Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Toller Erfolg für Matthias Kuhn

Gemeinsam mit Peter Scherrer als „unsupported 2er Team“ beim RAN (Race Around Niederösterreich) 2024

Wenn man vom RAN – Race Around Niederösterreich schreibt, berichtet man über ein Ultrarad-Event, das als Ergänzung zu den großen etablierten Rennen – wie das Race Around Austria oder das Race Across America – gesehen werden kann. Für das Race Across America ist das RAN auch eine Qualifikationsveranstaltung.
20. Mai 2024 | von Sabine Schretter
Toller Erfolg für Matthias Kuhn
„Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt!“ Matthias Kuhn (l.) und Peter Scherrer glücklich und stolz im Ziel in Weitra. Foto: RAN/Neubauer

Vom 9. bis 11. Mai fand das RAN 2024 statt. Gefahren wird dabei eine Strecke über 600 Kilometer und insgesamt 6.000 Höhenmeter innerhalb der niederösterreichischen Landesgrenze. Gemeinsam mit Peter Scherrer stellte sich der Außerferner Matthias Kuhn dieser Herausforderung. Hier schildert er seine Eindrücke und Erfahrungen:
„Vor fünf Monaten, also kurz vor Weihnachten, kam Peter mit der Idee zu mir, zu zweit als Team beim RAN  (Race Around Niederösterreich) mitzufahren. Ich habe mit der Antwort ein wenig gezögert, aber in meinem Innersten war mir sofort klar, dass ich dabei sein werde. Zum Glück wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht, was mich tatsächlich erwarten würde … Für mich war es eine große Ehre, mit jemandem, der so viel Erfahrung im Ultracycling besitzt – wie Peter Scherrer – gemeinsam am Start zu stehen. Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob ich es ohne die ganzen Tipps überhaupt bis ins Ziel geschafft hätte. Angefangen vom Vorbereiten des Rennrades inklusive Auflieger, Gepäck, Licht und Akkus weiter über eine gute Vorbereitung der Strecke mit Möglichkeiten zum Auffüllen der Flaschen – all das bringt schon unzählige Herausforderungen vor dem eigentlichen Wettkampf mit sich. Dem Radhaus Presslauer & Schneider für den kurzfristigen Umbau am Rad und den unzähligen guten Trainingstipps von Thomas Steurer bin ich sehr dankbar. Kurz vor 20 Uhr starteten wir am 10. Mai in Weitra. Die Fahrt in die Nacht, ins Ungewisse, hatte also begonnen. Die größte Sorge bereiteten mir neben der Distanz das Fahren in der Nacht und der fehlende Schlaf. Für mich, als Mensch mit einem festen Rhythmus und keinerlei Erfahrung mit dem Radeln in der Nacht, war das eine große Unbekannte. Die Vorbereitungszeit war einfach zu kurz und das Wetter zu schlecht, um mich darauf richtig einzustellen. Hier vertraute ich auf Peter und seine Erfahrung. Wir füllten unsere Flaschen in der Nacht immer an öffentlichen WC-Anlagen auf. Diese kurzen Zwischenstopps entwickelten sich zu kleinen Highlights, da diese Toiletten beheizt waren. Im Großen und Ganzen sind wir sehr gut durch die Nacht gekommen, auch mit der Temperatur um die 2°C kam ich eigentlich ganz gut zurecht. Bis spät in die Nacht hinein feuerten uns immer wieder unzählige Menschen in den Ortschaften an und brachten Abwechslung in die sonst recht monotonen Nachtstunden. Als um kurz nach 5 Uhr morgens langsam der Tag anbrach, wurden meine Augen von Tritt zu Tritt schwerer und schwerer. Ich konnte irgendwann nur noch mit Mühe und höchster Konzentration dem Hinterrad von Peter folgen und die Augen offenhalten. Als ich schließlich in Wiener Neustadt der Verzweiflung nahe war und im Kopf bereits mit einer Aufgabe gespielt habe, tauchte plötzlich die Sonne mit aller Kraft auf. Die unzähligen roten Ampeln verschufen mir zusätzlich die perfekte Möglichkeit, in vollen Zügen Sonne zu tanken. Meine Lebensgeister kamen mit geballter Kraft zurück, mein Körper schüttete Glückshormone aus.Bis ins Ziel verspürte ich keine Müdigkeit mehr. Die zweite Hälfte war der wesentlich schwierigere Teil. Hier stellte sich uns der Großteil der 6.000 Höhenmeter in den Weg. Ich muss an dieser Stelle sagen, dass das einer der Punkte war, den ich komplett unterschätzt habe. Das Gewicht des Bikes inklusive Gepäcks mit ca. 13 Kilogramm machten die steilen Rampen mit deutlich über zehn Prozent Steigung richtig gemein und fies. In St. Aegyd nach ca. 440 Kilometern gab es für unsupported-Fahrer die einzige Möglichkeit, auf eine kleine Kiste mit vorher hinterlegten Sachen zuzugreifen und nicht mehr benötigte Dinge dort abzulegen. Diese haben wir selbstverständlich genutzt und sind unter anderem die warmen Klamotten für die Nacht losgeworden. Die letzten 200 Kilometer wollten dann einfach nicht enden, ein Anstieg reihte sich an den nächsten. Am Ende haben wir Weitra in knapp über 23 Stunden (davon ca. eine Stunde Stehzeit) als viertes Team erreicht. Wir sind stolz auf unsere Leistung und um unzählige unbezahlbare Erlebnisse reicher!“
Toller Erfolg für Matthias Kuhn
Über 600 Kilometer und insgesamt 6.000 Höhenmeter fuhren Matthias Kuhn (r.) und Peter Scherrer innerhalb der niederösterreichischen Landesgrenze beim RAN 2024. Foto: RAN/Martin Steiger

FASZINATION ULTRACYCLING. Das Motto der Veranstaltung RAN „Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt!“, beschreibt das Event sehr treffend. Matthias Kuhn dankt ganz besonders Peter Scherrer, der ihm während der 600 Kilometer  sowie vor und nach dem Rennen eine  großartige Begleitung war. „Die Faszination Ultracycling hat mich auf jeden Fall ordentlich in ihren Bann gezogen und ich kann nur jedem empfehlen, diese Erfahrung auf die ein oder andere Weise auch zu machen!“ In diesem Sinne wünscht Matthias Kuhn allen viele abenteuerliche und unfallfreie Radl-Kilometer.

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