Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
Artikel teilen
Artikel teilen >

Neuer Weg zum „Matterhorn Tirols“

Sicher bergauf: Der Sommerweg auf den Lüsener Fernerkogel im Sellraintal wird derzeit neu angelegt

Der Lüsener Fernerkogel im Sellraintal, von vielen Bergfexen auch das „Matterhorn Tirols“ genannt, ist mit seinem 3298 Meter hohen Gipfel ein imposanter Berg. Im Winter von konditionsstarken Skitourengehern viel bezwungen, ist der Weg im Sommer nicht zuletzt durch den Gletscherrückgang nahezu unbegehbar geworden. Jetzt wird der Sommerweg auf den Lüsener Fernerkogel neu angelegt. Innsbruck Tourismus investiert mit Unterstützung des Landes Tirol 100.000 Euro in den Neu- und Ausbau auf drei Kilometern Weglänge. Die Arbeiten werden demnächst wiederaufgenommen. Im Herbst 2020 soll der neue Bergweg fertig sein und Einheimische und Gäste erfreuen.
16. Juni 2020 | von Gebi G. Schnöll
Neuer Weg zum „Matterhorn Tirols“
Imposant und majestätisch präsentiert sich der Lüsener Fernerkogel. Für einen sicheren Aufstieg wird der Weg neu angelegt. Foto: Land Tirol/Zimmermann
Von Gebi G. Schnöll

„Wir haben in Tirol ein einzigartiges Angebot an Wander- und Bergwegen, Mountainbike-Strecken, Singletrails oder Klettermöglichkeiten. Welchen Schatz wir mit unserer Bergwelt direkt vor der Haustür haben, wird vielen von uns gerade jetzt wieder bewusst“, verweist Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler auf das vielfältige und attraktive Angebot in der Bergwelt Tirols. Viele dieser Angebote werden mit fachlicher Begleitung und finanzieller Unterstützung des Landes über den Landschaftsdienst der Landesforstdirektion realisiert und finanziert. „Das bereits im Vorjahr gestartete Projekt auf den Lüsener Fernerkogel ist eine fantastische Ergänzung für das Wegenetzwerk der Bergsteigerdörfer im Sellraintal und der gesamten Region Innsbruck. Gäste wie Einheimische, die das Sellraintal als Naherholungsgebiet schätzen, werden profitieren. Mit diesem Weg eröffnen wir einen sicher begehbaren Erlebnisweg in einer spektakulären Bergwelt“, ist Karin Seiler, Geschäftsführerin von Innsbruck Tourismus, überzeugt.

Neuer Aufstieg. Der alte Aufstieg auf den Lüsener Fernerkogel ist seit Jahren nicht mehr begehbar. Die Bergrettung Gries im Sellrain hat deshalb eine neue Trasse über das Horntal ausgearbeitet. Auf 2060 Metern wird der Horntalbach mit einer Stahlseilportalbrücke überquert. Mit der neuen Trasse will man dem Steinschlag, aber auch dem Wasser bestmöglich Herr werden und die Verbindung zwischen dem Westfalenhaus und der Franz-Senn-Hütte wiederherstellen. Die Steigarbeiten werden von der „Naturwerkstatt Tirol“, einem von AMS und Land Tirol geförderten Arbeitsmarkt-Projekt, ausgeführt. Die örtliche Bergrettung sichert mehrere Stellen mit Stahlseilen. Die Hängebrücke über das Horntal wird von der Firma HZI aus Imst errichtet. Grundeigentümer ist das Stift Wilten und auch Abt Raimund Schreier freut sich über das gemeinsame Vorhaben: „Nach der Krise werden wir das Wandern in der Natur noch mehr schätzen. Davon bin ich überzeugt. Deshalb bin ich froh, dass unser verfallener Bergweg wiederhergestellt wird.“ Und wenn alles wie geplant abläuft, steht bei Bergbegeisterten im Herbst wohl eine Tour auf einem „gesegneten“ neuen Weg auf dem Programm. Bis dahin gibt es für die Projektpartner noch aber noch viel Arbeit. Ideengeber für das Projekt war der Altbürgermeister von St. Sigmund, Karl Kapferer. Weitere Infos auf: www.bergwelt-miteinander.at beziehungsweise www.radrouting.tirol
Neuer Weg zum „Matterhorn Tirols“
Letztes Jahr wurde mit den Arbeiten für den neuen Sommerweg begonnen. Im Herbst soll der neue Weg samt Hängebrücke fertig sein. Foto: Naturwerkstatt

Feedback geben

Feedback abschicken >
Nach oben