Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Schule in Zeiten der Krise

7. April 2020 | von Nina Zacke
Schule in Zeiten der Krise
e-learning ist ein Kraftakt – für Schüler, Lehrpersonen und Eltern. Foto: Pixabay

Die Corona-Krise stellt den Schul- und Unterrichtsalltag an den Mittelschulen vor große Herausforderungen


Seit Montag, dem 16. März, findet an Österreichs Schulen kein Unterricht mehr statt. Diese Maßnahme zur Eindämmung des Virus stellt die rund 99000 Tiroler Schüler, aber auch Eltern und die Schule vor massive Herausforderungen.

Von Magdalena Winkler

Nahezu sämtliche Bereiche des alltäglichen Lebens sind derzeit von den Maßnahmen gegen das Coronavirus betroffen. So hat sich auch der Unterrichtsalltag an den Mittelschulen im Bezirk in den letzten Wochen gravierend verändert. Wenngleich alle Beteiligten um eine erfolgreiche Umsetzung des von der Bundesregierung geforderten „distance learning“ bemüht sind, ist dies oft mit großen Hürden verbunden.
Für die Schüler.

Die Schüler an den Mittelschulen werden von ihren Lehrern derzeit auf elektronischem Weg mit Arbeitsaufträgen versorgt, welche innerhalb von vorab festgelegten Fristen zu bearbeiten sind. Da dies in fast allen Unterrichtsfächern geschieht, sind die Schüler gefordert, selbst einzuteilen, wann sie welchen Auftrag erledigen. Das erfordert ein hohes Maß an Organisationsleistung. Viele Kinder sind dazu noch nicht in der Lage, zumal sie es auch gewohnt sind, dass ihnen die Lehrperson als Coach und Organisator zur Seite steht. Dies führt dazu, dass die Kluft zwischen jenen Schülern, die leistungsstark sind und meist auch gut strukturiert arbeiten können, und jenen, denen dies schwerer fällt, immer größer wird. Die Verlagerung des Unterrichts ins Internet verlangt darüber hinaus entsprechende Computer-Fähigkeiten, die speziell jüngere Schüler noch nicht erworben haben.
Für Eltern und Lehrpersonal.

Auch für die Eltern ist die derzeitige Situation vielfach ein Kraftakt. Diese versuchen, die Rolle der Lehrperson zu übernehmen und investieren meist viel Zeit, um ihre Kinder bei der Bewältigung der Arbeitsaufgaben zu unterstützen. Das ist jedoch nicht immer einfach, da der Unterrichtsstoff für Eltern fremd ist und die eigene Schulzeit bereits länger zurückliegt. Neben der Besorgung des Haushalts sehen sich Eltern nun auch in der Pflicht, ihren Kinder als Lernbetreuer und Motivator zur Seite zu stehen. Auch jene Eltern, die im Home-Office arbeiten oder eine Landwirtschaft betreiben, stoßen hier an ihre Grenzen. Lehrer versuchen indes, ihrer Lehrtätigkeit auch unter den derzeitigen Bedingungen bestmöglich nachzukommen. Diese sehen sich momentan vor allem mit einem immensen Korrektur- und Organisationsaufwand konfrontiert. Vor allem die Korrektur der Arbeitsaufträge und das Verfassen von Rückmeldungen gestalten sich als äußerst zeitintensiv.
Kommunikation.

Gerade jetzt ist eine transparente und ehrliche Kommunikation zwischen den Schulpartnern unerlässlich. Diese funktioniert weitgehend gut: Die Lehrpersonen stehen in ständigem Austausch mit ihren Klassen. Die Kinder sowie deren Eltern melden sich bei Problemen. Wie an vielen anderen Stellen wird auch im Schulwesen derzeit alles getan, um diese Krise so gut wie möglich zu meistern. Letztlich bleibt die Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität, in der die Schule wieder ein Ort der sozialen Begegnung und des gemeinsamen Lernens wird.

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