Von Bernhard Rangger
Laut der KEW sei ein Kraftwerksbau in Mittenwald nicht gewinnbringend zu betreiben, errechnete man noch 2019. Auf Initiative der Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen wurden die Planungen aber im Jahr 2020 fortgesetzt und im Jahr 2021 ein Wasserrechtsantrag gestellt. Mit der Zielsetzung, den Höhenunterschied zwischen dem Leutaschtal und dem Isartal von knapp 100 Höhenmetern zur regenerativen Energieerzeugung zu nutzen, wurde jetzt die „Wasserkraft Leutasch-Mittenwald GmbH“ gegründet. Nach Einschätzung der Projektpartner könnten, bei ökologisch vertretbaren Eingriffen in die Natur, durchschnittlich 11 Millionen kWh Strom im Jahr erzeugt werden. Weiters würde in der Region eines der ersten grenzüberschreitenden Wasserkraftwerke entstehen, das zeitgleich die Gemeinde Leutasch und den Markt Mittenwald mit ökologischem Strom versorgen kann. Somit wird lokal ein relevanter Beitrag zur Energiewende und einer stabilen Stromversorgung vor Ort geleistet.
„Sicherheitsurkunde“. Der Leutascher Gemeinderat beschloss am 20. Dezember 2021, sich an der neuen Gesellschaft mit fünf Prozent zu beteiligen. Die weiteren Gesellschafter sind Mittenwald sowie die regionalen Stromhersteller KEW, die Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen, das Kraftwerk Farchant sowie zwei weitere Gesellschafter mit ausgewiesener Wasserkraftexpertise. Die Leutascher beschlossen ebenso wie Mittenwald die offizielle Gründungsurkunde zu unterzeichnen, allerdings mit einem Zusatz: Bis zur Ausfertigung eines positiven Wasserrechtsbescheides dürfen sie mit keinen Kosten belastet werden. Sollte also keine wasserrechtliche Bewilligung erreicht werden können, haben beide Kommunen nichts zu berappen. Während der Projektentwicklung zahlen die übrigen Gesellschafter.