Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Wappen versus Logo

Reutte auf der Suche nach einer prägende Stadtmarke

Reutte ist Stadt! Seit 4. Mai ist dies offiziell. Jetzt ist man auf der Suche nach einer prägenden Stadtmarke. Dementsprechend lautete der Tagesordnungspunkt acht der Sitzung des Reuttener Gemeinderates am Donnerstag, dem 23. Mai: „Beratung und Beschlussfassung zur Festlegung des Außenauftritts der Stadtgemeinde Reutte.“
27. Mai 2024 | von Sabine Schretter
Wappen versus Logo
„Ja, wir wollen eine neue Stadtmarke für Reutte!“ Die Bürgermeisterliste, die Grünen und die FPÖ stimmten für einen neuen Marketingansatz. Ein No-Go für die Liste Team Schimana. Fünf Mitglieder stimmten mit Nein, zwei enthielten sich der Stimme. RS-Foto: Schretter
Drei Tannen auf drei Hügeln oder drei Schrägstriche? Wappen oder Logo? Wie soll sich die Stadtgemeinde Reutte künftig nach außen präsentieren? Fragen, die im Reuttener Gemeinderat zu einer Lagerbildung Wappen versus Logo führten, wie Bürgermeister Günter Salchner kurz vor der Abstimmung bemerkte. Man könnte es sich auch einfach machen und lediglich Marktgemeinde in Stadtgemeinde umändern. Doch will man das auch? Nein!, sagten Bgm. Salchner und die Mehrheit des Gemeinderates. „Unsere Stadtmarke soll prägend sein und Reuttes Image als Stadtgemeinde unterstützen“, so Salchner. Zeit zum Überlegen bleibt nicht viel. Am 19. Juli geht der große Festakt zur Stadterhebung über die Bühne – mit eigener Stadtmarke. Bgm. Salchner präsentierte die Beispiele Wörgl, Kufstein, Schwaz und Innsbruck. Diese Städte treten mit Logos ohne Wappen auf. Ein Reutte-Logo gibt es bereits, entworfen von Jäger & Jäger Kommunikationsdesign. Eigentümer des Logos ist der TVB Naturparkregion Reutte, von dessen  Vorstand es ein Commitment gibt, dass auch die Stadtgemeinde Reutte dieses Logo verwendet. „Damit wird die Markenstärke vorangetrieben“, ist TVB-Geschäftsführer Ronald Petrini überzeugt. Zustimmung gibt es von der Bürgermeisterliste, den Grünen und der FPÖ. Bgm. Günter Salchner beteuert, dass das Wappen „Drei Tannen auf drei Hügeln“ selbstverständlich erhalten und weiter Amtssiegelbleibt. Auch bei offiziellen, feierlichen Anlässen werden Wappen und Fahne präsent sein. Und die Kinder werden nach wie vor Reuttes Wappengeschichte lernen und wissen, wie das Wappen aussieht – auch, wenn die Stadtgemeinde, in der sie wohnen, unter einem Logo firmiert. Beides, Wappen und Logo, zusammenführen mache laut Expertenmeinung keinen Sinn und sei fachlich nicht möglich. „Darauf verlasse ich mich“, sagt der Bürgermeister. Zu klären sei daher die Grundsatzfrage, ob man sich um einen neuen Marketingansatz bemühen soll.

FÜR MICH EIN NO-GO. „Das Wappen muss bleiben!“ Reuttes 2. Bürgermeister Stellvertreter Klaus Schimama (Team Schimana) kann der Idee „Logo“ gar nichts abgewinnen. „Das Logo allein ist für mich ein No-Go!“ Für ihn muss das Wappen bei jedem Außenauftritt dominant sein. Ein bewährtes Wappen können nicht so einfach weggelegt werden. Ein Logo kann jeder haben, ein Wappen hingegen bekommt man verliehen, stimmte Fraktionskollege GR Klaus Eberle Schimana zu.
Er, der eigentlich immer konsensorientiert sei, sehe hier keine Einigung am Ende des Tages. „Daher werden wir demokratisch entscheiden – und das wird nicht einstimmig sein“, leitete Bgm. Günter Salchner zur Abstimmung über.  Am Ende waren es 12 Ja-Stimmen (Bürgermeisterliste „Wir lieben Reutte“, Grüne, FPÖ), fünf Nein-Stimmen (Liste Team Schimana) und zwei Stimmenthaltungen (Liste Team Schimana). An der Stadtmarke Reutte wird nun mit Hochdruck gearbeitet – bis zum 19. Juli ist nicht mehr viel Zeit.

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