Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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So war es früher – Ausgabe Reutte (KW39/2021)

Ehrwald: In den letzten Tagen fanden spielende Kindere oberhalb der Ehrwalder Häuser in der sogenannten Laichwiese eine tote Hirschkuh. Das hochträchtige Prachttier ist zweifellos aus Rache gegen die Jagdaufsichtsorgane, die keine Ehrwalder sind, oder gegen den Jagdpächter Friedrich Sims aus England von Wilderern erlegt worden. Es besteht nämlich sowohl gegen den Jagdpächter, dem die Jagd mit Gemeinderatsbeschluss auf weitere fünf Jahre belassen wurde – der Jagdpacht lief am 1. Mai ab – als auch gegen das Jagdaufsichtspersonal von Seiten mehrerer einheimischer junger Männer, die sich seinerzeit vergebens um Aufsichtsstellen beworben haben, eine gewisse Animosität. Nun liefen mehrere Drohbriefe bei den Jägern ein, worin sie aufgefordert werden, ihren Dienst niederzulegen und Ehrwald eiligst zu verlassen, falls sie nicht vom selben Schicksal wie die Hirschkuh ereilt werden wollen. (AB, 12. Mai 1928)
PS: Sir Frederick R. Simms war auch von 1893 bis 1937 langjähriger Jagdpächter, Ehrenbürger und großzügiger Förderer von Holzgau. Die Simms-Wasserfälle, Simms-Hütte, Simms-Wäldele, Simms-Brüggele erinnern an ihn (Denkmal am „Tanneck“).
Text und Foto: Peter Linser
28. September 2021 | von Peter Linser
So war es früher – Ausgabe Reutte (KW39/2021)
Das alte Ehrwald gegen Wetterstein.

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