Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

2:3 – in Imster Eisarena krachte es

Derby zwischen Ehrwald/Imst und Silz härtemäßig an der Grenze

Ein enorm hart geführtes Eishockey-Spiel durften am vergangenen Freitag die zahlreichen Zuschauer in der Imster Eisarena miterleben. Im Derby zwischen Ehrwald/Imst und Silz unterlagen die Gastgeber dabei mit 2:3 (2:2, 0:1, 0:0) denkbar knapp. Während die Scorpions nach dieser Niederlage im Kampf um einen Platz in der Division I bei Wattens II nun mit dem Rücken zur Wand stehen, warten auf die Bullen gegen Weerberg und Mils nun zwei Top-Kracher. Übrigens: Für einen Spieler ist die Saison jetzt schon vorbei: Silz-Forward Rene Krumpl zog sich nach einem Check eine (schwere) Schulterverletzung zu, musste mit der Rettung ins Krankenhaus.
29. November 2022 | von Von Albert Unterpirker
2:3 – in Imster Eisarena krachte es
Luca Jozwowski (rechts, Ehrwald/Imst) verfolgt von Daniel Ljubic (Silz). RS-Foto: UInterpirker
Von Albert Unterpirker

Es sollte ein denkwürdiger Eishockey-Abend in der Imster Eisarena werden, und alles war angerichtet für ein regionales Kräftemessen, das es in sich haben sollte. Auch der DJ ließ es mit Songs von „AC/DC“, „Rage Against the Machine“, oder „Red Hot Chili Peppers“ vorbildhaft und wie es sich für eine brisante Hockey-Partie gehörte richtig rockig krachen. Feurig waren die Auseinandersetzungen dann auch im Eisoval, man merkte, dass es um eine Vormachtstellung westlich von Innsbruck ging. Hart und härter war manchmal die Devise, aber trotz der knackigen Gangart beider Mannschaften war (fast) immer alles im grünen Bereich. Den Hausherren gelang dabei ein Start nach Maß, doch beide Führungen konnten die Gäste rasch wieder ausgleichen. Im Mittelabschnitt legten die Bullen erstmals vor – und diese  Führung gaben sie bis zum Spielende nicht mehr her. Fazit: Den Fans – auch etliche Mädels waren vor Ort – wurde ein sehenswertes Landesligaspiel serviert, mit allem, was dieser Sport zu bieten hat. Viele Zweikämpfe, druckvolle Angriffe und schnelle Breaks – da lacht das Hockey-Herz! Einem Spieler wird dieses Derby allerdings weniger gut in Erinnerung bleiben: Rene Krumpl (Silz) musste nach einem (fairen) Check mit einer Schulterverletzung ins Krankenhaus abtransportiert werden – er wurde mittlerweile operiert. PS: Auch ein Teil einer Bandenverkleidung wurde in der Hitze des Gefechts beinahe demoliert.

BITTER. SPG-Spielertrainer Benedikt Guem sucht nach Gründen für die knappe Niederlage: „Ich denke, es haben die nötigen Schüsse auf das Tor gefehlt, wie auch der Abschluss und die Konsequenz. Aber wir können uns nichts vorwerfen, die Mannschaft hat super gekämpft!“ Wurde von den Referees zuviel durchgelassen? „Für mein Empfinden war das im Bereich des Fairen“, so Guem, der ein paar Icing-Entscheidungen (unerlaubter Befreiungsschuss, Anm.) bemängelt: „Die waren aber nicht wesentlich.“ In der Anfangsphase sei man „klar das bessere Team“ gewesen, dann dachte man, es sei ein wenig wie „ein Selbstläufer“. Fehler hätten sich eingeschlichen, „sonst wären wir mit einer Führung in die erste Pause gegangen“. Im zweiten Drittel habe man sich wieder gefangen und konsequenter gespielt. „Aber wir waren vor dem gegnerischen Tor nicht genügend gefährlich.“ Bei den Gegentreffern hätte Silz „eine Portion Glück“ gehabt, „aber so gewinnt man auch ein Spiel“. Die eigenen Tore habe man „super heraus gespielt“. Beide Torhüter (Florian Weratschnig, SPG, und Marco Repitsch, Silz) hätten sehr gut gehalten. „Im letzten Abschnitt wollten wir in erster Linie kein Gegentor mehr kassieren und auf unsere Chancen warten. Wir haben zuerst mit drei Linien gespielt, dann auf zwei Linien umgestellt. Wir waren aggressiv, haben Druck gemacht, wollten dieses Derby unbedingt gewinnen. Unser Kampfgeist war sehr gut, wir haben alles probiert – so kann man eine Partie auch mal verlieren. Aber es ist eine bittere Niederlage.“ Um den begehrten vierten Platz würde man sich wohl mit Kundl und Silz matchen. Wattens? „Das ist ein Spiel, bei dem wir die Punkte holen müssen! Wenn wir das verlieren, sind wir unten dabei.“ Apropos: „Wir wünschen Rene Krumpl gute Besserung!“

SCHWER GETAN. Ähnlich wie Guem sieht Silz-Coach Tobias Stocker das Match. „Schon glücklich, dass wir das über die Bühne gebracht haben, wir haben uns sehr schwer getan. Von beiden Seiten war es eine gute kämpferische Vorstellung mit vielen Zweikämpfen.“ Die Leistung von Goalie Repitsch? „Sehr gut, im zweiten und dritten Drittel kein Gegentor erhalten – das war super!“ Rückblick: „Im ersten Durchgang sind sie sehr gut aus der Kabine gekommen, da waren sie fast einen Tick mehr bereit als wir.“ Mit Fortdauer des Spiels habe sich das aber ausgeglichen. Leider wiege der Ausfall von Rene Krumpl schwer. „Für ihn ist die Saison vorbei. Er ist einer unserer Leistungsträger. Jetzt müssen wir als Mannschaft noch enger zusammenrücken.“ Was sagt er zur Leistung der Schiris? „Es wäre sinnvoller gewesen, von Anfang an etwas strenger zu sein. Der Check gegen Rene war aber ein fairer Check. Allerdings waren Sachen dabei, die teilweise grenzwertig waren.“ Wie geht’s weiter? „Wir haben das zweite Spiel in Serie (5:0-Sieg gegen Zirl) gewonnen, das waren wichtige Punkte! Jetzt kommt Weerberg, dann Mils – zwei Top-Spiele. Mils ist jedenfalls Favorit.“


TIROLER LANDESLIGA, 5. RUNDE. SPG Ehrwald/Imst : Silzbulls - 2:3 (2:2, 0:1, 0:0). Tore: J. Weber (6.), L. Wilhelm (9.) bzw. D. Lechner (8.), A. Danler (11., 22.). Shots on Goal: 23:32. Strafen: 2:4. Nächste Spiele: Silz : Weerberg, Dienstag, 29. November, 20 Uhr.  Silz : Mils, Samstag, 3. Deezember (n.n). Wattens II : Ehrwald/Imst, Freitag, 2. Dezember, 19.30 Uhr. Weitere Ergebnisse: Silz : Zirl - 5:0. Zirl : Götzens - 6:5 SO. Mils : Kufstein II - 9:2. Weerberg : Kundl II - 8:2. Tabelle: 1. Mils 9/3, 2. Weerberg 9/3, 3. Kufstein II 9/4, 4. Silz 8/4, 5. Götzens 6/5, 6. Wattens II 3/3, 7. Ehrwald/Imst 3/4, 8. Kundl II 2/4, 9. Zirl 2/4. Nach einem einfachen Grunddurchgang (mit nur Hinspielen) wird die Liga in Division 1 und Division 2 geteilt.

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben