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Mit Optimismus Richtung Sommer

TVB Seefeld-GF Elias Walser hofft, dass der „Corona-Spuk“ schon bald ein Ende hat

Rund eine Million Nächtigungen gibt es normalerweise in einer Wintersaison am Seefelder Plateau (inkl. der Telfer Fraktion Mösern), davon können die Touristiker und Gastronomen nach der „Lockdown-Saison 2020/21“ nur träumen. Rund drei Millionen Euro kostet der Saisonausfall alleine den „TVB Olympiaregion Seefeld“, der wirtschaftliche Schaden in der Hotellerie, bei den Zulieferbetrieben, Dienstleistern und im Handel geht in die Zig-Millionen. „Ärmel hochkrempeln“, lautet nun die Devise mit Blick auf die (hoffentlich) kommende Sommersaison.
12. April 2021 | von Gebi G. Schnöll
Mit Optimismus Richtung Sommer<br />
TVB-GF Elias Walser blickt positiv in die touristische Zukunft. RS-Foto: Archiv/Schnöll
Von Gebi G. Schnöll

Seit dem 11. November vergangenen Jahres steht das Tourismusrad still, wann es sich wieder zu drehen beginnt, steht noch in den Sternen. Alles hängt davon ab, ob die Corona-Fallzahlen in den nächsten Wochen sinken. Bundeskanzler Kurz hat für den Mai zwar Lockerungen, darunter auch in der Gastronomie, in Aussicht gestellt, darauf verlassen kann man sich aber nicht. Dabei ist es gerade die Planungssicherheit, die Touristiker, Gastronomen und andere Betriebe, die vom Tourismus abhängig sind, jetzt dringend bräuchten. „Es braucht Perspektiven, so kann es nicht mehr weitergehen“, sagt Elias Walser, Geschäftsführer des „TVB Olympiaregion Seefeld“. Im Aufsichtsrat des Tourismusverbandes hat man bereits im Jänner eine Hochrechnung erstellt, was der seit dem 11. November geltende Lockdown den TVB bis Ende April diesen Jahres kosten wird. Der Ausfall der Saisongäste bringt bei den Ortstaxen einen Einnahmenverlust von rund 2,5 Millionen Euro, bei den Pflichtbeiträgen zeichnet sich ein Minus von rund 100.000 Euro ab.

Doppelt betroffen. Noch weit höher ist der gesamtwirtschaftliche Schaden, den die Covid-Lockdowns und Grenzschließungen der Region bisher bescherten. „Als Grenzregion sind die Gastronomie-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe gleich doppelt betroffen. Es gab den ganzen Winter keine Urlauber und wegen der Grenzschließung zu Bayern auch kaum Tagesgäste, die für das Tourismusgeschäft wichtig sind. Unter dem Saisonausfall leiden natürlich auch die Fiaker, Taxis und etliche Zulieferbetriebe, die Lage ist dramatisch, man kann nur hoffen, dass bald Licht am Ende des Tunnels erkennbar ist“, sagt Walser. Zusatz: „Trotz dem Ausfall der ausländischen Urlaubsgäste war bei uns zeitweise viel los. Loipen, Wanderwege und Skipisten waren von einheimischen Gästen bestens besucht und es waren auch viele Tourengeher unterwegs. Man sieht, dass unser Winterangebot in der Region angenommen wird!“

TVB auf Sparflamme. Wegen der finanziellen Einbußen rattert der TVB-Zug derzeit auf den Schmalspurgeleisen dahin. „Wir haben das Budget drastisch kürzen müssen. Das Land Tirol lässt uns in der Situation aber nicht alleine. Die beigestellten Fördermittel zeigen, welch hohen Stellenwert der Tourismus in der Landespolitik einnimmt!“ Die Frage ist nun, wie es in den nächsten Wochen und Monaten weitergehen soll. Elias Walser wagt eine Prognose: „Hinsichtlich Sommersaison herrscht bei uns so etwas wie heiterer Optimismus. Wir sind überzeugt, dass man in Europa wieder reisen darf und wir bald wieder ein gutes Tourismusgeschäft verzeichnen können. Positiv stimmt uns auch, dass die Buchungsanfragen wieder mehr werden. Die Sehnsucht nach den Bergen ist bei den Menschen im In- und Ausland merkbar. Natürlich hängt es von der Innen- und der EU-Politik ab, welche weiteren Schritte zur Eindämmung der Pandemie gesetzt werden.   Wichtig wäre vor allem, dass die Planbarkeit gegeben ist!“ Der TVB-Geschäftsführer glaubt, dass bei der Bettenbelegung vorerst die Familien-Hotellerie im Vorteil sein wird. „Wie sich die Covid-Situation international entwickelt, ist derzeit überhaupt noch nicht absehbar. man kann nur hoffen, dass weltweit zügig geimpft werden kann!“ Der Start in die Sommersaison sollte am Plateau zu Christi Himmelfahrt sein, nun scheint eher Pfingsten in Frage zu kommen. „Der Drang, wieder für Einheimische und Gäste da sein zu können, ist überall spürbar. Es freut mich riesig, dass unsere Unternehmer trotz der katastrophalen finanziellen Situation durchkämpfen und in die Zukunft investieren. Das stimmt mich positiv und ich bin zuversichtlich, dass es am Seefelder Plateau schon bald wieder einen großartigen Tourismus geben wird. Einen Dank an alle, die für die Rückkehr des Tourismus die Ärmel hochkrempeln!“
 

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