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„Gemeinden dürfen nicht stehen bleiben“

Der Hattinger Bürgermeister Dietmar Schöpf berichtet von einem ausgeglichenen Budget und vier größeren Projekten

Zwar liegt hinter den Gemeinden ein herausforderndes Jahr, aber Stehenbleiben ist laut Hattinger Bürgermeister Dietmar Schöpf keine Option. Es gehe weiter und deshalb würden in Hatting laufend Aktivitäten umgesetzt und an allen Fronten weitergearbeitet. Projekte wie der Zubau der Volksschule, die Erweiterung der Trinkwasserleitung, die Straßen- und Gehsteigsanierung im Oberdorf und ein neues Feuerwehrauto sind bereits auf Schiene. „Gemeinden sind gemeinsam mit Bund und Land mit ihren Investitionen als Auftraggeber ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, ist der Dorfchef überzeugt.
15. Feber 2021 | von Beatrice Hackl
„Gemeinden dürfen nicht stehen bleiben“<br />
Für die Volksschule wird ein zusätzlicher Klassenraum für die Optimierung der Nachmittagsbetreuung benötigt. Die Erweiterung wird im ersten Obergeschoss auf der Ostseite – beim Dachvorsprung – realisiert. RS-Fotos: Hackl
Von Beatrice Hackl

Schöpf freut sich besonders darüber, dass das ausgeglichene Budget verabschiedet werden konnte, ohne dafür die Gebühren für die Bürger erhöhen zu müssen. „Ich sehe das als wichtiges Signal an die Bevölkerung. Dieses Budget zu erstellen war hart. Hatting ist eine struktur- und finanzschwache Gemeinde. Unsere Rücklagen sind sehr begrenzt, die Abgabenertragsanteile sind um 12 Prozent eingebrochen und ohne die Covid-Sonderförderungen wäre es eng geworden. Dass wir in den letzten Jahren die Schulden der Gemeinde minimieren konnten, hat uns allerdings auch in dieser schwierigen Pandemie-Zeit in die Hände gespielt. Im Jahr 2021 werden in der Gemeinde vier wichtige Projekte realisiert. Insgesamt wird rund eine Million Euro mittels Sonderförderungen vom Land und Bund sowie anteiligen Eigenmitteln investiert.“

Zusätzlicher Raum für die Volksschule. Für die fünfklassige Volksschule wird ein zusätzlicher Raum für die Optimierung der Nachmittagsbetreuung benötigt. Bereits vor Jahren wurde beim Bau des Gebäudes mitbedacht und eingeplant, dass eine Erweiterung bei Zeiten notwendig werden könnte. In diesem Sinne wurden entsprechende Vorkehrungen getroffen, und somit kann das Gebäude heute auf der Ostseite ganz unkompliziert um einen Raum erweitert werden. Benötigt wird dieser für die Nachmittagsbetreuung, wobei sich die Errichtungskosten auf 257.000 Euro belaufen. Die Bauarbeiten sollen sich lediglich von April bis Juli erstrecken. 

Erweiterung der Trinkwasserleitung. Im nördlichen Siedlungsgebiet gibt es Handlungsbedarf bei der Trinkwasserleitung. „Bislang gibt es dort nur eine Leitung,  und um den Bewohnern der Siedlung eine größere Versorgungssicherheit gewährleisten zu können, werden wir hier für einen Ringschluss – der unter der Bahn durchführt – sorgen“, verdeutlicht der Dorfchef. Dafür werden 112.000 Euro in die Hand genommen, wobei die Arbeiten Anfang Mai starten. 

Finale bei Straßen- und Gehsteigsanierung. Seit rund zehn Jahren ist die Gemeinde dabei, die Straßen und Gehsteige im Oberdorf schrittweise zu erweitern und zu sanieren. „Jetzt stoßen wir zur letzten Siedlung im Oberdorf vor. In Hatting sind die Schule und der Kindergarten fußläufig erreichbar. Dieses in mehreren Stufen umgesetzte Projekt ist wichtig, zumal es unter anderem durch die Verbreiterung für mehr Sicherheit sorgt“, ist Schöpf überzeugt. In den letzten und finalen Abschnitt des Projekts werden 113.000 Euro investiert.

Feuerwehrauto. Dem Bürgermeister ist es besonders wichtig in die Sicherheit seines Dorfes zu investieren, und somit fließen insgesamt 365.000 Euro in die Anschaffung eines neuen Feuerwehrautos. Die Bestellung des LVB-Fahrzeugs erfolgte bereits im vergangenen Jahr. Die Zahlung wurde aufgeteilt und schlägt 2021 mit 257.000 Euro zu Buche. Dieses Fahrzeug eignet sich insbesondere für technische Einsätze sowie für Muren und bei Hochwasser und kann im September übergeben werden.  Das vorher benutzte KLF-Fahrzeug wird auf den Hattinger-Berg überstellt, da der hiesige Löschzug ein neueres Modell benötigt. „Die Feuerwehren der Umlandgemeinden sind gut vernetzt und absolvieren Assistenzeinsätze. Somit stimmen sich die Dörfer bei Anschaffungen von Gerätschaften auch ab – nur so kann man den größten Nutzen aus der Kooperation im Sinne der Sicherheit gewährleisten“, berichtet der Bürgermeister. Auch in Hatting seien die Einnahmen aufgrund von Corona rückläufig und die Projekt seien ohne Förderungen vom Land und Bund nicht realisierbar. „Die Förderungen sorgen dafür, dass wir liquid bleiben aber das ist kein Dauerzustand. Wir müssen wieder entsprechend auf die Füße kommen– sowie alle anderen Gemeinden auch. Ich hoffe in diesem Jahr auf einen Aufschwung“, unterstreicht Schöpf.
„Gemeinden dürfen nicht stehen bleiben“<br />
Der Hattinger Bürgermeister Dietmar Schöpf konnte mit seinen Gemeinderäten ein ausgeglichenes Budget beschließen.

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