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Ein Dankeschön für gelebte Menschlichkeit

Marktgemeinde Telfs hat zum ersten Mal in fünf Kategorien einen „Humanitas-Preis“ verliehen

Im RathausSaal in Telfs wurde am Samstag erstmals der von der Marktgemeinde gestiftete „Humanitas-Preis“ verliehen, mit dem gelebte Mitmenschlichkeit und zivilgesellschaftliches Engagement belohnt wird. Vor der feierlichen Verleihung setzten fünf Tiroler Theatergruppen das Projekt „Der aufrechte Gang“ in Szene, mit dem sie fünf Einakter rund um das Thema Migration und Flüchtlinge auf die Bühne brachten.
28. Feber 2023 | von Gebi G. Schnöll
Ein Dankeschön für gelebte Menschlichkeit <br />
Die „Polytechnische Schule Telfs“ erhielt den „Humanitas-Preis“ in der Kategorie „Schul- und Jugendaktivitäten“ verliehen. Die Schüler und Lehrpersonen freuten sich über die Auszeichnung natürlich sehr. Fotos: MG Telfs/Dietrich
Von Gebi G. Schnöll

Mit dem neuen Preis wurden Aktivitäten, Projekte und bewusstseinsbildende Maßnahmen im Geist der „Humanitas“ (Menschlichkeit) gewürdigt, die einen konkreten Bezug zu Telfs haben und in den letzten fünf Jahren zum Gemeinwohl beigetragen haben. Für die Vergabe der Auszeichnungen, die in vier Kategorien vergeben werden und mit 500 bis 1000 Euro dotiert sind, gab es nicht weniger als 28 Einreichungen. „Es war sehr schwer zu entscheiden, denn alle Eingereichten haben die Anforderungen übererfüllt, und eigentlich hätten alle den Preis verdient“, unterstrich Vize-Bgm. Johannes Augustin, der als Obmann des Ausschusses für Gemeinwesenentwicklung den Abend gemeinsam mit Gemeinderätin Larissa Pöschl und LA Sonja Föger-Kalchschmied moderierte.

PREISTRÄGER. Von der Jury ausgewählt und ausgezeichnet wurden schließlich folgende Preisträger: Eva Rainer wurde in der Kategorie „Privatpersonen“ für den Preis vorgeschlagen. Sie ist so etwas  wie die „Feuerwehr“ für den Gesundheitssprengel. Sie ist eine starke und überaus engagierte Frau, die einen Großteil ihrer Zeit dafür verwendet, für andere da zu sein. Seit 20 Jahren ist sie in der ehrenamtlichen Hospizbegleitung tätig, macht Einzelbetreuungen für den Sozial- und Gesundheitssprengel Telfs und Umgebung, hilft bei Veranstaltungen mit und ist auch noch im Besuchsdienst für das Altenwohnheim tätig. Wenn jemand Hilfe und Unterstützung benötigt, ist sie da.

Einen Sonderpreis für ihr Lebenswerk erhielt Klara Juen. Sie ist in ihrem Wirken schlicht und einfach ein Vorbild. Sie war Großmutter für die Kindergartenkinder, hatte immer ein offenes Ohr für die Jungen und strickte wahrscheinlich schon eine komplette LKW-Ladung an Babypatschen, Kappen und Kuscheltieren für die Neugeborenen in Telfs. Sie ist ein Mensch der nicht nur Gutes tut, sondern einfach „guttut“.
In der Kategorie „Vereine und Initiativen“ ging der „Humitas-Preis“ an den „Verein Neustart – das Telfer Ehrenamtlichen-Team der Bewährungshilfe“. Begründung: „Neustart“ begleitet derzeit 52 Klienten. In den inzwischen 19 Jahren seiner Tätigkeit waren es in Summe 400. Durchschnittlich wird jeder Klient zwei bis drei Jahre lang betreut.

In der Kategorie „Unternehmen und Institutionen“ ging der Preis an den „Diakonie Flüchtlingsdienst“. Begründung: Mit seiner Arbeit deckt der Flüchtlingsdienst fast alle Lebensbereiche Neuzugezogener ab. Die Mitarbeiter schaffen Orientierung, helfen bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, schafften kostenlose Deutschkurs- und Lernhilfeangebote in Telfs, leisten Anti-Rassismus- und Anti-Diskriminierungsarbeit, sind in der Kinder- und Elternarbeit tätig und schaffen Vertrauen. Sie sind ein Brückenkopf zu den Telfer BürgerInnen, engagieren sich über die Arbeit hinaus in unterschiedlichen Projekten, und sie machen all das und noch viel mehr mit Herzblut und Leidenschaft.

Die „Polytechnische Schule Telfs“ erhielt in der Kategorie „Schul- und Jugendaktivitäten“ den Preis verliehen. Begründung: Die Telfer Schule stellt nicht nur eine Schnittstelle zwischen Ausbildung und Berufsleben dar, sondern verbindet auch in vorbildlicher Weise das Erlernen kognitiver und praktischer Fähigkeiten mit sozialer Verantwortungsübernahme. Aus dem Engagement der Lehrer erwachsen verantwortungsbewusste Schüler, die ihre unterschiedlichen Talente für das Gemeinwesen einsetzen, wie zuletzt im Projekt „Brot und Salz“, mit dem 3.600 Euro für ukrainische Vertriebene in Telfs gesammelt wurden.
Die Humanitas-Preise, eine Skulptur in Form einer ausgestreckten Hand des Telfer Metallkünstlers Bernhard Witsch, überreichte Landtagsabgeordnete Sonja Föger-Kalchschmied. Zum Abschluss bedankte sich Vize-Bürgermeister Johannes Augustin herzlich bei allen Preisträgern und natürlich auch bei allen übrigen Helfern, die in Telfs engagiert humanitäre und soziale Arbeit zum Wohl der Gemeinschaft leisten.
Ein Dankeschön für gelebte Menschlichkeit <br />

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