein, dass die Tiroler Landesregierung dieses wichtige Projekt beim Bund konsequent einfordert.
RUNDSCHAU: Ist die JG auch im Bezirk Reutte organisiert? Falls nicht, gibt es Pläne, die Organisation dort auszubauen?
Michaela Atzenhofer: Aktuell gehört Reutte zur JG Oberland. Unser langfristiges Ziel ist es aber, in allen Bezirken eigene Bezirksorganisationen aufzubauen, um jungen Menschen flächendeckend die Möglichkeit zur aktiven politischen Beteiligung zu bieten.
RUNDSCHAU: Vielen Dank für das Gespräch.
Michaela Atzenhofer: Vielen Dank.
Michaela Atzenhofer: Die Junge Generation ist das Jugendreferat der SPÖ. Wir engagieren uns für leistbares Wohnen, starke Öffis, Umweltschutz, Gleichberechtigung, faire Arbeitsbedingungen und die Mitbestimmung junger Menschen.
RUNDSCHAU: Was hat dich motiviert, dich politisch zu engagieren? Gab es ein bestimmtes Ereignis oder eine Person, die dich inspiriert hat?
Michaela Atzenhofer: Die Entscheidung fiel vor einigen Jahren gemeinsam mit einer Freundin. Wir sprachen darüber, wie unsicher wir mit Blick auf unsere Zukunft sind. Also beschlossen wir, aktiv zu werden.
RUNDSCHAU: Welche Themen sind aus deiner Sicht für junge Menschen derzeit am gravierendsten?
Michaela Atzenhofer: Viele junge Leute haben große Angst davor, sich ihr Leben nicht mehr leisten zu können. Besonders Wohnen, Bildung und Arbeit sind zentrale Themen. Gleichzeitig beschäftigen uns globale Probleme: Kriege, soziale Ungleichheit, die Klimakrise. Gerade in Tirol ist es wichtig, Räume zu schaffen, in denen junge Menschen zusammenkommen können, ohne Geld ausgeben zu müssen. Viele können sich das nicht leis-ten – und ohne passende Angebote werden sie aus der Gesellschaft ausgeschlossen.
RUNDSCHAU: Für welche politischen Schwerpunkte möchtest du dich im Vorstand der JG besonders einsetzen? Gibt es bestimmte Projekte oder Initiativen, die du anstoßen möchtest?
Michaela Atzenhofer: Ein großes Anliegen ist die Mobilität. Jeder Mensch sollte sich leistbar und nachhaltig fortbewegen können, unabhängig von Wohnort, Einkommen und körperlichen Voraussetzungen. Auch Gleichberechtigung beschäftigt mich stark. Frauen beispielsweise verdienen deutlich weniger als Männer. Care-Arbeit – Haushalt, Betreuung und Pflege – wird überwiegend von Frauen geleistet und nicht oder schlecht bezahlt. Wir brauchen klare Maßnahmen, um echte Chancengleichheit zu garantieren. Leistbares Wohnen ist mir ebenfalls ein zentrales Anliegen. Die Mietpreise in Tirol explodieren, während Löhne stagnieren. Viele junge Menschen können sich schwer eine eigene Wohnung leisten. Deshalb müssen Leerstände aktiviert, Spekulationen verhindert, günstige Starterwohnungen geschaffen werden.
RUNDSCHAU: Du warst zuvor bei Fridays for Future aktiv. Was hat dich dazu bewegt, bei dieser Initiative mitzumachen? Und für welche umweltpolitischen Maßnahmen möchtest du dich nun in der JG besonders stark- machen?
Michaela Atzenhofer: Ich bin in Ehrwald aufgewachsen und erinnere mich, dass es in meiner Kindheit im Winter oft meterhoch Schnee gab, dieser über die Jahre aber immer weniger wurde. Erst später verstand ich, dass der Grund dafür die Klimakrise ist. Also begann ich, mein eigenes Verhalten zu ändern. Doch weil Veränderung viele braucht, habe ich mich bei Fridays for Future engagiert, um gemeinsam politischen Druck aufzubauen. Ich setze mich für Gletscherschutz und gegen Bodenversiegelung ein. Wir brauchen nachhaltige Raumplanung und müssen Naturflächen schützen.
RUNDSCHAU: Du setzt dich besonders für Verkehrsthemen ein. Welche Maßnahmen sollte die Politik in diesem Bereich setzen – vielleicht auch speziell im Hinblick auf den Bezirk Reutte?
Michaela Atzenhofer: Der öffentliche Verkehr in Tirol muss weiter ausgebaut werden – mit besserer Taktung, längeren Betriebszeiten und umweltfreundlichen Fahrzeugen. Nur so entsteht echte Wahlfreiheit zwischen Auto und Öffis. Besonders im ländlichen Raum braucht es bessere Anbindungen, damit der Umstieg attraktiv wird. Wichtig ist dabei, dass Lenker/innen fair entlohnt werden und gute Arbeitsbedingungen haben. Auch die „letzte Meile“ muss mitgedacht werden: Sichere, durchgängige Radwege und gute Abstellmöglichkeiten – vor allem in ländlichen Regionen – machen das Fahrrad erst zur Alternative.
RUNDSCHAU: Der Bezirk Reutte ist besonders schlecht angebunden. Die neuen Expressbusse nach Innsbruck sind ein Fortschritt, aber Staus am Fernpass bleiben ein Problem. Auch die Bahn ist oft unzuverlässig – das muss sich dringend ändern.
Michaela Atzenhofer: Der Transitverkehr im Außerfern hat ein Ausmaß erreicht, das den Alltag der Menschen stark belastet. Ich finde es richtig, dass nun investiert wird, aber der Scheiteltunnel greift zu kurz. In der Diskussion fehlt der notwendige Weitblick – bessere Straßen führen zu mehr Verkehr und die geplante Maut ist eine zusätzliche finanzielle Belastung für die Außerferner Bevölkerung. Ein Bahntunnel vom Inntal ins Außerfern und eine gute Anbindung weiter nach Deutschland sind zentral für nachhaltige Mobilität. Diese Bahnanbindung würde sowohl den Güter- als auch den Personenverkehr deutlich verbessern. Im ÖBB-Zielnetz 2040 fehlt dieses Projekt jedoch. Ich setze mich dafür ein, dass die Tiroler Landesregierung dieses wichtige Projekt beim Bund konsequent einfordert.
RUNDSCHAU: Ist die JG auch im Bezirk Reutte organisiert? Falls nicht, gibt es Pläne, die Organisation dort auszubauen?
Michaela Atzenhofer: Aktuell gehört Reutte zur JG Oberland. Unser langfristiges Ziel ist es aber, in allen Bezirken eigene Bezirksorganisationen aufzubauen, um jungen Menschen flächendeckend die Möglichkeit zur aktiven politischen Beteiligung zu bieten.
RUNDSCHAU: Vielen Dank für das Gespräch.
Michaela Atzenhofer: Vielen Dank.