Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Zirl ist bei Kinderbetreuung Top-Gemeinde

Jedes Kind fand 2022 in einer der fünf gemeindeeigenen Betreuungseinrichtungen einen Platz mit Mittagstisch

Das AMS Tirol bringt sich derzeit aktiv in die Diskussion rund um den Bedarf und damit zusammenhängendem und dringend notwendigem Ausbau der Tiroler Kinderbildungseinrichtungen ein. Dazu wurde auch eine Studie erstellt, der nach die Forderung nach einem Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr gegeben ist. Zirls Bürgermeister Thomas Öfner stellte am vergangenen Freitag gemeinsam mit Bildungsausschuss-Obfrau Iris Pichler das Kinderbetreuungsangebot in der Marktgemeinde vor, von dem er glaubt, dass es ein Vorzeigeangebot ist.
21. Feber 2023 | von Gebi G. Schnöll
Zirl ist bei Kinderbetreuung Top-Gemeinde<br />
Bürgermeister Thomas Öfner freut sich gemeinsam mit Bildungsausschuss-Obfrau Iris Pichler über die bestens funktionierende Kinderbetreuung in der Marktgemeinde Zirl. RS-Foto: Schnöll
„Das fehlende Angebot an Kinderbetreuungsplätzen ist ein großer Treiber, dass Frauen fünfmal häufiger in Teilzeit arbeiten als Männer. Dadurch erleiden sie starke Einschnitte in ihrem Lebenseinkommen“, erklärte kürzlich Beatrix Hammer, Gleichstellungsbeauftragte für den Arbeitsmarkt beim AMS Tirol, und löste damit Diskussionen aus. „Wir sehen die Marktgemeinde Zirl in diesem Bereich als Vorreitergemeinde, bauen wir doch seit vielen Jahren konsequent das Betreuungsangebot im Elementarbildungsbereich aus, alle Eltern sollen für ihre Kinder das richtige Betreuungsangebot finden und somit sorgenfrei ihrer Arbeit nachgehen können“, erklärte Zirls Bürgermeister am vergangenen  Freitag bei einem Pressegespräch, zum dem er auch Iris Pichler, die Obfrau des Bildungsausschusses, mitgebracht hatte. Pichler bezeichnet es als erwähnenswert, was sich im vergangenen Jahr in der Marktgemeinde in den Bereichen der Kinderbetreuung und der Elementarbildung getan hat. „Mit einer der höchsten Bildungsdichten in Tirol, erfüllen bzw. übererfüllen wir die VIF-Kriterien ‚Vereinbarkeit Familie und Beruf‘,wie auch die Barcelona-Ziele schon seit langem. Zirl konnte im Herbst 2022 allen Eltern, die dafür Bedarf angemeldet hatten,  für ihre Kinder zwischen eineinhalb und zwölf Jahren einen Platz in einer der fünf gemeindeeigenen Kinderbildungseinrichtungen anbieten. Somit leistet die Marktgemeinde ihren Beitrag zu einer 100prozentigen Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, schildert Pichler.
 
NUR NEUN SCHLIESSUNGSTAGE. „Mit 50 Betreuungsstunden pro Woche in unseren Kinderkrippen, sowie 55 Betreuungsstunden pro Woche in unseren Kindergartengruppen, kann sich Zirl ebenfalls zu den Tiroler Vorzeigegemeinden zählen. Mit vollflexiblen Angeboten bis 18 Uhr im Hort, wie auch mit dem Angebot des Mittagstisches bis 14 Uhr und den schulischen Tagesbetreuungen ist auch die Betreuung der Volksschul- und Mittelschulkinder gewährleistet. Mit 50 Wochen Öffnungszeit der Betreuungseinrichtungen ab dem heurigen Herbst zählen wir zu den top 13 Prozent der Gemeinden in Tirol mit lediglich neun Schließtagen. Im Betreuungsjahr 2022/23 sind es noch 49 Wochen“, berichtet der Bürgermeister und er betont: „Unser Schülerhort öffnet seine Türen für alle Schüler auch in den Sommerferien. Unser nächstes Ziel ist es nun, dies auch in den ‚kleinen‘ Ferienzeiten wie Semesterferien und Osterferien zu tun!“

„KI1“-GEHALTSSCHEMA. Die Marktgemeinde Zirl hat allen Pädagogen den Wechsel in das Gehaltsschema „ki1“ angeboten. Diese Einstufung bietet mehr Gehalt bei fünf Wochen Urlaub. „Wir sind sehr dankbar, dass ein Großteil unserer Pädagogen dieses Angebot angenommen hat und der Marktgemeinde damit noch bessere Möglichkeiten bietet, in Ferienzeiten auf den Betreuungsbedarf der Zirler Familien reagieren zu können“, freut sich Iris Pichler über den Zuspruch für das „ki1“-Gehaltsschema.

ZUKUNFTSZIELE. Bürgermeister Thomas Öfner führt noch eine Reihe von Punkten ins Treffen, die Zirl im Bereich der Kinderbetreuung und Elementarbildung unter den Tiroler Kommunen hervorheben. „Zirl steht für soziale Gerechtigkeit und bietet in den Kindergärten auch Sprachförderassistenten an, unsere Gemeinde  steht auch für Regionalität, Qualität und Klimafreundlichkeit beim Essen in unseren Bildungseinrichtungen ein. Unser Mittagstisch wird täglich frisch mit regionalen Produkten in der Küche unseres Sozialzentrums „s' Zenzi“ zubereitet und innerhalb Zirls ausgeliefert“, betont Öfner. Seine Ziele für die Zukunft sind klar abgesteckt: „Wir haben noch nicht alle unsere Ziele erreicht, werden aber nicht müde, auch weiterhin den Ausbau und die Investitionen in unseren Kinderbildungseinrichtungen voran zu treiben. Ganz oben auf der Liste stehen der Gratiskindergarten, ein ‚Breakfast-Club‘ sowie die Verbesserung der Öffnungszeiten in den kleinen Ferien“, so der Zirler Dorfchef abschließend.

 

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