In seinem „Handbuch für Reisende“ schildert Josef Buck im Jahr 1856 auch seine sehr subjektive Beschreibung der Lechtaler Tracht: „Die Tracht der Männer ist wie das bei der Wanderlust der Lechthaler nicht anders sein kann, die gewöhnliche städtische; dagegen hat das weibliche Costüm viel Eigenthümliches. Der weibliche Festanzug besteht in einem feinen, mit einem breiten Seitenbande gezierten Männerhute, um den Hals schlingt sich ein großes seidenes Tuch; ein reich in Gold gesticktes Mieder, über welches ein seidener Spenser so getragen wird, daß die Stickerei des Mieder sichtbar bleibt, ein seidener Rock und eine Schürze mit flatternden Bändern bilden den Anzug; die Haare hängen in langen, durch seidene Bänder verbundenen Flechten über den Rücken. In älterer Zeit waren die Hüte ohne Krempe. Auch die Pelzhaube, wie sie bei den Bauernweibern in der Gegend von Kempten gebräuchlich ist, nur etwas unförmiger und gröber, wird getragen. An Werktagen wissen die Mädchen ihr Haupt zierlich mit einem bunten Tuche zu umwinden. Im Allgemeinen liebt es der lechthalische Reichthum, mit schönem Hausgeräth, festlichen Gastmälern und feinen Kleidern zu prunken.“
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