Von Gebi G. Schnöll
Besorgt über das frühe Einsetzen der Waldbrandgefahr in den tieferen Lagen zeigt sich auch Christian Schwaninger von der Abteilung Waldschutz des Landes. „Waldbrände können sich bei diesen Bedingungen sehr rasch ausbreiten. Die Auswirkungen auf den betroffenen Wald sind dann fatal. Die zerstörte Waldvegetation und der unmittelbare wirtschaftliche Schaden für die Waldeigentümer sind das Eine, wesentlich gravierender kann sich der Verlust des Bodens auswirken. Nach Waldbränden ist der Waldboden auf steileren Hängen extrem von Erosion bedroht – das kann bis zum völligen Verlust des Waldbodens führen. Dann ist der Schutzwald verloren“, so Schwaninger.
Kein offenes Feuer in Wald und Flur! Landesfeuerwehrkommandant Peter Hölzl ruft die Bevölkerung und Gäste daher auf, im Wald und in Flurbereichen nicht mit offenem Feuer zu hantieren, das Rauchen und auch Zweckfeuer derzeit zu unterlassen. Das lang anhaltende Schönwetter und die voranschreitende Schnee-schmelze lassen die Vegetation derzeit immer mehr ausdörren und haben in den vergangenen Tagen schon zu mehreren Waldbränden in Tirol geführt „Am Ende des Winters sind wir in Tirol seit den letzten Jahren immer öfter mit Trockenheit konfrontiert, die den Klimawandel bei uns aufzeigt. Deshalb appelliere ich an die Bevölkerung und die Gäste, nicht mit offenem Feuer auf Wiesen und in Wäldern zu hantieren. Verdorrtes Gras und Äste sowie Unterholz entzünden sich sehr rasch. Der für diese Tage prognostizierte Föhn beschleunigt Feuer noch mehr“, warnt der Landesfeuerwehrkommandant. Auch für die kommenden Tage ist Schönwetter und Trockenheit vorausgesagt worden.
Großeinsatz in Telfs. Wie schnell es zu einem Waldbrand kommen kann, hat sich am Montag letzter Woche in Telfs oberhalb der „Wallfahrtskirche St. Moritzen“ gezeigt. Dort ist gegen 20.30 Uhr ein Feuer ausgebrochen, das sich auf einer Fläche von rund 200 Quadratmetern ausbreitete. Die Freiwilligen Feuerwehren von Telfs (EL Matthias Hagele), Pfaffenhofen und Oberhofen, die mit insgesamt 60 Feuerwehrleuten und acht Fahr-zeugen im Einsatz gestanden sind, konnten den Waldbrand erfolgreich bekämpfen. Einsatzkräfte der FF Telfs begaben sich am nächsten Tag nochmals zum Brandort, um den Boden auf Glutnester zu kontrollieren.
Mehr als eineinhalb Stunden dauerte der Löschwasserangriff.
Wie trocken Waldböden derzeit sind, lässt diese Aufnahme erahnen.