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Reutte | Sport | 24. November 2020 | Von Jürgen Gerrmann

Aus der Loipe zum Schießstand

Aus der Loipe zum Schießstand
„Wir sind startklar!“: TVB-Geschäftsführer Ronald Petrini, TVB-Obmann Hermann Ruepp sowie Thomas Ruepp und Boris Gundolf, Vize und Obmann des Biathlon Teams Reutte (v.l.), freuen sich an der „Waldrast“ auf den Start der Biathlon-Saison in Reutte. RS-Foto: Gerrmann
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Reutte  Von Jürgen Gerrmann
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Neuer Verein: Bald startet das Biathlon-Angebot im Außerfern

Die Sportszene im Bezirk Reutte ist um eine Facette reicher: Biathlon. Die „Waldrast“ unterhalb von Ehrenberg soll zum Hochfilzen des Außerfern werden und das neue Angebot sowohl Einheimische als auch Gäste begeistern. Am Tag vor dem Lockdown wurde es nun direkt vor Ort präsentiert. Wenn es Corona und die Schneelage erlauben, soll es kurz vor Weihnachten losgehen.
Von Jürgen Gerrmann

Betreut wird das Ganze vom Biathlon Team Reutte – einem neuen Klub, bei dem alle sieben Vereine, die im Bezirk nordische Sportarten anbieten, mit von der Partie und entweder im Vorstand oder im Beirat vertreten sind: „Das garantiert, dass jeder Bescheid weiß“, sagt Obmann Boris Gundolf, der gemeinsam mit seinem Vize Thomas Ruepp Anlage, Equipment und Konzept vorstellte. Der nordische Nachwuchs solle in die für das Außerfern neue Sportart hineinschnuppern können, und man will auch bei Wettkämpfen auf unterer Ebene erst mal mitmachen und dann mitmischen. Hermann Ruepp, Obmann des Tourismusverbands (TVB) Naturparkregion Reutte, hat da (für Biathlon ja passend) ganz andere Ziele im Visier: „2035 soll der Weltmeister aus dem Außerfern kommen“, gibt er augenzwinkernd die Devise aus. Wenn auch mit nicht völlig von der Hand zu weisendem Hintergrund: „Der Michi Greis ist ja gar nicht so weit weg.“ Der jeweils dreifache Weltmeister und Olympiasieger stammt aus Nesselwang.

NEUES ACTIVCARD-ANGEBOT. Ruepp war beim Pressetermin dabei, weil der neue Verein seine Wurzeln in Überlegungen des Tourismusverbands hat. Ruepp: „Mitten im ersten Lockdown haben wir uns überlegt, welche Neuerungen wir für unsere Aktivcard einführen könnten. Und da sind wir auf Biathlon gekommen.“ Boris Gundolf und Thomas Ruepp fuhren daraufhin zur Firma HoRa nach Bad Endorf bei Ruhpolding: „Die betreuen 90 Prozent der Biathlon-Weltcups und haben auch große Erfahrung mit mobilen Anlagen“, erzählt der Obmann des neuen Vereins. Von Konzept und Ausrüstung war man höchst angetan: Geschossen wird mit Lasergewehren, die wie die Wettkampfwaffen der Spitzensportler verschiedene Magazine haben. Und zwar aus 25 statt (wie im Weltcup) 50 Metern. Dafür sind die Scheiben auch kleiner. „Das ist schon nahe am Kleinkaliberschießen wie im Wettkampf.“ Und auch an der „Waldrast“ wird sowohl stehend wie auch liegend geschossen.

VIELFÄLTIGE EINSATZMÖGLICHKEITEN. Sechs Zielscheiben und sechs Lasergewehre ließ der Tourismusverband daher anschaffen und investierte dafür rund 16 000 Euro. „Alles ist transportfähig und kann sogar indoor eingesetzt werden“, freut sich Ruepp über die vielfältigen Möglichkeiten des neuen Angebots. Es soll übrigens nicht nur Touristen zugute kommen, sondern auch den Einheimischen: Firmen können die Anlage für Events buchen, für interessierte Außerferner gibt es Schnupperstunden – kostenlos übrigens. Ob dies vor oder nach den eineinhalb Stunden für Gäste (jeweils donnerstags um 16.30 Uhr) der Fall sein wird, muss noch abgeklärt werden. Wer sich nicht auf Langlaufbrettern in die Loipe stürzen will, der kann seine Runden auch auf den vom Tourismusverband zur Verfügung gestellten Schneeschuhen drehen. Denn eine gewisse Anstrengung soll es beim echten Biathlon-Feeling ja schon sein. Dazu gehört auch ein kräftiger Puls, wenn man das Gewehr in Anschlag bringt. Um die Anlage nutzen zu können, muss es übrigens nicht einmal Winter sein. „Die kann man mit jeder Sportart kombinieren“, erklärt Thomas Ruepp: „Radeln, Joggen – und sogar Tennis. Letzteres haben schon manche Klubs erfolgreich ausprobiert, nachdem jahrelang immer derselbe Vereinsmeister wurde.“ Mit der neuen Anlage wird laut TVB-Geschäftsführer Ronald Petrini auch das Langlauf-Angebot in der Naturparkregion abgerundet. Dass bei den Schnupperstunden im Winter in Reutte die Sonne in der Regel schon untergegangen sein wird, spielt da keine Rolle: Auf dem Feld Richtung Ehenbichl sind 900 Meter Loipe ja beleuchtet. Gute Voraussetzungen also für Programm Nummer 29, das mit der Aktivcard in Anspruch genommen werden kann. Ruepps Hoffnung auf den neuen Champion speist sich übrigens aus der Tatsache, dass (so Gundolf) die Vereine der Region Ehrenberg und im Tannheimer Tal in Sachen Langlauf-Nachwuchs sehr gut aufgestellt sind. Der Biathlon-Obmann, der seit seiner Kindheit mit dem Langlauf eng verbunden ist, in der Jugend auch Wettkämpfe bestritt und nun durch seine Kinder sich vermehrt wieder dieser Leidenschaft widmet, ist überzeugt, dass man das Lasergewehr mit acht Jahren schon gut halten könne: „Aber zunächst wird nur liegend geschossen.“ Für Gundolf erfüllt sich ab dem Winter also ein Traum: „Mich hat diese Sportart schon immer fasziniert. Jetzt haben wir die Möglichkeit, sie auch bei uns zu etablieren. Und die wollen wir nutzen.“

INFO. Freuen würde man sich natürlich über weitere Mitstreiter. Informieren kann man sich über Facebook (Biathlon Team Reutte). E-Mail-Kontakt kann man unter biathlon@reutte.com aufnehmen.
 
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