Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Mobil und unter Dach – das Zeitnahmebüro in der Gondel

Während der coronabedingten Rennpause betätigte sich der SC Berwang kreativ und baute eine „Zeitgondel“

Eigentlich wollten die Athleten des SC Berwang auch in dieser Saison bei den Skirennen zeigen, was in ihnen steckt. Wie in jedems Jahr waren Rennfieber und Vorfreude groß. Die Pandemie macht auch hier einen Strich durch die Rechnung – Skirennen dürfen leider keine stattfinden. Für den SC Berwang aber kein Grund, untätig zu sein.
22. Feber 2021 | von Sabine Schretter
Mobil und unter Dach – das Zeitnahmebüro in der Gondel
Mit viel Herzblut und in Eigenregie wurde an der Zeitnahme-Gondel gearbeitet.
Von Sabine Schretter.
„Während der vergangenen Rennsaison saß unser Zeitnehmungsteam einmal im Regen, was sehr unangenehm ist und ein konzentriertes Arbeiten erschwert. Trocken wäre schon gut, haben wir uns da gedacht“, erzählt Roland Müller, Obmann des SC Berwang im Gespräch mit der RUNDSCHAU. Etwas Mobiles sollte es sein, das war der Wunsch beim SC Berwang. So entstand die Idee, für die Zeitnehmung bei den Skirennen eine Gondel zu adaptieren.

Nachhaltige Geburtstagsgabe.
Man machte sich auf die Suche nach einer solchen und wurde in Pflach fündig. Dort hatte Bürgermeister Helmut Schönherr letztes Jahr seinen Siebziger gefeiert. Als Geschenk wurde ihm damals eine Gondel aufgestellt. „Die gefiel uns, die wollten wir haben. Mein Cousin Christian Müller (Bgm. von Wängle, Anm. d. Red.) hat sich mit seinem Netzwerk für unsere Idee stark gemacht und den käuflichen Erwerb der Gondel zu einem fairen Preis ermöglicht“, schildert Roland Müller, wie die Gondel von Pflach nach Berwang kam. Dann waren viel Eigenregie, Zusammenarbeit und Unterstützung gefragt: So spendierte die Tiroler Zugspitzarena das Untergestell einer ausgemusterten Schneekanone; auf dieses montiert, erfüllt die Gondel den Mobilitätsanspruch des SC Berwang. Die Scheiben der Zeitnahme-Gondel wiederum sind ein Garantiefall: „Bei den neuen Gondeln der Bergbahn Berwang wurden die Scheiben getauscht – ein Garantiefall. Die alten Scheiben haben wir dann bekommen, schnitten sie zu und tauschten sie gegen die Scheiben unserer Gondel“, führt Roland Müller weiter aus. Weitere Unterstützung – etwa bei der Beklebung der Gondel, beim Innenausbau, bei Elektroarbeiten – erhielt der aktive Verein von verschiedenen heimischen Unternehmen. Alle ausführenden Arbeiten übernahm das Team der Zeitnehmung: Lukas Partner, Simon Hosp, Robin Koch, Oliver Hirsch, Fabienne Müller und Sebastian Schwarz, der die Schweißarbeiten erledigte. Obmann Roland Müller zeichnete für die Organisation verantwortlich.
 
Mobil und unter Dach – das Zeitnahmebüro in der Gondel
Nach vier Wochen war das Werk vollbracht – die mobile Gondel steht bereit.
So ist in echter vereinsmäßiger, ca. vierwöchiger Zusammenarbeit ein Zeitnahmebüro mit Wiedererkennungswert entstanden – die Berwanger „Zeitgondel“. Die steht derzeit am Parkplatz der Bergbahn und wartet auf ihren ersten Renneinsatz, „von dem wir alle hoffen, dass er in der nächsten Saison kommen wird. Wir sind beim SC Berwang jedenfalls bestens gerüstet und, wie unsere Kids auch, alle im Rennfieber“, so der Blick des Vereinsobmanns in die Zukunft.
Mobil und unter Dach – das Zeitnahmebüro in der Gondel
Die erste Brotzeit in der „Berwanger Zeitgondel“ schmeckte ihnen besonders gut: Robin Koch, Simon Hosp und Lukas Partner (v.l.). Foto: Oliver Hirsch

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