So war es früher – Ausgabe Reutte (06/2021)
„Grosser Maskenzug in Elbigenalp am 14. Febr. 1828, Gravirt und den Maskeraten gewidmet von Ant. Falger“ (mit den Namen der Teilnehmer, Lithographie im MGH). Foto: Linser
Das vierzigstündige Gebet. Es war im Jahre 1749. In Lermoos ging es während dieser Fasnacht besonders ausgelassen zu. Auf dem Kirchplatz tobten sich viele Maschgerer aus, wobei besonders eine Gruppe verkleideter Teufel auffiel. Deren Mitglieder sprangen immer wieder mit gewaltigem Satz über den Dorfbrunnen. Plötzlich entdeckte jemand unter diesen hüpfenden Satansfiguren eine mit einem Bocksfuß. Was für ein Schrecken und Entsetzen im Dorf! Der Leibhaftige mitten in Lermoos! Das lustige Treiben fand ein jähes Ende. Die Maschgerer gelobten, das Fasnachtstreiben ganz aufzugeben und dafür ein vierzigstündiges Gebet in den letzten drei Tagen der Fasnacht zu stiften. Dazu spendete der ledige Salzfassbinder Anton Lagg sein Vermögen von 800 Gulden der Kirche; dafür wurde sein Name beim Verkünden des Gebetes genannt. Dieses Gelöbnis hielt über 200 Jahre lang.
In späterer Zeit wollten sich die jungen Burschen für die entgangenen Fasnachtsfreuden schadlos halten. Nach dem Einsetzen des Allerheiligsten am Fasnachtsdienstag um drei Uhr nachmittags und dem Aufziehen der „Juden“ (= Fastentücher) an den Altären gingen sie in die Gasthäuser. Dort fand dann ein kräftiger Umtrunk statt, der sich oft bis in den Aschermittwoch hinein ausdehnte.
(P. Linser: Sagenhaftes Außerfern)
Text: Peter Linser
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