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Kassenarztstelle ist wie ein Lottogewinn

Dr. Christian Pegger hat im Med-Container seine Tätigkeit in der neuen Kassenarztordination in Birgitz aufgenommen

Birgitz hat seit vergangenem Donnerstag offiziell einen neuen Hausarzt. Dr. Christian Pegger hat die Kassenstelle von Dr. Franz Waldner übernommen und steht Patienten nun im Med-Container in der Kirchgasse 1a mit Rat und Tat zur Seite. Noch vor der Praxiseröffnung konnten sich Interessierte an „zwei Tagen der offenen Tür“ sowohl von den Räumlichkeiten als auch vom neuen Doktor ein Bild machen. Auch die RUNDSCHAU packte die Gelegenheit beim Schopf und hat sich vor Ort umgesehen bzw. „dem Neuen“ – der sowohl in Mötz als auch in Axams bereits als Allgemeinmediziner praktizierte – auf den Zahn gefühlt.
5. Juli 2021 | von Beatrice Hackl
Kassenarztstelle ist wie ein Lottogewinn<br />
Dr. Christian Pegger (v.r.) kümmert sich ab sofort, gemeinsam mit seinen Assistentinnen Sandra und Julia , um die Gesundheit der Dorfbewohner.RS-Fotos: Hackl
Von Beatrice Hackl

Dr. Christian Pegger ist Ehemann, zweifacher Vater, ein Familienmensch und leidenschaftlicher Sportler. Seit einigen Jahren wohnt er im Mittelgebirge und dürfte vielen bereits – wortwörtlich – über den Weg gelaufen sein, zumal er als ehemaliger Leistungssportler, der Berglauf im Nationalteam betrieben hat, noch immer gerne läuft und Rad fährt. Aber auch als Arzt ist er vermutlich für viele aus der Region kein unbeschriebenes Blatt, hat er doch vor seinem Wechsel nach Birgitz gemeinsam mit seiner Frau Dr. Andrea Pegger in Axams praktiziert. Darüber hinaus kennen ihn einige aufgrund seiner Tätigkeit bei der „Martin Flug-rettung“ bzw. als bodengebundener Notarzt. Zudem war er auch als Eishockey-Teamarzt der „Silz Bulls“ und des „EC Telfs Knights“ im Einsatz. Trotz hochsommerlicher Temperaturen ist es in sämtlichen Praxisräumen – sowohl im Empfangs- und Wartebereich als auch im Labor und dem Arztzimmer – angenehm kühl. Pegger steht neben seinem Sprechzimmer zusätzlich ein Raum für die Wundversorgung und EKGs zur Verfügung sowie ein Therapieraum, der sowohl für Ultraschalluntersuchungen als auch für Infusionen genutzt wird.

Ein- und Ausblick. Für seine neue Praxis hat sich Pegger mit den diplomierten Krankenschwestern Sandra und Julia zwei, auf medizinischer Ebene sehr versierte, Assistentinnen ins Boot geholt. Die Axamerin Sandra war bis vor Kurzem auf der Intensivstation tätig, während Julia aus Oberperfuss in der Unfallchirurgie gearbeitet hatte. Die Krankenschwestern freuen sich auf ihr neues Arbeitsfeld, und auch Dr. Pegger blickt positiv in die Zukunft. „Der Med-Container ist eine wunderbare Zwischenlösung. Wenn alles nach Plan läuft, können wir in etwas weniger als zwei Jahren in neue Räumlichkeiten ziehen. Bis dahin agieren wir hier im modernen Med-Container in der Kirchgasse. In den insgesamt sechs Containern können wir alle erforderlichen Leistungen anbieten.“ Die angesprochenen neuen Räume werden sich im geplanten „Ärztehaus“ gegenüber vom ehemaligen Hotel Traube befinden. Umgesetzt wird das Mehrparteienhaus, in dem Wohnungen sowie gewerbliche Nutzflächen untergebracht werden, von einem privaten Wohnbauträger. Voraussichtlich wird Dr. Pegger das Erdgeschoss mit 215 m2 beziehen.

Ein Blick hinter die Kulissen. Als Kind wollte der leidenschaftliche Sportler eigentlich Fußballprofi werden. „Aufgrund meiner Begeisterung für Experimente habe ich dann den Beruf des Chemikers in Erwägung gezogen. Ich hätte mir aber auch vorstellen können Pilot zu werden. Dann gingen meine Wünsche in Richtung Sportwissenschaft, Sportmedizin, wobei ich aber festgestellt habe, dass ich nicht nur gesunde Menschen betreuen möchte.“ Pegger praktiziert seit Jahren in einer Privatpraxis in Innsbruck. Dieser Tätigkeit wird er auch weiterhin nachgehen und sieht darin einen Gewinn für all seine Patienten: Sowohl für die Kassen- als auch für die Privatpatienten. „Ein großer Erfahrungsschatz und mehr Wissen bringt einen selbst und die Patienten weiter“, ist Pegger überzeugt. „Ich bin ein sehr genauer, idealistischer Mensch, und daher ist es mir wichtig, dass die Qualität passt, dass sich die Patienten wohlfühlen und wir allen die bestmögliche Versorgung und Behandlung zuteilwerden lassen können. Aus menschlicher Sicht kann es natürlich sein, dass ich dem ein oder anderen nicht sympathisch bin, aber ich wage zu behaupten, dass ich kein Ungustl bin. Ich weiß, dass ich ein großes Erbe antrete, dennoch sehe ich das stressbefreit und lasse es einfach auf mich zukommen. Mit der Zeit wird sich alles finden. Aber frag mich das in einem Jahr noch einmal“, lässt Pegger lachend verlauten.

Familienmensch und Work-Life-Balance. „Gemeinsam mit meiner Frau habe ich zwei Kinder, und aufgrund unseres Nachwuchses haben wir uns damals für Jobsharing entschieden. Meine Frau Andrea hat die Kassenstelle in Axams inne. Sie ist Hauptvertragspartner, aber hat mir damals 50 Prozent der Stelle abgetreten, damit wir uns gleichermaßen um unsere Kinder kümmern konnten. Die Kassenarztstelle in Birgitz ist wie ein Lottogewinn. Eine absolute Win-win-Situation. Als Familie kann uns nichts Besseres passieren. Wir sind hier im Mittelgebirge und in unserem Leben angekommen – beruflich und privat“, lässt der Familienmensch Pegger wissen. „Seit 3,5 Jahren wohnen wir jetzt im Mittelgebirge und fühlen uns sehr wohl. Dann und wann sieht man mich in den Bergen bzw. auf der Alm oder auch auf Dorffesten, aber ich bin sicher eine etwas privatere Person als Dr. Waldner. Mir ist unter anderem eine gute Work-Life-Balance wichtig, und in dieser Hinsicht haben mich die Leute positiv überrascht. Es hat wirklich noch nie jemand an unserer privaten Haustüre geklingelt. Birgitz ist ein sehr aktives Dorf, und das gefällt mir. Es freut mich beispielsweise total, dass die Schützen ihm Rahmen des Patroziniums extra bei der Praxis vorbeischauen und sie vom Pfarrer gesegnet wird“, zeigt sich Pegger am „Tag der offenen Tür“ voller Vorfreude auf die Patroziniumsfeierlichkeiten.

 
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Laborraum: Die Ausstattung des Med-Containers steht einer „normalen“ Praxis in nichts nach.
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Die Praxis wurde in sechs modernen Med-Containern untergebracht.
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Der Therapieraum verfügt über zwei ebenso bequeme wie funktionale verstellbare Stühle.

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