Von Gebi G. Schnöll
Bei sieben Fahrzeugen hat der bislang noch unbekannte Täter in der Nacht auf Dienstag vergangener Woche vermutlich mit Steinen Windschutz- und Seitenscheiben eingeschlagen. Die beschädigten Omnibusse, Lastwagen und Pkw waren auf Parkflächen im Osten und Westen sowie im Ortszentrum von Telfs abgestellt. Vergangenen Donnerstagabend setzte der Fiesling zu einem weiteren „Windschutzscheiben-Amoklauf“ an. Im Ober- und Untermarkt sowie im Inntalcenter und in der Bahnhofstraße war er unterwegs und zertrümmerte Fahrzeugscheiben und eine Glastüre. Auch die Windschutzscheibe vom Pkw einer RUNDSCHAU-Redakteurin hat er in der Tiefgarage des Inntalcenters zertrümmert. Dank eines Hinweises konnte der Täter geschnappt werden. Es handelt sich um einen 28-jährigen in Telfs lebenden Mann. Bei der Einvernahme gab er einige Anschläge auf Autos zu, er habe aus Frust gehandelt, sagte er aus.
Erinnerungslücken. Anzeigen über eingeschlagene Scheiben gingen bereits Ende Feber bei der Polizei Telfs ein, einen Monat später setzte der vorerst unbekannte „Windschutzscheiben-Rambo“ die Serie fort, indem er bei insgesamt elf Postbussen und bei Linienbussen des Privatunternehmens „Ledermair“ aus Schwaz mit Steinen Windschutz- und Seitenscheiben zerstörte. Vier Busse waren östlich von Telfs in der Nähe des „Liebherr-Werkes“ abgestellt, vier weitere Busse standen westlich der Marktgemeinde neben der B 189 auf dem Betriebsgelände der Firma „Waldhart“, ein weiterer Linienbus war in Obermieming geparkt, zwei Busse standen in Nassereith. Die Ermittler der Polizei Telfs gingen von Anfang an davon aus, dass die Anschläge von ein und demselben Täter verübt wurden. Der Telfer Postenkommandant Hubert Perktold hat zwei Beamte abgestellt, die jetzt Sachbeweise sammeln. Den 28-Jährigen erwartet jetzt wohl eine satte Strafe wegen schwerer Sachbeschädigung, außerdem werden ihn auch die geschädigten Autofahrer zur Kasse bitten. Wenn ihm alle seit Feber verübten Anschläge nachgewiesen werden können, wird der Mann tief in die Tasche greifen müssen. Hochgerechnet beläuft sich die Schadenssumme auf etwa 70.000 Euro. Laut Staatsanwalt Hansjörg Mair bestünde bei einer rechtskräftigen Verurteilung unter Umständen sogar die Möglichkeit, das zur Ausübung der Straftaten benutzte Tatwerkzeug, nämlich das Fahrzeug (Auto, Motorrad etc.), mit dem zu den Tatorten gefahren wurde, zu beschlagnahmen.
Eine teure Angelegenheit: Bei insgesamt elf Postbussen und Linienbussen wurden im März Seitenscheiben und Windschutzscheiben eingeschlagen. Foto: zeitungsfoto.at