Härteschlacht geht an Ehrwald/Imst

Von Albert Unterpirker.
Nicht Simmering gegen Kapfenberg, sondern Wattens II gegen Ehrwald/Imst – das ist wahre Brutalität. Um mit den Worten von Helmut Qualtinger zu sprechen. Ein Schienbeinbruch (ohne Feindeinwirkung) auf Seiten der Unterländer, und eine ganz und gar krasse Aktion eines Wattener Spielers – das und noch mehr Härte stand am Ende der Partie nach dem Sieg der SPG zu Buche: „Als ein Spieler von uns auf dem Boden lag, hat einer von ihnen noch dreimal gegen seinen Kopf geschlagen“, schildert Spielertrainer Benedikt Guem eines der vorweihnachtlichen Spezial-Geschenke der Kristallstädter. Folge: Eine 5 + 20 Matchdauer-Strafe. „Die haben nach ihrem Rückstand nicht spielerisch zugelegt, sondern mit Härte.“ Nachsatz: „Aber wir haben gut dagegen gehalten. Die sind wirklich auf unsere Leute draufgefahren, dann ist es ein bisschen chaotisch geworden. Rückblick: Die ersten zehn Minuten quasi ein Spiegelbild der letzten Spiele: Die Gäste in dieser Phase spielbestimmend, stark, legten mit zwei Toren vor. „Dann haben wir aber wieder nachgelassen“, so Guem. Warum? „Das ist mir eher unerklärlich. Vielleicht wegen der zwei schnellen Tore, weil wir meinten, dass es ein Selbstläufer wird.“ Die Strafe folgte auf den Fuß, nämlich der 1:2-Anschlusstreffer der Unterländer. Erst im Mitteldrittel agierte die Spielgemeinschaft, die aufgrund eines krankheitbedingten Ausfalls Probleme bei den Wechsel hatte, wieder konsequenter. In der letzten Drittelpause forderte der Coach in der Kabine: „Ruhiger spielen, ein bisschen höher spielen, um Kontrolle zu erlangen – das hat die Mannschaft dann super umgesetzt. Die Jungs haben richtig clever und mit Köpfchen gespielt!“

TOPMOTIVIERT. Was gab es sonst noch Außergewöhnliches? Alexander Huber (Imst) erzielte sein erstes Tor in der Kampfmannschaft (1:0), „und Flo Weratschnig hat uns als Tormann extrem geholfen, hat uns gut im Spiel gehalten“, weiß der Trainer. Außerdem hat Johannes Weber (zwei Tore, insgesamt vier Punkte) „eine sehr gute Partie gespielt, und sich selbst belohnt!“ Ok, Pflichtsieg gegen Wattens eingeholt, aber jetzt geht’s gleich ordentlich weiter. Diese Woche warten im Hexenkessel Gaisbachstadion zu Ehrwald zwei weitere wichtige Spiele. Gegen Zirl (Dienstag) und Kundl II (Samstag) müssen wir gewinnen“, sagt Guem mit Blickrichtung oberer Durchgang in der Landesliga. Der vierte Platz, der dazu noch berechtigt, wird in den letzten Runden sehr heiß umkämpft sein. Wie schaut’s mit dem Kader aus? „Alles ok, Philip Schneeberger (Ehrwald) sollte nun auch wieder da sein“, blickt der Übungsleiter voraus. Motto: „Wir sind topmotiviert, und freuen uns auf die Spiele in Ehrwald, es ist immer etwas Besonderes, hier zu spielen!“ PS: Auch der Nachwuchs trainiert in Ehrwald bereits wieder: 20 Kinder beim Eislaufkindergarten, 20 weitere Trainierende, acht davon spielen heuer erstmals bei U9-Turnieren mit. Am 15. Jänner 2023 findet im Gaisbachstadion ein Nachwuchsturnier (U9, Learn to Play, Tiroler Verband) statt. Übrigens: Das Spiel zwischen den Silzbulls und Mils wurde abgesagt. Silz hatte zuwenige Spieler, krankheits- und verletzungsbedingt. Ob das Match nachgetragen wird, ist offen.