Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Kassierin vermieste Zirlerin die Badefreuden

Mutter wollte mit ihren beiden Kindern unbeschwerten Badetag genießen, der endete allerdings um Punkt 17.14 Uhr

Die Zirlerin Simone S. wollte am vorletzten Mittwoch mit ihren beiden Kindern (13 und acht Jahre) einen unbeschwerten Badetag im örtlichen Schwimmbad genießen. Aus dem Badespaß wurde allerdings ein Ärgernis, das die Familie wohl nicht mehr so schnell vergessen wird. Den Grund dafür lieferte eine Kassierin, die die Covid-Verordnung richtigerweise zwar ernst, aber irgendwie doch viel zu ernst genommen hat. Simone S. zeigte nämlich an der Kasse ein negatives Covid-Testergebnis vor, das um 17.14 Uhr seine Gültigkeit verlor. Die Kassierin zückte Zettel und Kugelschreiber, machte sich Notizen, und kündigte gegenüber der Zirlerin an, dass sie früh genug per Lautsprecher dazu aufgefordert werde, das Schwimmbad zu verlassen...
28. Juni 2021 | von Gebi G. Schnöll
Kassierin vermieste Zirlerin die Badefreuden<br />
So sollte ungetrübter Badespaß sein. Für eine Zirlerin wurde der Schwimmbadbesuch allerdings zum Ärgernis. Symbolfoto: zeitungsfoto.at
Von Gebi G. Schnöll

„Was gibt es Schöneres, als bei dieser Hitze gemeinsam mit den Kindern in das kühle Nass zu springen“, dachte sich vorletzten Mittwoch Simone S., packte die Badesachen ein und los ging es in Richtung Zirler Schwimmbad. Die beiden Kinder hatten ihre „Ninja-Pässe“ bei sich, sie selbst zeigte der Schwimmbadkassierin ein negatives Ergebnis von einem Covid-Gurgeltest vor, den sie am Vortag in einer Apotheke gemacht hatte. „Als die Kassierin, die an Freundlichkeit kaum zu überbieten war, sah, dass das negative Testergebnis um 17.14 seine Gültigkeit verliert, notierte sie sich meinen Namen und die Uhrzeit, mit der Bemerkung, dass sie mich per Lautsprecher ausrufen werde, damit ich vor 17.14 Uhr das Schwimmbad verlasse“, schildert Simone S. gegenüber der RUNDSCHAU. Um ca. 16.30 ist dann tatsächlich der Lautsprecher ertönt. „Frau S. soll bitte zum Eingang kommen“, hieß es. Die Zirlerin folgte dem Aufruf allerdings nicht, sie tat als hätte sie die lautstarke Aufforderung nicht gehört. „Über die Sinnhaftigkeit – oder den Unsinn – der Verordnung möchte ich gar nicht diskutieren. Aber übertreiben kann man schon. Und Zirl schafft es immer wieder, beim Thema Corona zu übertreiben“, machte sich Simone S. nach dem „verpatzten“ Badetag auf Facebook Luft. 

Covid-Kontrollen mit Augenmaß. Vizebürgermeisterin Iris Zangerl-Walser (Zukunft Zirl - ÖVP) verurteilt die Vorgangsweise der Kassierin. „So etwas darf einfach nicht sein. Ein negatives  Test-Ergebnis ist so etwas wie die Eintrittskarte zum Schwimmbad. Man kann von niemanden verlangen, dass er auf die Minute genau das Gelände verlässt. Mir ist schon öfters zu Ohren gekommen, dass die Kassenangestellte nicht immer ganz freundlich ist!“ Bürgermeister Thomas Öfner (SPÖ) hat Verständnis dafür, dass die Menschen nach dem langen Lockdown Erholung suchen. „Die vergangenen Monate haben uns alle belastet. Die Gemeinde Zirl ist aber dennoch verpflichtet, beim Schwimmbadbesuch Covid-Kontrollen durchzuführen. Das soll aber mit Augenmaß  geschehen. Es gab vor dem Vorfall bereits eine Besprechung mit dem Schwimmbadpersonal, bei der von mir auf Kontrollen mit Augenmaß hingewiesen wurde. Warum die Kassierin trotzdem so streng reagiert hat, kann ich nicht sagen. Den Aufruf über die  Lautsprecheranlage finde ich überhaupt nicht richtig. Es ist halt alles ein wenig unglücklich gelaufen“, so Öfner. Simone S. will weiterhin mit ihren beiden Kindern  Badefreuden im Zirler Schwimmbad genießen. –  Mögen diese in Zukunft ungetrübt verlaufen. 

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