Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Fortbestand einer wichtigen Bildungseinrichtung

„Haus der Telfer Kinder“: Das Gebäude in der Bahnhofstraße 13 geht mit Schenkung in das Eigentum der Gemeinde über

Im „Haus der Telfer Kinder“ werden seit vielen Jahren Kinder und Jugendliche von eineinhalb bis 14 Jahren betreut und das wird auch weiterhin so bleiben. Im Rahmen der jüngsten außerordentlichen Gemeinderatssitzung wurde die Übernahme des historischen Gebäudes durch die Marktgemeinde einstimmig beschlossen. Bereits Ende Februar wurde festgelegt, dass die Don Bosco Schwestern den Betrieb vom bisherigen Trägerverein übernehmen. Eben dieser Wechsel wird im September vollzogen.
13. Juli 2020 | von Beatrice Hackl
Fortbestand einer wichtigen Bildungseinrichtung
Neue Trägerschaft und neue Besitzverhältnisse: Peter Larcher, Obmann des Trägervereins, und Bürgermeister Christian Härting (v.l.) freuen sich über den Fortbestand der Bildungseinrichtung. RS-Foto: Hackl
Von Beatrie Hackl

Es ist eine tragende Säule der Kinderbetreuung in Telfs: Das „Haus der Telfer Kinder“. Die Einrichtung beherbergt Kinderkrippe, Kindergarten, einen integrativen Volksschulhort sowie einen Hort für Volksschule, Neue Mittelschule und Gymnasium. Im Dachgeschoss befindet sich darüber hinaus mit dem Eltern-Kind-Zentrum (EKiZ) Telfs zusätzlich ein eigenständiger Verein. Der Wunsch nach einer Neuorientierung seitens der Trägerschaft („Gemeinschaft Christlicher Arbeitnehmer Telfs und Umgebung“) entstand aufgrund anstehender Pensionierungen von langjährigen Mitarbeitern innerhalb des Vereins sowie durch bevorstehende, altersbedingte Rückzüge von Vorstandmitgliedern. Deshalb wurde im Februar die Betriebsübergabe vom Trägerverein an den „Verein der Don Bosco Schwestern für Bildung und Erziehung“ mit Sitz in Stams beschlossen. Ein entsprechendes Arbeitsübereinkommen wurde zwischenzeitlich unterzeichnet, der Betriebsübergabevertrag liegt vor. Die Don Bosco Schwestern übernehmen im September, während sich die Gemeinde dazu bereit erklärt hat, die jährliche Abgangsdeckung.

SCHENKUNG – NEUE BESITZVERHÄLTNISSE. Ursprünglich sollte lediglich die Trägerschaft neu organisiert werden, aber nun ändern sich auch die Besitzverhältnisse. Nach mehreren Besprechungsrunden zwischen „Hauseignern Arbeitnehmerverein“, Pfarre Telfs sowie Diözese Innsbruck, Steuerberatern und der Marktgemeinde Telfs hat man sich als beste Lösung auf eine Schenkung und damit unentgeltliche Gebäudeübernahme durch die Gemeinde geeinigt. „Mit dieser Vorgangsweise ist sichergestellt, dass die Gemeinde bei zukünftigen kleineren oder größeren Instandhaltungen in ihr Eigentum investiert. Dadurch ist ein dauerhafter Fortbestand dieser unverzichtbaren Institution und die damit einhergehende Vielfalt der Kinderbetreuung in Telfs gewährleistet“, betont Bürgermeister Christian Härting. Der „Gemeinschaft Christlicher Arbeitnehmer“ werden einige Dienstbarkeiten, unter anderem zur Benutzung von Räumlichkeiten als Stauraum, für Versammlungen, Feiern, etc. sowie ein Vorkaufsrecht eingeräumt.

KOSTENERSPARNIS FÜR DIE ÖFFENTLICHE HAND. Das Haus solle auch weiterhin privat geführt werden, denn „als öffentliche Hand können wir nicht jene Elternbeiträge verlangen, die im ,Haus der Telfer Kinder‘ aktuell bezahlt werden. Derzeit fließen jährlich rund 200.000 Euro von der Gemeinde in das Haus, eine Übernahme und Fortführung als öffentliche Hand käme deutlich teurer“, weiß Bürgermeister Christian Härting.

LOB UND APPLAUS FÜR DIE GELEISTETE ARBEIT. Einhellig bedankten sich die Gemeinderäte in ihren Wortmeldungen beim bisherigen Trägerverein und dem Verhandlungsteam für die jahrzehntelang geleistete Arbeit und die zukunftsweisende Lösung. „Das ist ein schönes Geschenk und ein schöner Tag für Telfs und seine Bildungseinrichtungen“, freute sich Bildungsreferent Klaus Schuchter. Vize-Bürgermeisterin Cornelia Hagele verdeutlicht abschließend: „Müssten wir ein neues Gebäude bauen, würde uns das viel mehr kosten als jede Instandhaltung. Ich freue mich sehr, dass wir das Haus ins Eigentum übernehmen können.“

 
Fortbestand einer wichtigen Bildungseinrichtung
Die Marktgemeinde übernimmt das Gebäude unentgeltlich ins Eigentum. Dadurch ist die Zukunft der verschiedenen Betreuungseinrichtungen – in denen aktuell rund 160 Kinder zuzüglich weiterer 70 im EKiZ betreut werden – gesichert. RS-Foto: Hackl

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