Gerüchteküche brodelt - Landespolizeidirektion dementiert - Bürgermeister Öfner hat Termin beim Tiroler Polizeichef
In Zirl kursiert derzeit das Gerücht, dass die örtliche Polizeiinspektion geschlossen und in die Polizeiinspektion Kematen eingegliedert werden soll. In der Landespolizeidirektion in Innsbruck dementiert man Schließungs- bzw. Umzugspläne. Von der brodelnden Gerüchteküche hat auch der Zirler FPÖ-Gemeinderat Walter Stippler gehört, der diesbezüglich bei der jüngsten Gemeinderatssitzung eine Anfrage an Bürgermeister Thomas Öfner (Für Zirl) stellte. Eine konkrete Antwort konnte der Marktgemeindechef nicht geben. Der RUNDSCHAU gegenüber erklärte Öfner im Vorfeld der Sitzung, dass es noch im September mit Landespolizeidirektor Helmut Tomac ein klärendes Gespräch geben wird.
Die Marktgemeinde Zirl zählt mit
8.146 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) zu den größten Kommunen Tirols. Derzeit macht das Gerücht die Runde, dass der Polizeiposten geschlossen werden und in ein anderes Gebäude im Ort verlegt bzw. gar in die Polizeiinspektion Kematen
eingegliedert werden soll. Von Seiten der Landespolizeidirektion heißt es, „dass das Gerücht jeder Grundlage entbehre“. Der RUNDSCHAU ist allerdings bekannt, dass das Gebäude, in welchem die Polizeiinspektion Zirl derzeit untergebracht ist, inzwischen von einer Innsbrucker Immobiliengesellschaft erworben wurde. Davon, dass die Polizei ausziehen und in ein anderes Gebäude in Zirl verlegt werden bzw. gar in die Polizeiinspektion Kematen eingegliedert werden soll, weiß man dort allerdings (noch) nichts.
TERMIN BEIM POLIZEICHEF. Bürgermeister Thomas Öfner ist sich offenbar nicht ganz sicher, ob es in seiner Gemeinde
auch in absehbarer Zeit noch eine Polizeiinspektion gibt. Auf Anfrage erklärt er in einer schriftlichen Stellungnahme, dass er das Thema „Sicherheit“ aus zwei Blickwinkeln sieht: „Erstens muss die Polizei technisch gut ausgerüstet sein und in einem guten Umfeld arbeiten können, um die Bevölkerung polizeilich betreuen und schützen zu können. Die ausreichende Personalausstattung ist, das wissen wir, fast überall am untersten Level. Es scheint zumeist nicht an der ausreichenden Anzahl von Dienstposten zu liegen, es gibt aber – so zumindest meine Wahrnehmung – meist Probleme, ausreichend gut ausgebildetes Personal zu bekommen, um die vorhandenen Dienstposten auch besetzen zu können. Das Gefühl
sicher zu sein, hat aber auch eine massiv subjektive Komponente. Es ist für die Menschen wichtig zu wissen, dass unsere Sicherheitskräfte rasch vor Ort verfügbar sind und gerade deshalb ist es der Liste 'Für Zirl' wichtig, auch künftig eine Polizeidienststelle in unserer Marktgemeinde zu haben. Darum bemühe ich mich laufend, und dazu wird es im September einen Termin von mir als Bürgermeister der Marktgemeinde Zirl bei Landespolizeidirektor Helmut Tomac geben!“
„POLIZEI MUSS BLEIBEN!“ Für den Verbleib der Polizeiinspektion in Zirl sprechen sich mit aller Vehemenz auch Vizebürgermeisterin Iris Zangerl-Walser (Zukunft Zirl-ÖVP) und FPÖ-Ortsparteiobmann Matthias Mair aus. Zangerl-Walser zeigt sich kämpferisch: „Es ist bedauerlich, dass Zirl ständig Infrastruktureinrichtungen verliert. Nachdem die Rettung bereits abgesiedelt wurde, verlieren wir wahrscheinlich auch die Polizeidienstelle im Ort. Wenn man bedenkt, dass Zirl einmal ein zentraler Ort in unserer Region war, ist diese Entwicklung für eine Gemeinde mit weit mehr als 8.000 Einwohnern bedenklich. So wie ich damals gegen die Absiedlung des Roten Kreuzes in Zirl gestimmt habe, werde ich mich gegen die Verlegung der Polizei an einen anderen Ort zur Wehr setzen!“ Mair sagt, dass nach der Ausgliederung des Roten Kreuzes nach Kematen nicht auch noch die Polizei dorthin verlegt werden darf. „Es geht hier um die Sicherheit in unserer Marktgemeinde. Demnächst wird man uns wohl auch noch das Postamt nehmen wollen“, ärgert sich der FPÖ-Ortspolitiker.