Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

So war es früher - Ausgabe Reutte (KW21/23)

23. Mai 2023 | von Werner Friedle
So war es früher - Ausgabe Reutte (KW21/23)
So war es früher! – Oder heute noch so? – Aber sicher nicht händisch, wie das Bild aus den 1970er Jahren zeigt, wie Alois Nairz (Gramais) eine „Örgata“ (Erdäpfelacker) aftuat, aufbricht! Es ist Zeit, im Mai die Erdäpfelsaat zu setzen. Ich beginne mit dem Spruch aus dem Buch „Heimat“ (Berwang) von Margareth Pechlaner: Erdäpfelstupfen (Seite 62): Erdäpfel in der Früh, zu Mittag in der Brüh, des Abends mit samt dem Kleid, Erdäpfel in Ewigkeit. Dies benennt nichts anderes als ein Hauptnahrungsmittel früherer Zeit (im Lechtal seit etwa 300 Jahren (Falger): Gesottene, geröstete, gedämpfte und gebratene Kartoffeln zu allen Tageszeiten erzählten meine Vorfahren, aber auch, dass man manches Jahr die Erdäpfel aus dem Schnee noch im Spätherbst herausholen musste. Noch ein paar Speisen: Erdäpfelsuppe, -knödel, -schmarren, -patschla, -riebl, Gröschtl, Schölfeler,  Paunza, Reiberdatschi, Hennaribl, Pommes frites und Chips „Gågle“ (kleinste E.). Essen samt der „Schilfe“ (Schale), „Kaid“ = Austriebe im Frühjahr. Noch ein Abschlussspruch von Dr. Josef Scheidle (aus Tiroler Humor): „Warum hat der Herrgott die Erdäpfel erschaffen? – Damit die årmen Leut’ o (auch) eppern håben, dem sie die Haut abziehen können!“ Fotos: „Örgata“ und „Erdäpfelwannle“.

Werner Friedle
So war es früher - Ausgabe Reutte (KW21/23)

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben