Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Gießenbach – neue Lebensräume für Fische

30. April 2019 | von Nina Zacke
Das alte Stauwehr am Hattinger Bach in der Gaisau in Hatting wurde zu einer Rampe umgebaut. Über die nunmehrige Fischpassierbarkeit und den verbesserten Wasserabfluss im Hochwasserfall freuen sich Bgm Dietmar Schöpf, Fischereiverbands-obmann Andreas Bachler, LHStv Josef Geisler, LHStvin Ingrid Felipe, Ronald Würflinger von Blühendes Österreich und Hanna Simons vom WWF (v.l.). RS-Foto: Hackl
Spezialisten der „HTB Baugesellschaft m.b.H.“ haben vor einigen Jahren unter Polier Daniel Krabichler den Steig entlang der Martinswand angelegt. Foto: HTB
Enthüllung der Schautafel am Einstieg zum historischen Familienwanderweg: V.l. Historiker Michael Forcher, Zirls Bürgermeister Thomas Öfner, „Gehilfe“ Julian, Projektkoordinatorin Isabelle Brandauer und Landtagsvizepräsident Anton Mattle. RS-Foto: Schnöll
Festes Schuhwerk und Trittsicherheit sollten die Wanderer auf jeden Fall mitbringen. Ein Ausflug zur „Kaiser-Max-Grotte“ lohnt sich auf jeden Fall. RS-Foto: Schnöll
Die Grotte in der Martinswand, in die sich einst Kaiser Maximilian I. verstiegen hat. Ein Engel soll ihn gerettet haben. Oder war es doch ein Bauernjunge? RS-Foto: Schnöll
Das Monitoring wird langfristig vom WWF übernommen: Soll heißen, es wird genauestens beobachtet, welche Tierpopulationen sich wieder im Naturschutzgebiet ansiedeln. Im Schilf beispielsweise finden viele Vogelarten perfekte Bedingungen vor. RS-Foto: Hackl
Zwölf Schautafeln erzählen entlang des Familienwanderweges von Maximilians Rettung aus der Martinswand sowie von der Jagd und Fischerei zur Zeit des Kaisers. RS-Fotos: Schnöll
Die Wiederanbindung der Seitenbäche am Inn erfordert die Zusammenarbeit von Gemeinden, Land, Bund, WWF und Fischereiverband. Diese sektorübergreifende Allianz wird durch die Kooperation „der.inn“ gebündelt und gilt als Erfolgsmodell. RS-Foto: Hackl
Das alte Stauwehr am Hattinger Bach in der Gaisau in Hatting wurde zu einer Rampe umgebaut. Über die nunmehrige Fischpassierbarkeit und den verbesserten Wasserabfluss im Hochwasserfall freuen sich Bgm Dietmar Schöpf, Fischereiverbands-obmann Andreas Bachler, LHStv Josef Geisler, LHStvin Ingrid Felipe, Ronald Würflinger von Blühendes Österreich und Hanna Simons vom WWF (v.l.). RS-Fotos: Hackl

Der Hochwasserschutz in Hatting wurde durch die Anbindung zweier Seitenbäche an den Inn wesentlich verbessert


Teils sonnig, teils bewölkt und extrem windig präsentierte sich das Wetter beim Lokalaugenschein anlässlich des Projektabschlusses im Naturschutzgebiet Gaisau bei Hatting. Die Revitalisierung Gaisau und Gießenbach zeigt bereits erste Erfolge, und somit spiegelten die abwechslungsreichen Witterungsbedingungen treffend die hier neu aufblühende Artenvielfalt wider.

Gewässerentwicklung und Hochwasserprävention: Im Rahmen des Projekts „der.inn“ hat das Land Tirol in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hatting, dem WWF Österreich und dem Tiroler Fischereiverband sowie mit finanzieller Unterstützung von Blühendes Österreich – Rewe International gemeinnützige Privatstiftung – die beiden Seitenarme durch Rück- und Umbauten wieder für Fische passierbar gemacht und auch den lokalen Hochwasserschutz verbessert. Vor der Revitalisierung waren der Hattinger Bach und der Gießenbach durch Flussregulierungen größtenteils vom Inn abgetrennt. Bürgermeister Dietmar Schöpf betrachtet das Ergebnis des Projektes als klare Win-win-Situation für alle: „Durch den optimierten Abwasserfluss – hier im Nadelöhr – wurde unter anderem ein verbesserter Hochwasserschutz geschaffen. Dieser lässt die Bevölkerung hoffentlich besser schlafen.“

TRENDWENDE - ZURÜCK ZUR NATUR. „Mit dem Projekt 'der.inn' wollen wir den Inn wieder an die Natur zurückgeben. Das erfordert beständige Arbeit. Seit dem Jahr 2008 wurden 18 Revitalisierungsmaßnahmen umgesetzt. Mit dem Projektabschluss in diesem hochsensiblen Bereich des Naturschutzgebietes konnte ein Mehrwert für alle geschaffen werden“, ist LH-Stv. Ingrid Felipe überzeugt.„Wir wollen dem Inn wieder mehr Raum geben, die Mündungsbereiche der Zubringerflüsse revitalisieren und dadurch den ökologischen Zustand im Einklang mit dem Hochwasserschutz verbessern. Hier ist das alles geglückt“, erläutert LH-Stv. Josef Geisler. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 250.000 Euro,  wobei die Gemeinde die Planungskosten übernahm, die Stiftung Blühendes Österreich 100.000 Euro beitrug, die restlichen 150.000 Euro stammen aus Landesmitteln.

NEUE LEBENSRÄUME GESCHAFFEN. „Der Inn ist nicht nur die Lebensader Tirols sondern auch ein wichtiger Zubringerfluss und von überregionaler Bedeutung. Durch die Begradigung und Verbauung gingen Auwälder und mit ihnen der Artenreichtum verloren. In den 90er-Jahren tummelten sich hier noch 13 verschiedene Fischarten. Aktuell sind davon nur mehr zwei anzutreffen“, so Hanna Simons vom WWF Österreich. „Durch die Wiederanbindung der zwei Bäche an den Inn wurden sozusagen die Hauptschlagader und die Gefäße wieder zusammengeführt. Die Einrichtung der durchgängigen Gewässersysteme ist insbesondere für die Fortpflanzung der Fische wichtig, denn sie nutzen die Seitengewässer als optimale Rückzugsorte“, weiß Andreas Bacher vom Tiroler Fischereiverband.

Von Beatrice Hackl

Das Monitoring wird langfristig vom WWF übernommen: Soll heißen, es wird genauestens beobachtet, welche Tierpopulationen sich wieder im Naturschutzgebiet ansiedeln. Im Schilf beispielsweise finden viele Vogelarten perfekte Bedingungen vor. RS-Foto: Hackl


Die Wiederanbindung der Seitenbäche am Inn erfordert die Zusammenarbeit von Gemeinden, Land, Bund, WWF und Fischereiverband. Diese sektorübergreifende Allianz wird durch die Kooperation „der.inn“ gebündelt und gilt als Erfolgsmodell. RS-Foto: Hackl

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