Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Verkehrslärm ist die reine Hölle!“

Bewohner der Zirler Weiler „Eigenhofen“ und „Dirschenbach“ wollen zurück auf die Erde

Die Bewohner der Zirler Weiler „Eigenhofen“ und „Dirschenbach“ leiden seit Jahren unter dem Verkehrslärm von der B 171 und der A 12, aber auch die vom A 12-Rastplatz Zirl-Inzing abfahrenden Fernlaster sind eine schier unerträgliche Lärmquelle. Die Gemeinde Zirl will nun beim Land Tirol und bei der ASFINAG effiziente Lärmschutzmaßnahmen erreichen. Lärmschutzwände und Temporeduzierungen könnten helfen, den Lärmpegel deutlich zu senken.
25. Juli 2022 | von Gebi G. Schnöll
„Verkehrslärm ist die reine Hölle!“
Tempo 50, Tempo 60, dann wieder Tempo 50. Die Dorfgemeinschaft „Eigenhofen/Dirschenbach“ fordert im Sinne der Sicherheit eine durchgehende 50-km/h-Beschränkung vom Ortseingang „Eigenhofen“ bis Ende „Dirschenbach“. Foto: Rangger
Von Gebi G. Schnöll

Auf der B 171 sorgt der Durchzugsverkehr in den beiden Weilern „Eigenhofen“ und „Dirschenbach“ für erhöhte Dezibelwerte und auch von der nahen Inntalautobahn dringt der Verkehrslärm bei Tag und Nacht zu den Häusern vor. Eine enorme Lärmquelle sind aber auch die Schwerlaster, die am frühen Morgen auf dem A 12-Rastplatz Zirl-Inzing gestartet werden und danach auf die A 12 auffahren. In der Nacht ist es der Lärm von den durchlaufenden Kühlaggregaten der auf dem Parkplatz abgestellten Kühltransporter, der den Weilerbewohnern den Schlaf raubt. Diese ständigen Lärmbelästigungen will die „Dorfgemeinschaft Eigenhofen/Dirschenbach“ nicht mehr länger hinnehmen. „Wir kämpfen seit Jahren gegen den Lärm an, es muss endlich etwas geschehen“, fordert Bernhard Rangger, ein Vertreter der Dorfgemeinschaft. Der Dezibelpegel liege bei Tag im Schnitt bei 53 Dezibel, in der Nacht bei 45. „Es gibt in Eigenhofen Häuser, in denen die Durchschnittsbelastung bei 59 und noch mehr Dezibel liegt. In Dirschenbach, das direkt an die Landesstraße und die Autobahn grenzt, sind die Dezibelwerte noch höher. Für die Bewohner ein Horror“, schildert Rangger.

Lärmschutz und Tempolimit. Der Zirler Gemeinderat hat bei der jüngsten Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag den Beschluss gefasst, die „Dorfgemeinschaft Eigenhofen/Dirschenbach“ bei ihren Anliegen zur Reduktion des Verkehrslärms zu unterstützen. Die Tiroler Landesregierung wird aufgefordert, geeignete Maßnahme zur Verringerung der Lärmbelastung gemäß der aktuellen EU-Richtlinie in einem Landesgesetz zu verankern und konkret in diesem Bereich umzusetzen. (Tageslärmpegel niedriger als 53 dB, Nachtlärmpegel niedriger als 45 dB). Ebenso wird das Anliegen auf Einführung einer 100 km/h-Beschränkung bzw. einer Erweiterung des IG-L-100ers bis zum Rastplatz Zirl-Inzing unterstützt. Auch Lärmschutzmaßnahmen seien dort umzusetzen. So solle zum Beispiel nördlich des Lkw-Rastplatzes eine Betonwand errichtet werden. Berhard Rangger fordert im Namen der Dorfgemeinschaft ab der Ortstafel „Eigenhofen“ durchgehend ein Tempo 50-Limit bis „Dirschenbach“. Bürgermeister Thomas Öfner (SPÖ) betont, dass die Gemeinde keine Entscheidungen zur Reduktion des Verkehrslärms treffen kann, aber beim Land Tirol und bei der ASFINAG intervenieren wird. Vizebürgermeisterin Iris Zangerl-Walser befasst sich bereits seit längerer Zeit mit Lärmschutzmaßnahmen im Bereich „Eigenhofen/Dirschenbach“. Diesbezüglich wurden vergangenes Jahr von ihrer Liste „Zukunft Zirl-ÖVP“ zwei Anträge eingebracht. Bürgermeister Thomas Öfner habe bisher aber zu wenig unternommen.
 
„Verkehrslärm ist die reine Hölle!“
Bürgermeister Thomas Öfner (l.) mit Anrainervertreter Bernhard Rangger, der sich im Namen der Dorfgemeinschaft für die Unterstützung bedankt. RS-Foto: Schnöll

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