Von Gebi G. Schnöll
Zur Havarie am „C1“ ist es bereits am Dreikönigstag gekommen. Als der ÖAMTC-Rettungshubschrauber wegen eines Unfalls im Skigebiet Axamer Lizum landen musste, rutschte er nach hinten weg, der Pilot musste sofort gegensteuern, was eine massive Überschreitung des Mastmoments zur Folge hatte. Aufleuchtende Warnlampen signalisierten dem Piloten danach, dass der Helikopter nicht mehr flugfähig ist. In der ÖAMTC-Pressestelle versuchte man vorerst den Vorfall zu bagatellisieren, was aber gänzlich daneben gegangen ist.
„Öffentlichkeit manipuliert!“ Roy Knaus, der Betreiber der „Heli Austria“ und „Heli Tirol“, kritisierte danach die Vorgangsweise von Seiten der ÖAMTC-Pressestelle aufs Schärfste. „Wo gearbeitet wird, passieren Fehler. Auch wir hatten vor einigen Tagen einen sogenannten Incident, der aber eine andere Ursache und Konsequenz hatte. Was ich nicht in Ordnung finde ist, wenn ein Presse-sprecher, der erst vor kurzem unter der Gürtellinie gegen unsere Crew ausgeteilt hat, den Vorfall (Incident) im eigenen Unternehmen falsch wiedergibt und so die Öffentlichkeit und Medien manipuliert“, erklärt Knaus gegenüber der RUNDSCHAU. Der Salzburger Hubschrauberunternehmer, der unter anderem auch in Karres und Hochgurgl Stützpunkte mit Transporthelikoptern und „Martin“-Notarzthubschraubern betreibt, kritisiert auch, dass für den Abtransport des defekten „C1“ ein Superpuma der „Heliswiss“ gechartert wurde, obwohl zu dem Zeitpunkt ein Superpuma seiner „Heli Austria“ nur rund zehn Flugminuten entfernt am Stützpunkt Hochgurgl stationiert war. Zudem lag für den Bergeflug in der Lizum offenbar keine behördliche Genehmigung vor, und die Bergung erfolgte während der Betriebszeiten. „Vor 18 Jahren wurde ein Fehler gemacht, als einer unserer Hubschrauber in Sölden über eine Piste geflogen ist und eine Katastrophe ausgelöst hat. Hätten wir den ÖAMTC-Hubschrauber während der Betriebszeiten geborgen und abtransportiert, hätte das für uns wahrscheinlich schwerwiegende Konsequenzen nach sich gezogen“, vermutet Knaus. ÖAMTC-Pressesprecher Ralph Schüller erklärt, dass die ÖAMTC-Flugrettung das Vorarlberger Flugunternehmens „Wucher Helikopter“ mit der Bergung des „C1“ beauftragt habe. Warum die Bergung während der Betriebszeiten erfolgte und warum keine behördliche Genehmigung vorlag, könne er nicht sagen. Die Bergekosten seien jedenfalls durch eine Versicherung gedeckt.
Der „C1“ an Haken des Superpuma der „Heliswiss“. Foto: zeitungsfoto.at