Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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So war es früher ...

Leibarzt Christian Hummel

Wie jeder vermögende Wirt hatte auch Andreas Hofer seinen Hausarzt. Es war der Südtiroler Dr. med. Alois von Gasteiger, geb. 1777 in Villanders, gest. 1854 in Meran, der sich selbst als „Hausarzt der Familie v. Hofer“ bezeichnete und 17 Kinder hatte. Sein Bruder, Dr. Karl von Gasteiger, stand als Landrechtsadvokat dem Sandwirt Hofer, der auch Pferde- und Weinhändler war, in rechtlichen Angelegenheiten zur Seite.
Zur Zeit der Innsbrucker Regierung Hofers im September und Oktober 1809 aber war der Vorarlberger Landarzt Christian Hummel,  geb. 24.8.1787 in Bürs, gest. 5.3.1868 in Nenzing, sein behandelnder Arzt. Ausgebildet in Schruns und St. Gallen, erhielt er 1809 in Innsbruck das Diplom als Wundarzt und Geburtshelfer, nahm als Feldarzt an der zweiten Bergiselschlacht teil und wurde am 2.9.1809 von Andreas Hofer in Sterzing zum „Orts- und Leibchirurgus“ bestellt. Die letzte Schlacht am 1. November sah ihn wieder auf dem Verbandsplatz. (Vlbg. Tagblatt, 31.5.1930)
1812 wurde Hummel Landarzt des Distrikts Nenzing und 1836 Repräsentant des Standes Sonnenberg. Eine kurze Zeitungsnotiz meldete das Ableben des verdienten Mannes: „Der Herr Christian Hummel, zur Zeit des großen Befreiungskampfes Hofers, des Sandwirthes und Oberkommandanten Tirols Leibarzt und seither Landarzt zu Nenzing, ist daselbst, 81 Jahre alt, nach kurzem Krankenlager am 5. d. Mts. gestorben. Er war stets von Allen, die ihn kannten, seiner thätigen Vaterlandsliebe wegen hochgeachtet.“ (Ibk. Nachr. 26.3.2868)
18. Mai 2020 | von Peter Linser
So war es früher ...
Leibarzt Christian Hummel (1787–1868) – (Porträt des Kirchenmalers Emanuel Walch, geb. 1862 Kaisers, gest. 1897 Toblach)

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