Von Beatrice Hackl
Immer mehr Menschen bewegen sich in den Bergen und genießen die Natur. Gepflegte Almlandschaften sind aber keine Selbstverständlichkeit, dahinter steckt schweißtreibende Arbeit. Im Rahmen der Umweltbaustelle setzten sich zwölf Schüler und Studenten für den Erhalt der Almlandschaft von der Solalm bis zur Erlalm und Zirmalm ein. „Erfreulicherweise hatten wir noch nie Probleme damit, Freiwillige zu finden. Und das, obwohl sie die Anreise selbst bezahlen müssen. Für ihren Einsatz erhalten sie lediglich Kost und Logis im Solsteinhau“, betont Schafer-Obmann Michl Auer. Unterstützt werden die engagierten Jugendlichen dabei vom Jäger, Schaf- und Ziegenzuchtverein, woraus sich insgesamt ein 25-köpfiges Team im Alter von neun bis 70 Jahren ergibt. Die Vereinsmitglieder sind mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut und wissen genau, wo es im rund 1.800 Hektar großen, zum Teil sehr steilen Einsatzgebiet, anzupacken gilt. Auf eben diese Fläche bzw. auf die Zirler Almen werden jährlich rund 400 bis 500 Weidetiere aufgetrieben. „Für die Bauern und ihre Tiere stellen die Almen eine Existenzgrundlage dar, die es zu erhalten gilt“, berichtet Schaf-, Ziegen- und Pferdehalter Franz Reinhard. Der ehrenamtliche Einsatz der Teilnehmenden sorgt dafür, dass die offene Landschaft vor der Wiederbewaldung bewahrt bleibt. Die regelmäßige Almpflege trage zudem zur Artenvielfalt auf den Wiesen bei und beuge Umweltschäden vor. Mit Handschuhen, Sägen und Eimern ausgerüstet, werden von den Teilnehmern sowohl Wege repariert als auch Steine von den Weiden entfernt und Latschen ausgerissen bzw. gestutzt.
Mehrwert für Natur, Tier und Mensch. „Unser Ziel besteht nicht nur darin die Kulturlandschaft zu erhalten, sondern auch in einer nachhaltigen Bewirtschaftung. Jedes Tier selektiert andere Pflanzen, und künftig gilt es bei der Weidewirtschaft noch stärker auf unterschiedliche Tiere zu setzen“, verdeutlicht Reinhard. Bürgermeister Thomas Öfner betont den Mehrwehrt des Projekts: „Die Umweltbaustelle ist ein Vorzeigeprojekt, das wir seit Jahren unterstützen und worauf wir sehr stolz sind. Die jungen Menschen leisten wertvolle Arbeit und sammeln darüber hinaus unmittelbare Erfahrungen in der Natur. Sie gehen danach mit einem erweiterten Bewusstsein wieder ins Leben hinaus.“ Die freiwillige Helferin Jeannine Hieger würde sich jederzeit wieder über den Alpenverein für das Projekt anmelden. „Schnell sind Freundschaften und ein Gemeinschaftsgefühl entstanden. Wir alle, ungeachtet unseres Alters und unserer Interessen, ergeben ein großes Ganzes. Wir arbeiten mit Freude und tun das für die Natur – das vereint uns.“
Bevor es an die Arbeit geht, gilt es den morgendlichen Weg zur Einsatzstelle von bis zu 1,5 Stunden zurückzulegen.
Der Erhalt der Kulturlandschaft dient Natur, Tier und Mensch. Hierfür entfernen die Freiwilligen unter anderem kleine und größere Latschen.
Die Arbeit ist schweißtreibend, aber das Motto lautet „kein Stein bleibt auf dem anderen“, und dieses wird täglich in die Tat umgesetzt. Fotos: J. Hieger