„STÖRUNG DURCH GEFALLENE WEIBSPERSONEN.“
„Wenn gemäß dekanalämtlichen Berichtes vom 8. d. Mt. Z. 93 in Elmen die kirchliche Ordnung besteht, daß dem Stande der Jungfrauen, so wie dem Stande der Eheweiber die eigenen Stühle in der Kirche ausgewiesen sind, so muß es dem Consistorium für eine ungeziemende Störung dieser durch Gepflogenheit zu Recht bestehenden Ordnung, die so leicht zu verdrießlichen Auftritten selbst beim Gottesdienste Anlaß geben könnte, erklären, daß gefallene Weibspersonen sogar mit Trotz und mit einer gewissen Frechheit in die Plätze derselben sich eindrängen. Es wird daher Sache des dortigen Seelsorgers seyn, im Namen des Ordinariats die diesfalls für hartnäckig geschilderte gefallene Josepha B. etwa im Beysein des Gemeindevorstehers gehörig zu belehren und nachdrücklich zu erinnern, daß sie sich der Ordnung fügen wolle. Leistet sie keine Folge, so soll es im besonderen für den Fall, wenn Anordnungen in der Kirche oder Störungen des Gottesdienstes zu besorgen sind, der Gemeindevorstehung aufgegeben werden, entweder aus sich selbst oder durch Intervenirung des löbl. k. k. Bezirksamtes dieselbe zur Ordnung zu weisen.“ 15. Februar 1856 (Pfarr- und Dekanalamt Btwg., 2/1-32)

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