Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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So war es früher – Ausgabe Reutte (32/33/2021)

Mit dem Siegel des Brixner Domkapitels erhielten die Berwanger „am Freitag vor St. Johannestag zur Sonnenwende im Jahr 1441“ einen Stiftsbrief ausgefertigt, der sie zu einer eigenen Seelsorge erhob. Bisher zu Lermoos gehörig und von dort nur notdürftig kirchlich versorgt, befanden der Dompropst Jakob und der Domdekan Andreas: „Nun aber sei das Volk in Berwang aber so gewachsen, dass es eine Kirche erbaut und einen Friedhof errichtet habe. Jetzt haben sie sich vorgenommen, einen eigenen Priester zu stiften.“ Das Domkapitel berief daher beide Parteien „zu einem frewntleichen Tag“ nach Brixen und legte nach Anhörung ihrer Rede und Widerrede den Inhalt des Stiftsbriefes fest:
Jedes Jahr mussten die Berwanger dem Kaplan von Lermoos 18 Pfund Berner guter Meraner Münze zahlen. Die gewöhnliche Kreuzfahrt nach Dormitz solle beibehalten werden und der Kaplan wurde von Brixen eingesetzt. Ebenso blieben die gestifteten Jahrtage nach Lermoos davon unberührt. Stifter waren Hans von der Rinnen, Frau Speta, Kunz Wager und seine Frau Margareth, Stiftsgüter waren ein Acker zu den Scheiblein, ein Acker in den Prentten (Seeacker) und ein Acker in dem Fürholz (in den Teuffen).
Dieses geschah am Freitag, dem 23. Juni 1441 (damaliger julianischer Kalender), das war heuer am Freitag, dem 2. Juli 2021 (heutiger gregorianischer Kalender) vor 580 Jahren.

Text: Peter Linser
9. August 2021 | von Peter Linser
So war es früher – Ausgabe Reutte (32/33/2021)
Fronleichnamsprozession in Berwang 1945 (?).

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