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Rück- und Ausblick: Rettung und Zukunft der Vilser Hammerschmiede

8. Jänner 2019 | von Nina Zacke
Rück- und Ausblick:  Rettung und Zukunft der Vilser Hammerschmiede
So sah die Hammerschmiede im Mai 2018 aus: verfallenes Dach, marodes Dachgeschoss, Gerümpel soweit das Auge reichte. RS-Foto: Zeller

2018 und 2019 – Erfolge für einheimische Geschichte und Kultur


„Hammer!“ – Wie viel schon erreicht wurde und wie viel noch zu tun ist. 2018 hat sich der Kulturverein VilsArt, unter der Leitung von Lutz Norrmann, der Rettung der alten Vilser Hammerschmiede gewidmet. Stolz blicken die Beteiligten zurück und resümieren, was das Jahr 2019 mit sich bringen wird.

Von Jenni Zeller

In Vils befindet sich ein verkanntes historisches Ensemble: die Ruine Vilsegg, die St. Anna Kirche, ein altes Bauernhaus, in dem schon die Königsfamilien Bayerns gelegentlich hausten und eine 500 Jahre alte Hammerschmiede mit Kohlespeicher. Nach langem Verfall widmete sich VilsArt 2018 der Restauration der Hammerschmiede, die unvermutete Schätze barg.
1.500 Arbeitsstunden und 110.000 Euro.

Im Frühjahr wurde – um die Schmiede vor dem Einsturz zu bewahren – das komplette Dach saniert, die große Esse musste abgestützt werden. Anschließend wurde die mannsgroße Daumenwelle repariert, der Holzgalgen für den Wasserradantrieb wurde ersetzt, die Schmiede musste von Grund auf entrümpelt und mit Elektrik versehen werden, ehe im oberen Stockwerk eine liebevoll inszenierte Ausstellung eingerichtet werden konnte. Im vergangenen Jahr waren daraufhin schon mehrere filmunterstützte Führungen durch die Schmiede möglich.
Im Sommer fand schließlich die feierliche Eröffnung der restaurierten Hammerschmiede – der „Tag des Rades“ – inklusive Entenradrennen statt. Insgesamt standen dem Verein VilsArt dank zahlreicher Gönner und Spender rund 110.000 Euro zur Verfügung, die wohlbedacht eingesetzt wurden.
Des Glückes eigener Schmied.

Gemäß diesem Motto werden Lutz Norrmann und sein Team auch 2019 ihre Arbeiten an der Hammerschmiede fortsetzen.
Zunächst stehen unter anderem die alte Außenfassade, das Holzschiebetor und eine Hofsanierung auf der To-do-Liste. Ein weiteres Vorhaben besteht darin, Schulen zu kontaktieren, da sich die Hammerschmiede hervorragend für lehrreiche Exkursionen in den Fächern Heimatkunde, Werken und Metallverarbeitung eignet. Zudem werden im neuen Jahr nun regelmäßig öffentliche Führungen inklusive kleiner Schauschmiede angeboten: die ersten Fixtermine sind der 25. Januar, 15. Februar, 1. März und 29. März 2019.
Freiwillige willkommen.

Freiwillige können sich außerdem gerne jederzeit unter hammerschmiede@vilsart.eu melden, um sich bei diesem gemeinnützigen Kulturprojekt einzubringen. VilsArt bedankt sich für die bisherige Unterstützung und freut sich auf das kommende Jahr.

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