Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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VS Oberperfuss-Berg wird saniert

Die Volksschule des Weilers wird zukunftsfit gemacht und gleichzeitig um elementarpädagogische Angebote erweitert

Die Gemeinde Oberperfuss verfügt über rund 30 Weiler und einer davon ist Oberperfuss-Berg. Dieser Weiler erfährt nun eine Aufwertung: Oberperfuss-Berg verfügt über eine kleine Volksschule mit Doppelklassen. Anstatt die Kleinschulen zu schließen, hat sich die Gemeinde dazu entschieden sie zu sanieren. Den Kindern und Eltern bleibt die Schule aber nicht nur erhalten, sondern sie wird zusätzlich zur Modernisierung auch um elementarpädagogische Angebote erweitert.
7. Feber 2022 | von Beatrice Hackl
VS Oberperfuss-Berg wird saniert
Die Volksschule Oberperfuss-Berg wird saniert und um elementarpädagogische Angebote erweitert.Fotos: Gemeinde Oberperfuss
Von Beatrice Hackl

Bei der Volksschule in Oberperfuss-Berg handelt es sich um eine Kleinschule mit Doppelklassen. Folglich werden die erste und die zweite Klasse sowie die dritte und die vierte Klasse in einem Klassenraum bzw. gemeinsam unterrichtet. „Eine Zeitlang tendierte man vielerorts dazu, kleine Schulen dieser Art zu schließen. Wir sind anderer Meinung und wollen unsere kleine Volksschule für die Kinder erhalten“, betont Bürgermeisterin Johanna Obojes-Rubatscher. Der entsprechende Grundsatzbeschluss konnte bereits im November gefasst werden und mittlerweile liegen erste Pläne und eine voraussichtliche Kosteneinschätzung vor. Nun ginge es laut der Dorfchefin mitunter darum, sich um unterschiedliche Förderungen zur Realisierung des Projekts zu bemühen. Das Gebäude wird saniert, modernisiert und barrierefrei erschlossen – vom Keller bis ins Obergeschoss. „Den Dachboden wollen wir ausbauen und teilweise wird auch aufgestockt. Im Parterre entstehen entsprechende Räumlichkeiten für eine Kindergarten- und einer Kinderkrippengruppe“, lässt Obojes-Rubatscher wissen und führt weiter aus: „Dieses Angebot gab es bislang noch nicht. Aktuell müssen die Kleinen immer mit dem gemeindeeigenen Schulbus ins Dorf fahren. Das ist nicht ideal. Ich war schon immer dafür, dass die Kinder nur kurze Wege zurücklegen müssen – was wir durch die neuen Gruppen für die Kleinsten ermöglichen können. Und sicher treffen sie durch die aktuellen Gegebenheiten mit mehr Kindern zusammen, aber spätestens im Volksschulalter würden sich ihre Wege wieder trennen. Dadurch, dass die Eltern zeitlich nicht mehr auf den Bus angewiesen sind, lässt sich ihr Tag vermutlich auch flexibler gestalten.“

Komplettlösung behält Grundstruktur. Das Gebäude bleibt in seiner Grundstruktur erhalten – unter anderem der vertraute Anblick des straßenseitigen Gebälks. In Bezug auf die Grundfläche konnte durch einen Zukauf eine kleine Erweiterung ermöglicht werden. Der Garten bzw. der Pausenhof verfügt nun über zusätzliche 200 qm. „Für das Projekt haben wir einen kleinen Wettbewerb ausgeschrieben. Eingereicht wurden durch die Bank wirklich tolle Entwürfe. Im Gemeinderat haben wir uns dann gemeinschaftlich für Armin Neurauter als Planer entschieden. Entwickelt wurde eine Komplettlösung, in die auch der Direktor eingebunden wurde, denn er weiß natürlich am besten, was gebraucht wird“, verdeutlicht die Dorfchefin.

Auf Schiene. Mit der Kanalsanierung hätte die Bürgermeisterin gerne bereits im Herbst begonnen, aber aus Kostengründen wurde eine zweite Ausschreibung gemacht. Nun soll das Projekt im März bzw. April, im „Riedl“ Richtung „Brandstatt“ gestartet werden. „Die Umsetzung wird verkehrsbedingt zur Herausforderung. Wir beschränken uns deshalb auf kurze Abschnitte, um die Umfahrung zu erleichtern. Mit den Grabungsarbeiten schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe, denn wir werden im Zuge der Arbeiten auch Leerrohre für ein Glasfasernetz verlegen. Wir stehen hierbei noch am Anfang, aber ich bin davon überzeugt, denn die Nachfrage wird künftig steigen. Oberperfuss wird über das Sellrain an das Inntal angebunden. Auch die Straßenbeleuchtung wird im Zuge der Arbeiten sukzessive adaptiert.“

Geförderter Wohnraum. Die Gemeinde konnte zudem drei Grundstücke ankaufen, um geförderten Wohnraum zu schaffen. „Wir arbeiten hier wieder mit der ‚Neuen Heimat‘ zusammen. Entstehen werden sechs Reihenhäuser, ein normales Mehrparteienhaus sowie ein Terrassenwohnbau. Damit können wir 32 Wohnungswerber bedienen“, berichtet Obojes-Rubatscher erfreut. „Der Starschuss für die Bauarbeiten soll voraussichtlich im Herbst fallen. Die ‚Neue Heimat‘ rechnet mit einer Bauzeit von 1,5 Jahren. Insofern alles nach Plan läuft, können die Objekte im Frühjahr 2024 bezogen werden.“ Die Vergaberechte liegen bei der Gemeinde und müssen noch im Detail ausgearbeitet werden, wobei die Bürgermeisterin betont, wie wichtig es sei, bei derartigen Entscheidungen alle Fraktionen ins Boot zu holen und geschlossen zu agieren.
 
VS Oberperfuss-Berg wird saniert
Bereits seit zwei Perioden fungiert Johanna Obojes-Rubatscher als Bürgermeisterin und wird sich auch in diesem Jahr wieder der Wahl stellen.

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