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Zukunft liegt in neuen Händen

Oberhofer Bäuerinnen krempeln die Ärmel hoch und starten mit frischem Wind im Vorstand neu durch

Während dort und da Ortsgruppen aufgelöst werden, bläst bei den Bäuerinnen in Oberhofen frischer Wind: Rund um die kürzlich gewählte Doppelspitze mit Obfrau Manuela Fritz und Stellvertreterin Heidi Puelacher krempeln die Bäuerinnen für eine neue Ära die Ärmel hoch.
5. Oktober 2020 | von Beatrice Hackl
Zukunft liegt in neuen Händen
Neue Doppelspitze bei den Oberhofer Bäuerinnen: Obfrau Manuela Fritz und Stellvertreterin Heidi Puelacher krempeln für eine neue Ära die Ärmel hoch. Foto: Schratzberger
Von Beatrice Hackl

„Es ist Zeit, Zeit für etwas Neues, Zeit für die Jungen“, mit strahlenden Augen verabschiedete sich kürzlich Elisabeth Fritz aus der Führungsebene der Oberhofer Ortsbäuerinnen. In den vergangenen 30 Jahren stand sie der Organisation – erst als Vizechefin, dann als Obfrau – vor. Unzählige Veranstaltungen wurden in dieser Zeit bestritten und nicht wenige Tränen nach schweren Schicksalsschlägen durch die Erlöse getrocknet. Stets eine zuverlässige Stellvertreterin war ihr Barbara Trenkwalder: Auch sie zieht sich aus dem Vorstand zurück.
Dass ausgerechnet Schwiegertochter Manuela Fritz mit Heidi Puelacher jetzt das Zepter übernommen hat, erfüllt die Altobfrau mit Zuversicht und Gewissheit, dass die Zukunft der Oberhofer Bäuerinnen in guten Händen liegt. „Diese Aufgabe zu übernehmen konnten wir uns anfangs nicht recht vorstellen. Aber je mehr wir darüber nachdachten, desto mehr sprudelten die Ideen aus unseren Köpfen heraus“, berichtet das Duo. Jetzt wollen Manuela Fritz und Heidi Puelacher mit dem neuen, stark verjüngten Vorstand die Ärmel hochkrempeln und loslegen.

Altbewährte Werte mit frischem Wind. Der Großteil der bereits festgelegten Programmpunkte soll erhalten und teilweise überarbeitet werden. „Nachdem im Vorstand viele Mütter vertreten sind, wollen wir verstärkt die Familien im Ort miteinbinden“, sind sich Fritz und Puelacher, die auch Neues planen, einig. So soll etwa ein Adventkranz- und ein Palmlattbinden ins Leben gerufen werden. Auch gibt es Bestrebungen, über die Landwirtschaftskammer Seminare zu organisieren, mit Themen, die auch Nicht-Bäuerinnen ansprechen sollen. Zu viel möchten die beiden jedoch noch nicht verraten. Der Fokus würde aber weiterhin auf Landwirtschaft, Tradition, Bodenständigkeit und auf christlich-kulturelle Werte gelegt. Natürlich wird das ein oder andere Vorhaben Corona-bedingt auf der Warteliste ausharren müssen. Ein Umstand, der den Bäuerinnen zugegebenermaßen auf anderer Ebene in die Hände spielt, zumal nicht nur wegen der Pandemie die Hofläden regelrecht gestürmt werden und so manche Nacht in der Produktion zugebracht wird. Ursprüngliches, Regionales stehe hoch im Kurs, wie die Bäuerinnen wissen.

Image der Bauern auf der Überholspur. Das Image eines von der Gesellschaft belächelten Bauern hat sich in den vergangenen Jahren verflüchtigt. Was unter dem Strich herauskommt, ist ein angesehener Berufsstand, dem wieder Wertschätzung entgegengebracht wird. „Nicht unterschätzen darf man das positive Lebensgefühl, das einem durch die Arbeit geschenkt wird und wie sehr eine Familie dadurch zusammenrückt“, schwärmen Fritz und Puelacher. Auch wenn man nach vollendetem Tagwerk todmüde ins Bett fällt, fühle man sich geerdet. Erdung versprechen sie sich übrigens auch von dem Sinnspruch, den sie von ihrer Vorgängerin übernommen haben: An Gottes Segen ist alles gelegen.

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