Von Beatrice Hackl
Das Flaurlinger Glasfaserprojekt bzw. der Ausbau einer zukunftsfähigen Breitband-Infrastruktur läuft auf Hochtouren. Bereits jetzt wollen sich rund 70 Prozent der Dorfbewohner die Anschlussmöglichkeit nicht entgehen lassen. „Die Pandemie hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig verlässliche Kommunikationskanäle sind. Allerdings wird es seine Zeit dauern bis alle gewünschten Haushalte und Betrieb angeschlossen werden können. Das Projekt wird sich vermutlich über fünf bis sechs Jahre erstrecken“, berichtet Praxmarer und verdeutlicht, dass der genaue Fahrplan schwer einzuschätzen sei, zumal man darauf achte, Synergien zu bilden und die Grabungen – insofern möglich – an anfallende Asphaltierungsarbeiten koppelt. Die Bewohner jener Ortsteile, in denen die Grabungsarbeiten in greifbarer Nähe sind, werden jeweils informiert und können das günstige Verlegung- bzw. Mitverlegungsangebot nützen. Die Gemeinde übernimmt die Grabungen und die Verlegung bis zum Haus, die restlichen Meter entfallen auf den Eigentümer, wobei hier ein Sonderpreis zum Tragen kommt: fünf Meter kosten 200 Euro, zehn Meter 300 Euro und für 15 Meter fallen beispielsweise 400 Euro an. „Angefangen haben wir in Ortsteilen am Berg. Von den Ötztalerhöfen bis in die Bärfall wurden die ersten Glasfaserkabel verlegt, gefolgt vom Schwaighof. Auch am Bahnhof wurden bereits erste Grabungen im Gewerbegebiet vorgenommen sowie im Dorf am Fiechtanger“, zeigt sich Praxmarer sichtlich begeistert von den Entwicklungen. Der vom Land Tirol geförderte Breitband- und Glasfaserausbau soll nicht nur die Lebensqualität der Gemeindebürger erhöhen, sondern ist zudem auch für die heimischen Unternehmen im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit von großer Bedeutung.
Leihbares Flomobil-Auto für Dorfbewohner. Einerseits wird in Flaurling im Sinne des Glasfaserausbaus in die Tiefe gegraben und andererseits gleitet ein weißer Flitzer nahezu geräuschlos über die hiesigen Straßen. Seit Anfang Oktober kann in der Gemeinde nämlich des Öfteren ein „floMOBIL“ gesichtet werden. Hinter dem Steuer des weißen Autos nehmen die unterschiedlichsten Personen Platz, denn das umweltfreundliche „Stromauto“ zum Ausleihen wird gerade zwei Monate lang von Gemeindebediensteten getestet. In Telfs und Zirl sind „floMOBILE“ bereits seit geraumer Zeit im Einsatz und Flaurling will sich dieser umweltschonenden Idee anschließen. Im Dorf herrscht Aufbruchsstimmung – der richtige Zeitpunkt für Innovationen, weshalb allen Bürgern von Flaurling ab dem Umzug in das neue Gemeindehaus ein „floMOBIL“ zur Verfügung steht. „Ich erachte das als eine wirklich gute Sache. Im Idealfall kann das eCarsharing sogar das Zweitauto ersetzen. Durch dieses Auto kann einerseits die Umwelt geschont und andererseits die Mobilität der Flaurlinger erhöht werden“, unterstreicht die Dorfchefin, die selbst bereits mehrmals mit dem „floMOBIL“ zu Terminen gerauscht ist. „Das Auto, das der Bevölkerung ab Anfang 2021 zur Verfügung steht, wird die Gemeinde nicht viel kosten. Für das ‚floMOBIL‘ wird ein Leasingvertrag abgeschlossen und sobald es gut gebucht wird, finanziert es sich im Grunde selbst“, verdeutlicht Praxmarer.
Bürgermeisterin Brigitte Praxmarer berichtet über den großen Ansturm auf die Glasfaseranschlüsse und das umweltfreundliche „floMOBIL“. RS-Archiv: Hackl