Keine Gäste, aber eine Wintersaison mit Erinnerungswert für die Einheimischen
Die geschlossenen Grenzen sorgten in den vergangenen Monaten für einen Winter der außergewöhnlichen Art. Ein Winter, der einerseits bei Touris-tikern, Hoteliers, Gastronomen und Bergbahnen als Totalausfall – andererseits aber bei vielen Einheimischen als Glücksfall – in Erinnerung bleiben wird.
Von Sabine Schretter
Viel Schnee und traumhaftes Wetter – der diesjährige Winter war zeitweise mit exzellenten Bedingungen gesegnet. Eine für etliche Einheimische unvergessliche Saison ist mit dem Frühlingsanfang nun zu Ende gegangen. In Erinnerung bleiben werden nicht nur perfekt präparierte, sondern auch größtenteils leere Pisten, Loipen und Winterwanderwege. Denn aufgrund der geschlossenen Grenzen hatten die Einheimischen die traumhafte Winterlandschaft größtenteils für sich alleine. Auf den Pisten waren kaum Skifahrer anzutreffen und auf den Loipen nur vereinzelte Langläufer unterwegs. Auch die Winterwanderwege waren oft verwaist. „Schön, dass trotz ausbleibender Gäste so ein Aufwand für die Einheimischen betrieben wird.“ – Dieser Facebook- Post auf der Seite des Biathlon Teams Reutte bringt es auf den Punkt: Die Einheimischen genossen diesen „anderen“ Winter. Perfekte Bedingungen, die sie in den vergangenen Monaten auf den Pisten und Loipen vorgefunden hatten, sorgten gleichermaßen für Begeisterung und auch für Verwunderung: „So viel positives Feedback und Lob gab es von den Wintersportlern noch nie“, zeigt sich Thomas Kerber, Loipenchef des TVB Naturparkregion Reutte, zufrieden. Solange es die Schneelage zuließ, war er mit seinem Team im gesamten Talkessel – von der Waldrast über Weißenbach und Höfen bis nach Lechaschau – unterwegs. Auch die Loipen in Musau, Vils, Pinswang und bei der Musteralpe am Plansee liegen in seinem Zuständigkeitsbereich und werden in Kooperation mit den Gemeinden und Agrargemeinschaften gespurt.
POSITIVE RESONANZ. „Viele Leute zeigten sich überrascht, als sie im Gespräch erfuhren, dass ich für den Tourismusverband und nicht etwa für die Marktgemeinde im Einsatz bin. Damit, dass sich der TVB so für die Einheimischen ins Zeug legt, hatten viele wohl nicht gerechnet“, so Kerber weiter. „Sehr viel positive einheimische Resonanz erreichte uns dieses Jahr sowohl über die Sozialen Medien, als auch in vielen persönlichen Gesprächen und Emails“, bestätigt auch TVB Geschäftsführer Ronald Petrini. „Neben den Langlaufloipen fanden auch die traumhaften Pisten großen Zuspruch. Egal, ob in der Bergwelt Hahnenkamm, am Moosberg, beim Konradshüttle oder in der Waldrast – alle Liftbetreiber haben mit vollem Einsatz und Engagement für bestmögliche Verhältnisse gesorgt. Und auch die neue Beschneiungsanlage beim Kinder-übungslift am Schollenwiesenlift wurde mit viel Lob bedacht.“
RÜSTEN FÜR DEN SOMMER. Auch für den bevorstehenden Sommer laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Die Wegeinfrastruktur wird demnächst wieder für die Sommersaison aufbereitet. Dabei werden Instandhaltungsarbeiten an den Wegen durchgeführt. Sie werden von gefallenen Bäumen, Laub und groben Steinen befreit, es werden Wasserrinnen errichtet und die rund 500 Bänke im Verbandsgebiet der Naturparkregion Reutte werden teilweise erneuert und immer wieder ausgemäht, um attraktive Rastplätze für Wanderer zu schaffen. Insgesamt wartet der TVB in den elf Gemeinden rund 2.500 Infrastrukturpunkte. Hermann Ruepp, Obmann des Tourismusverbandes Naturparkregion Reutte, blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Wir bedanken uns für das Engagement aller Verantwortlichen in dieser besonderen Wintersaison und freuen uns auf zahlreiche einheimische Freizeitsportler und Urlaubsgäste im kommenden Sommer.“
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