Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Ökologisch in die Zukunft

Landwirtschaftskammer Bezirksrunde traf sich in Steeg

Die Landwirtschaftskammer Tirol setzt jedes Jahr einen anderen Schwerpunkt. In diesem Jahr wurde das Thema „Ökologisierung“ ausgewählt, da in der nächsten Periode der gemeinsamen Agrarpolitik der EU vermehrt Wert darauf gelegt wird. Diese startet ab 2023 und stellt Umwelt, Klimaschutz und Biodiversität in den Fokus.
25. Juli 2022 | von Sonja Kofelenz
Bezirksobmann Christian Angerer, Landesbäuerin-Stv. Andrea Lechleitner, Bezirksobmann-Stv. Markus Rid, Bezirksbäuerin Elke Klages, Regionsleiter Otmar Juen, Betriebsführende Marlene, Ewald und Herbert Hammerle, Bürgermeister Günther Walch (Steeg) und LK-Präsident Josef Hechenberger (v.l.). Foto: LK Tirol
Von Sonja Kofelenz.
„Die Tiroler Landwirtschaft ist schon jetzt auf eine nachhaltige Wirtschaftsweise bedacht – über 90 Prozent der Betriebe beteiligen sich bereits am Österreichischen Umweltprogramm ÖPUL. In der neuen GAP-Periode stehen den Höfen
teilweise neue Maßnahmen zur Verfügung. Wir wollen mit einer optimalen Beratung sicherstellen, dass jeder Betrieb alle sich ihm bietenden Optionen kennt und so die höchstmögliche Unterstützung aus den Förderprogrammen abholen kann“, erklärte LK-Präsident Josef Hechenberger Gründe für die Wahl des Jahresschwerpunktes. „Wir stehen unseren Mitgliedern in vielen Belangen zur Seite. Ziel unserer Beratung ist es auch immer, die Betriebe gut auf neue Herausforderungen, wie etwa Auswirkungen durch den Klimawandel, vorzubereiten.“

Chancen nutzen. 
Dass es die Landwirtschaft beherrscht, sich auf ändernde Rahmenbedingungen einzustellen und diese auch als Chance zu sehen, beweisen die teilweise breit aufgestellten Tiroler Betriebe: „Über die letzten Jahrzehnte hat sich gezeigt, dass ein guter Weg, um einen Hof weiterzuentwickeln, die Diversifizierung ist. Sei es Urlaub am Bauernhof oder die Direktvermarktung – mehrere Standbeine bieten gerade in Krisenzeiten Sicherheit“, strich Landesbäuerin Stv. Andrea Lechleitner heraus.
Bezirksobmann Christian Angerer gab einen Überblick zur Situation der Landwirtschaft im Bezirk  Reutte: „Wie in allen Bereichen ist auch in der Landwirtschaft das Thema Energie sehr zentral. Viele Betriebe konnten wir in den letzten Wochen und Monaten bei der Umsetzung von Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Gebäuden unterstützen. Wogegen ich mich allerdings klar ausspreche sind Ansinnen, solche Anlagen auf landwirtschaftlichen Produktionsflächen zu bauen. Die Versorgung mit Lebensmitteln hat oberste Priorität.“
Mit ca. 18.500 Mitgliedern bilden die Tiroler Bäuerinnen die größte Frauenorganisation Tirols. Diese feiert heuer ihr 60-jähriges Bestehen. Dabei gibt es nicht nur eine große Veranstaltung, sondern zahlreiche Aktivitäten in allen Bezirken, so Bezirksbäuerin Elke Klages: „Mein persönliches Highlight in unserem Bezirk ist die Wanderausstellung zum Thema „die Bäuerin im Wandel der Zeit.“

In Kreisläufen denken.
Im Rahmen des Bezirksbesuchs wurde der Milchviehzuchtbetrieb der Familie Hammerle in Steeg besichtigt. 2019 erhielt der Betrieb den Tierwohlpreis der Landwirtschaftskammer. In der Rinderhaltung ist für die Familie der Kreislaufgedanke besonders wichtig: „Für unsere Kühe haben wir einen Laufstall mit Tiefstreuliegeboxen. Daraus gewinnen wir etwa hochwertigen Festmist für den Humusaufbau auf unseren Feldern. Durch die Klimaveränderung konnten wir unsere Flächen in den vergangenen Jahren dreimal, statt wie früher zweimal mähen und unsere Tiere fast ausschließlich mit unserem eigenen Futter versorgen“, beschreibt Marlene Hammerle.

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