Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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MS-Kematen sagt Neophyten den Kampf an

Sowohl Schüler als auch Lehrer begaben sich drei Tage lang auf die schweißtreibende Jagd nach invasiven Pflanzenarten

Schön anzusehen, doch mitunter äußerst schädlich sind Neophyten – gebietsfremde Pflanzenarten. Diese Pflanzen breiten sich rasch aus, vermehren sich schnell und können sich sowohl auf den heimischen Tier- und Pflanzenbestand, die Land- und Forstwirtschaft als auch auf die Gesundheit des Menschen negativ auswirken. Die MS-Kematen schloss sich der Neophytenaktion der Gemeinde an, und so rückten die Schüler der dritten Klassen aus, um der Plage der invasiven Pflanzen bestmöglich entgegenzuwirken. Mit vereinten Kräften gelang es den Jugendlichen, große Flächen von den gebietsfremden Pflanzen zu befreien.
28. Juni 2021 | von Beatrice Hackl
MS-Kematen sagt Neophyten den Kampf an<br />
Die Drittklässler der MS-Kematen begaben sich trotz brütender Hitze auf die Suche nach bedenklichen Neophyten in ihrer Heimatgemeinde.Fotos: MS-Kematen
Von Beatrice Hackl

Als Neophyten werden wildwachsende, fremdländische Pflanzen bezeichnet, die nach dem Jahr 1492 (Entdeckung Amerikas) unter Zutun des Menschen in ein Gebiet eingewandert sind, in dem sie vorher nicht heimisch waren. Als invasiv werden jene „Neuankömmlinge“ bezeichnet, die heimische Pflanzenarten in ihrem Vorkommen verdrängen. „Insbesondere das drüsige Springkraut verdrängt heimische Pflanzen und muss jährlich an der unkontrollierten Ausbreitung gehindert werden. Nur wenn über mehrere Jahre konsequent dagegen vorgegangen wird, besteht die Chance einer Eindämmung“, verdeutlich Sylvia Haaland, die scheidende Ökologie-Koordinatorin der MS-Kematen. Unterstützt wurde die Schule bei ihrem Vorhaben von Theresa Spörr, ihres Zeichens Obfrau des Obst- und Gartenbauvereins der Gemeinde. Sie legte die Route für die Neophytenaktion fest und begleitete die Jugendlichen auch an einem Tag ihres Einsatzes. Trotz heißer Sommertemperaturen schritten die Schüler drei Tage lang unermüdlich zur Tat und konnten somit große Flächen von Neophyten befreien. Die Gemeinde Kematen bedankte sich bei den Jugendlichen für ihren Einsatz mit einer Jause, die von der Bäckerei Ruetz zur Stärkung vorbereitet wurde. Auf dem Rückweg zur Schule begegneten die Schüler zufällig dem Vizebürgermeister Klaus Gritsch, der die Gelegenheit nutze, um die Jugendlichen für ihr Engagement zu loben und sich persönlich bei ihnen zu bedanken.

Engagement auf Seiten der Schüler und Lehrer. „Derartige Ökologie-Aktionen sind nur umsetzbar, wenn sie von Lehrpersonen mitgetragen werden. Erfreulicherweise unterrichten an unserer Schule viele engagierte Lehrer die nicht zögern ihre Freistunden für die Realisierung der Projekte zur Verfügung zu stellen und die Jugendlichen gegebenenfalls auch nach Dienstschluss zu begleiten“, berichtet Ulrike Walmann von der MS-Kematen. Die Koordinatorin der Neophytenaktion Sylvia Haaland fungierte etliche Jahre als Ökologie-Koordinatorin für die MS-Kematen und setzte in dieser Zeit unzählige Projekte um. Sie wird zwar weiterhin unterrichten und sich an den Projekten beteiligen, legt jedoch ihre Funktion als Koordinatorin nieder und übergibt an ihren Nachfolger Moritz Falch. „Ich wünsche ihm das Allerbeste und weiß, dass Kematen durch ihn einen weiteren Schub in die richtige Richtung erfahren wird“, ist Haaland überzeugt. Zum „Abschluss“ macht sie der Schule und den Schülern noch ein besonderes Geschenk. Im nördlichen Pausenhof unter dem Ahornbaum wurde eine Sitzbank rund um den Baum angebracht, die durch Bierbänke ergänzt wird und für den Unterricht im Freien genutzt werden kann.
MS-Kematen sagt Neophyten den Kampf an<br />
Das Übel bei der Wurzel gepackt: Schüler der MS-Kematen schritten gegen schädliche Pflanzen zur Tat. Durch die Entfernung der invasiven Neophyten geben die Jugendlichen den heimischen Pflanzen wieder mehr Entfaltungsfreiraum.
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Die Sammelaktion war ein voller Erfolg, und die Jugendlichen haben heimischen Pflanzen durch ihren Einsatz wieder mehr Platz gegeben.
MS-Kematen sagt Neophyten den Kampf an<br />
Unter anderem gelten Beifuß-Ambrosie, Riesen-Bärenklau, Südafrikanisches Greiskraut, Kanadische Goldrute, Drüsiges Springkraut, Sommerflieder oder Robinie in Tirol als problematisch eingestufte Neophyten.

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